Eine sehr offene Art

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„Und? Wie ist deine zukünftige Schwägerin?“ „Sie passen perfekt zusammen. Sie ergänzen sich in jeder Hinsicht und harmonieren super! Kisha ist wirklich eine nette, angagierte, hilfsbereite, hübsche junge Frau! Kein Wunder, dass er sich zügeln lässt!“ Ein zufriedenes Lächeln legt sich auf meine Lippen. Sera setzt sich zu mir und legt einen Arm um mich. „Sera…“ Nun seufzt sie enttäuscht. „Wir sind doch Freundinnen?!“ „Ja…“ „Dann lass mich dich doch so anfassen!“ Ich schaue von ihr weg. „Du schläfst doch bestimmt auch mit Fabian in einem Bett, wenn kein Platz mehr ist!“ „Nicht mehr.“ „Aber du hast! Und er ist auch nur ein Freund von dir!“ Seufzend kuschele ich mich an sie ran. Überrascht hält sie den Atem an. Komet kommt angerand und knurrt sie an. „Halt die Schnauze, mein Süßer! Sera ist eine der Guten.“ Er haut wieder ab. Grinsend zieht Serafina mich auf ihren Schoß. Erschrocken quieke ich auf. „Eine der Guten, ja?“ „Ja.“ Ihr Grinsen wird breiter. „Aber ich will unartig sein!“ „Das hat ja nichts mit Gut oder Böse zutun.“ „Mit dir unartig sein!“ Meine Augen werden groß. Sie drückt mich zur Seite auf den Rücken und beugt sich über mich. Grinsend schaut sie in mein erschrockenes und überfordertes Gesicht, verteilt viele kleine Küsse auf meinem Gesicht, schaut mich wieder an. „Ich werde duschen gehen.“ Damit krabbelt sie von mir runter und verschwindet nach oben. Überfordert lässt sie mich zurück. Meine Atmung ist unregelmäßig; mein Gesicht, sowie mein ganzer Körper, ist kochend heiß; mein Herz schlägt so schnell und heftig, dass es sich so anfühlt, als würde es gleich aus meiner Brust springen. Mein Gehirn ist wie leergefegt. Ich versuche mich zu beruhigen.

„Du hast aber lange geduscht!“ Mit feuchten Haaren und in Jogginghose und Hoddie gekleidet setzt sie sich wieder zu mir. Sie bewegt ihren Mund, scheint etwas zu sagen, jedoch verstehe ich sie nicht. „Was hast du gesagt?“ Lächelnd winkt sie ab. Ich seufze. Sie setzt sich auf meine andere Seite. „Es ist echt scheiße, nicht alles zu verstehen!“, murmele ich. Sie lächelt mich an. „Manchmal aber auch ganz gut!“ Entsetzt schaue ich sie an. Sie hat…! „Du…?“ Ihre Wangen werden leicht rot. „Sicher.“ Ungläubig starre ich sie an. „Ach komm! Als ob du nicht deinen Bedürfnissen nachgehst?!“ „…!“ „Ach komm! Das ist doch kein Tabuthema! Sich selbst befriedigen macht durchaus spaß. Aber wenn es jemand anderes macht, ist es durchaus unterhaltsamer und erfüllter!“ „Vergiss es!“ Sie lächelt. „Ich mein ja nur.“ Mein Magen grummelt. „Ich mach uns was.“

