Eita vergrub seinen Kopf in seinem Kissen. Er hatte die Arme darum gelegt und lag auf dem Bauch. Das Fenster durchleuchtete den Raum. Welcher Tag war noch gleich? Samstag? Oder Sonntag? Er hatte keinen blassen Schimmer, er starrte nur aus dem Fenster, bewegen wollte er sich nicht, er spürte das Zwicken im Unterkörper schon beim liegen.
Aber es war so komisch still. War Kenji verschwunden? Oder schlief er noch? Semi drehte den Kopf zu seiner anderen Seite aber da war nichts, hmpf, ist Kenji gegangen?
Er blieb still da liegen und versuchte irgendwie sein Handy zu ertasten, aber es lag sicherlich auf dem Boden und er wollte ganz gewiss nicht aufstehen. Also gab er auf.
Warum hatte er ihn allein gelassen? Muss er sich Sorgen machen? Sicherlich? Eigentlich war er gewohnt alleine aufzuwachen, oder wo anders, aber das war ein ganz komisches Gefühl.
Aber da war nichts schlimmes. Kenji stand im Bad und machte sich ein wenig frisch, er war zwar hundemüde, besaß aber das Glück nur unter der Woche arbeiten zu müssen.
Leise wurde die Tür geöffnet. Eita blieb weiter vergraben in seinem Kissen und linste nach außen. Kenji stand aufeinmal im Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust und grinste. Er nahm Anlauf und sprang voll auf Eita drauf „Aufstehen Schlafmütze!"
„AUA, du bist auch kein Federgewicht mehr man!" beschwerte er sich und knallte beleidigt den Kopf ins Kissen. Shirabu legte sich auf in drauf und flüsterte in sein Ohr „Mhhh da hat wohl jemand Schmerzen" und küsste seine Wange ab.
Eita kicherte, es kitzelte. „Boa, gar nicht wahr" er versuchte mit seiner einen Hand irgendwie seinen Freund stillzuhalten, aber das klappte nicht so ganz, da er auf dem Bauch lag und ihn nicht sah. Er griff rüber zum anderen Kissen und warf es gegen ihn, gefiel Kenji gar nicht, er kickte Eita einfach vom Bett runter und dann lag er da, wie eine Leiche im Sarg und starrte an die Decke.
„Du bist so eine Knalltüte Eitalein" kicherte er, geschockt sprang Semi auf und verfluchte sich im selben Moment dafür. Er legte sein Kinn auf dem Bettrand ab und starrte seinen Freund an. „Hast du gerade Eitalein gesagt?" Er stellte seine Stimme gespielt hoch. „Ja? Was dagegen?" Shirabu legte sich auf den Bauch, stützte seinen Kopf auf seiner Handfläche ab und blickte herab zu Semi auf den Boden. Geschlagen klatschte er die Handflächen auf die Bettkante und stand gequält auf. Er verschränkte die Hände und sein Blick blieb weiter an seinem Freund hängen. Auch er stand auf, aber auf dem Bett. „Jetzt zufrieden?... Du Monster"
„Absolut" grinste er. Semi war schon gequält, er hatte ziemlich bequem dargelegen, aber Shirabu wollte eben unbedingt sehen wie er leidet. Mit Schuldgefühlen öffnete Kenji die Arme und schob die Unterlippe nach vorne. Semi lies sich von ihn umarmen, ihm wurde über den Kopf gestreichelt. „Ich wollte dir nicht wehtun mein süßes Baby" meinte er leicht ironisch, er behandelt ihn gerne wie ein kleines Hündchen. „Entschuldigung angenommen" meinte er und kuschelte sich gegen seine Brust. Kenji streichelte weiterhin über seinen Kopf und küsste seinen Haaransatz.
„Wollen wir frühstücken, hmm?" Eita nickte und lies seinen Freund los. Er erkannte ein fieses Grinsen auf seinen Lippen, Eita wusste genau warum er so lachte. „Komm geh vor, oder willst du mich tragen hah?" Er durchlöcherte Shira mit seinem Blick, aber das Grinsen verschwand nicht. „Du bist locker fetter als ich!" meinte er dann.
„Tch, locker nicht" er verpasste ihm ein Schlag in die Seite und ging dann beleidigt selber in die Küche. Er versuchte so gut wie es geht das Zwicken zu unterdrücken. Shira hätte bei der Vorbereitung auch echt nicht sparen müssen.
„Erstes Mal mit einem Kerl was?" aufeinmal stand er wieder vor ihm, mit dem frechen Gesichtsausdruck. „Ja, Betonung liegt auf Kerl" Gechillt schmiss Eita sich auf den Stuhl des Küchentisches. „Oiiii ein Playboy" ironisch begeistert lief er an die Kücheninsel und durchstöberte Semis Essen. „Mein erstes Mal war mit siebzehn ich bitte dich, war gar nicht lustig " konzentriert beobachtete er sein Glas und schüttete Saft hinein.
Kenji schreckte auf als er das sagte. „War es da wo ich denke wo es war?"„Ja, in der Jungsumkleide" Verlegen rieb er sich über die Stirn, wie kann man soviel Dummheiten machen. Sie wurden von Shirabu ja damals fast erwischt, mitbekommen hatte er es locker. „Ich wussste es doch!" meinte er entsetzt. Er hatte damals lange überlegt was dadrin hätte passiert sein können aber das wollter er nie wahr haben.
