LITTLE LIAR ⤿ Semishira

✎𝘒𝘢𝘱𝘪𝘵𝘦𝘭 𝘍𝘶̈𝘯𝘧

„Hey Shira, schau mal was ich gekauft hab"

Aufgeregt hielt Goshiki ein Energy-Vodka-Gemisch vor Kenjiros Nase. Sie waren gerade dabei für Ihre Übernachtung einzukaufen. Es fühlte sich immernoch so an, als wären sie noch Teenager, doch mittlerweile arbeiten die meisten, oder sind krasse Sportler wie Ushijima. Das mal alle Zeit haben ist ziemlich selten, wobei theoretisch ja immernoch Semi fehlt, aber er gehört ja irgendwie nicht mehr zur Gruppe.

„Reon, bist du dir sicher das Goshiki das verträgt, schließlich ist er immernoch so, als wäre er 17"

„Tza! Locker, der Kerl muss das ja auch mal getrunken haben!" Mit einem großen Klatscher schlug Reon Goshiki zwischen die Schulterblätter. Beinahe ließ er die Einkaufstüte fallen. „Ah, na na wenn du das fallen lässt, gibts auf Fresschen" schnipste Tendou mit den Fingern. Shira kicherte. Irgendwie würde es ihn interessieren wie Semi in dieser Gruppe hantieren würde. Wäre er immernoch so wie damals? Ziemlich hitzköpfig und rivalisierend? Manchmal hat er das Gefühl er war Schuld, dass Semi sie verlassen hatte, er hatte ihn ja regelrecht rausgemobbt, aber das ist wohl seine Schuld, wenn er sich von seinem dummen Kouhai ärgern lässt. Haben sie es bei ihm übertriebener gemacht, als bei anderen? Darüber hatte er auch noch nie nachgedacht.

Weiterhin trotteten sie über den Parkplatz. Shirabus Augen blieben an einem ziemlich teuren Auto hängen und als da schonwieder diese Bekannte Person austieg, wurde ihm kalt. Tokio ist so groß und trotzdem kreuzt sich ständig ihr Weg?! Ernsthaft? Semi wirkte irgendwie gar nicht glücklich. Kenji blieb stehen und beobachtete ihn. Die anderen, außer sein bester Freund Taichi, bemerkten es gar nicht und liefen weiter. Neben Semi lief ein Mädchen her und Himmel sei Dank wusste Shirabu, dass es seine Schwester war. Als er in der Dritten war haben die Jungs aus seiner Klasse nur über Naruse Semi geredetet, wie hübsch die neue Erstklässlerin auch ist. Er hätte sonst die ganze Nacht darüber nachgedacht, wer sie sein könnte.

„Komm, er bemerkt uns ja nicht mal. Vergess ihn einfach, Kenjiro" Die ernste Stimme von Taichi riss ihn aus Gedanken. Die Anderen waren 20 Meter weiter hinten auch mal stehengeblieben. Shira nickte nur peinlich berührt und ging in schnellen Schritten auf die anderen zu. Sie liefen weiter ohne Fragen zu stellen, nur Satori natürlich nicht. Er legte seinen Arm um den kleineren und lehnte sich zu ihm. „Der Bursche verdreht dir den Kopf, nicht waaahr?"

Shira nickte nur, viel wollte er dazu nicht sagen, es war ihm unangenehm der Einzige zu sein, der irgendwie ein wenig traurig darüber war, dass Eita nichts mehr mit ihnen zutun haben wollte, doch verstecken konnte er es gut. Niemals würde er gestehen, dass er die Anwesenheit seines Senpais durchaus etwas vermisst.

„Kenjiro. Du wiederholst deine Prüfungen doch hier in Tokio, oder nicht?"

„Mag sein" Stimmt, der Professor war ihm zu blöd. Anfangs wollte er nur in Sendai bleiben, weil dort eben all seine Freunde waren, sowie seine zwei kleinen Brüder, aber mittlerweile sind Wakatoshi und Tsutomu auch in Tokio und wenn seine Brüder älter sind, würden sie auch das Beste wählen, von daher hatte er sich dann für Tokio entschieden, wo er auch angenommen wurde. Natürlich wusste er nicht, dass Eita hier auch wohnt. Er dachte er wohnt weiß Gott wo. In Sendai eben, irgendwo als Straßenmusikant, naja, so war es anscheinend nicht.

Ihm ging es besser als davor und irgendwie störte das ihn. Er hat in der Oberschule alles dafür gegeben besser als er zu sein und jetzt verkackt er seine Prüfung (angeblich, Shirabu war der Meinung der Fehler lag am Professor), während er mit einem teuren Auto einkaufen fährt?! Wenigstens bekommt Kenji dadurch seinen Ehrgeiz zurück, dennoch ist es total schlimm immer besser als Andere sein zu wollen. Warum genügt es ihm nicht, dass er bald ein Arzt ist und es geschafft hat? Irgendwann eine Freundin findet und Semi ihm mal am Arsch lecken kann. Obwohl es diesen sowieso nicht interessiert was er tut und nicht.