„War auch voll dumm damals" Semi wollte grad trinken, erschrak sich aber und verschluckte sich. Er fing an zu husten, Shira legte den Kopf schief und lachte. Er haute auf den Tisch und stand auf. „Fuck, falsche Flasche" meinte er grad so, sein Hals war zu trocken um zu reden.
„Stirb nicht weg, hab heute eigentlich frei" Eita hustet weiter und verdrehte die Augen. Kenji nahm den Saft und roch dran, Alkohol, was auch sonst.
„Geschieht dir ganz recht" er wackelte mit den Augenbrauen. Semi wischte sich die Tränen aus dem Augenwinkel. „Das hat Minayo hier stehen lassen, ich bin kein Alkohol Fan, noch nie gewesen" er lies sich erneut auf den Stuhl fallen, ein schmerzerfülltes -Ouch- verlies seinen Mund. „Ach Eita, ich mach uns Essen okay? Du bleibst hier einfach sitzen"
Semi nickte und lag den Kopf auf den Tisch. Er hat schon ganz andere Schmerzen ausgehalten aber das ist schon nächstes Level unangenehm, dieses ständige ziehen im Rücken, als wären sie noch gerade dabei es miteinander zu tun.
Nach einer Zeit stellte Shirabu ihm das Essen auf den Tisch und hockte sich vor Eita auf den Boden. Er versuchte ihn anzuschauen, da er ja mit dem Kopf auf dem Tisch lag. „Man du machst mir Schuldgefühle, was willst du zur Wiedergutmachung?"
Eita schaute ihn träge an, er lächelte als er in Shirabus besorgtes Gesicht blickte. „Wirklich alles gut, bin nur müde, ist lange her dass ich einen Orgasmus hatte, liegt vielleicht dadran"
Shira warf ihn einen verwirrten Blick zu, hatte er das grad wirklich gesagt? „Du weißt schon naja dass man in gewisser Weise auch irgendwie selbst eh-"
„Hab ich keine Zeit für, ehrlich nicht" Shirabu sprang auf und nahm in eine Hand den Teller und in die andere Semis Handgelenk. „Ich glaube du bist einfach viel zu gestresst, hinsetzen!" Er schleuderte ihn auf die Couch, stellte den Teller ab und blickte ihm ernst in die Augen. „An was denkst du gerade?"
Semi hielt sein Zeigefinger nach oben und deute in die Luft. „An den Kofferterroristen, wie um alles in der Welt ist er durch die Kontrolle gekommen? Was wenn die am Flughafen dazugehören? Kann man in Japan überhaupt no-"Kenji hielt seinen Mund zu und drückte die Lippen aufeinander, so dass nur noch ein weißer Streifen zu sehen war. „Du denkst den ganzen Tag nur an die Arbeit, versuch dich auf andere Dinge zu konzentrieren, Stress steht dir gar nicht" Eita warf den Kopf in den Nacken und klatschte sich die Hände ins Gesicht. „Ach man, ich weiss ja auch nicht, an was denkt man denn sonst?"
„Hmm, wie wäre es mit einem Haustier?"
„Willst du mein Haustier sein?"
„Schnauze, so läuft das nicht" Kenji legte sich auf seinen Schoß und griff zum Essen, aggressiv pickte er drin rum und hielt es Eita vor die Nase. „Und jetzt iss, oder vergisst du das auch schon?" zögerlich schaute er Shirabu an und nickte ganz leicht. „Oh mein Gott, sei froh dass du mich jetzt hast" grinste er frech. Eita knabberte nachdenklich an der Gabel rum und nuschelte nur ein „Das bin ich sowieso schon" vor sich hin, während er den Boden vor sich anstarrte.
„Komm, essen wir jetzt, ohne Ablenkung" Kenji stand von seinem Schoß auf und fing selber an zu essen. Er kontrollierte natürlich ob Eita auch aß, aber er bekam es tatsächlich hin. Was ein Wunder.
Danach brachten sie die Teller zurück in die Küche, wuschen sie ab und gingen zurück auf das Sofa. Eita lag sich hin, keine Sekunde später krabbelte Kenji über ihn. „Geb mir wenigstens zwölf Stunden Heilungsprozess, sei so gnädig" Kenji fing an zu schmollen. „Mannn, ich will doch gar nicht seggsen, denkt doch nicht so von mir"
„Seggsen... was ein Wort"
„Ach, lass mich in Ruhe!!" beschwerte er sich. Er lag schon halb auf ihm drauf, ihre Gesichter waren nicht mehr weit voneinander weg. Eita hob seinen Kopf an und küsste ihn. Shirabu erwiderte und bewegte seine Lippen gegen Eitas.
Er streichelte über den Hinterkopf des Braunhaarigen. Es zog sich so lange bis die Luft schwer wurde. Kenji legte seinen Kopf auf Eitas Brust ab und lächelte zufrieden. „Lass heute nur die Seele baumeln lassen, würde dir gut tun"
„Ja, ist eine gute Idee"
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22.5.2022
Idk find das Kapitel einfach nur voll toll qwq 😭🤚🏼
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LITTLE LIAR ⤿ Semishira
Fanfiction🍷💸༄ː˘ˈ!【❝Ein Paar, eine Mission. Wer hat es auf Semi abgesehen?❞】 ⇗ »ᴄᴜᴛᴇ ʟᴏᴠᴇsᴛᴏʀʏ« ⇘ In dieser Story ist Shirabu eher der "dominantere", wenn man das so nennen kann. Er hat eben mehr Selbstbewusstsein als Semi Die Beiden Zuspieler haben sich n...