„Du Nicki?“ Sera legt sich auf das Sofa und bettet ihren Kopf auf meinem Schoß. Ich schaue zu ihr runter. Sie piekst mir gegen mein Kinn, rutscht ab und schiebt meine Oberlippe nach oben. „Huch?“, kichert sie. Amüsiert nehme ich ihren Finger zwischen meine Zähne und knabbere an ihm. Ihre Wangen werden rot. Schnell zieht sie ihre Hand zurück. „Das hat mich jetzt verdammt feucht werden lassen!“, murmelt sie. Nun wird mir warm. Sie grinst. „Wenn du wieder Interesse an einer Beziehung hast, würdest du es mit mir versuchen wollen?“ Überrascht schaue ich sie an. „Äh…“ Sie lächelt sanft. „Du musst mir nicht jetzt antworten.“ Komet kommt angelaufen, springt aufs Sofa. Knurrt Serafina an, haut ihr mit seiner Pfote gegen den Kopf. „Jetzt hast du pech! Jetzt liege ich hier!“, brummt sie. Komet krabbelt mit auf meinen Schoß und legt sich auf ihr Gesicht. Serafina macht jedoch keine Anstalten, ihm den Platz auf meinem Schoß einfach zu überlassen. Würgend schubst sie ihn von sich runter und sitzt nun kerzengerade. Sie hustet. „Du…!“, knurrt sie. Sie springt auf und reißt die Fenster auf. Als sie sich umdreht, sehe ich ein weißes Gesicht. Erschrocken schaue ich sie an. Ein ekelhafter Geruch steigt mir in die Nase. Mit meiner rechten Hand werdele ich vor meinem Gesicht rum. Sera lehnt sich gegen die Wand und schließt die Augen. Besorgt gehe ich zu ihr. „Hey. Alles okay?“ „Dein Kater hat mir ins Gesicht gefurzt!“ Sie streckt ihre Nase durch den Schlitz des angekipten Fensters. „Komet!“, brumme ich. Sofort kommt er zu mir. „Du bist böse! Geh in dein Körbchen!“ Er setzt sich und miauzt. „In dein Körbchen!“ Nun verschwindet er. Ich schaue wieder zu Sera. Langsam kehrt Farbe zurück in ihr Gesicht. „Setz dich lieber mal. Ich hole dir was zu trinken.“

„Beim nächsten Mal furzte ich deinem Kater auch ins Gesicht!“ Ich lächle. „Mit einem Unterschied, ihm wird es nicht wirklich stören!“ „Und wenn schon!“ Sera schaut mich fragend an. „Was denn?“ „Willst du nicht rangehen?“ „Wo ran?“ „An dein Handy.“ Hastig krame ich es hervor, gehe ran. „Gunther“, melde ich mich. „Guten Tag Frau Gunther. Hier ist Frau Junge von Hörgeräte Mino. Ich habe ein Leihgerät aus einem Nachbarfachgeschäft bekommen und würde für eine Anpassung einen Termin mit Ihnen vereinbaren.“ „Super!“ „Wann hätten Sie Zeit? Vor- oder Nachmittags? Ein bestimmter Wochentag?“ „Ich habe morgen den Ohrenarzttermin um elf. Würde dann um zwölf gehen?“ „Dort ist die Kabine schon besetzt. Ginge es bei Ihnen um fünfzehn Uhr?“ „Ja. Wie lange dauert der Termin?“ „Eine halbe bis dreiviertel Stunde.“ Mein Blick wandert zu Sera. „Und mit einer kurzen Beratung zu den Hörgeräten?“ „Ungefähr ein einhalb Stunde. Möchten Sie doch noch was anderes testen?“ „Nein. Meine Freundin möchte gerne wissen, was es an Unterschiede gibt.“ „Die Frau Bombeck?“ „Richtig. Sie haben aber ein gutes Gedächtnis!“ „Ah, nein. Mit B wusste ich noch. Ich habe mir ihren Namen in Ihrer Akte notiert.“ Ich lächle. „Soso. Gut. Dann also morgen um fünfzehn Uhr.“ „Richtig.“ „Gut. Dann bis morgen.“ „Tschüss.“ Sera schaut mich an. „Du hättest wegen mir nicht dafür den Termin verlängern müssen.“ „Du wolltest doch die Unterschiede wissen. Morgen kannst du sie dir von einer Fachfrau erklären lassen!“ Ich grinse. Lächelnd schüttelt sie mit dem Kopf. Interessiert mustert sie mich. „Hast du deinen Dildo eigentlich schon getestet?“ Irritiert schaue ich sie an. „Den du zum Geburtstag bekommen hast.“ „Warum willst du das wissen?“ „Hast du dabei an wen gedacht?“ „Ich habe ihn nicht benutzt!“ Sie seufzt. „Ich kann dir einen von meinen geben und du gehst dich entspannen.“ „Sera, nein!“ „Okay, okay!“ Ergeben hebt sie ihre Hände. „Warum willst du so unbedingt, dass ich mich befriedige?“ Ihre Wangen beginnen zu glühen. „Ich möchte dich doch nur einmal stöhnen hören.“ „Bitte was?“ „Hey, ich bin rund um die Uhr feucht wegen dir!“ „Das ist nicht mein Problem!“ Sie schaut sich um. „Komet, du musst mich ganz schnell mögen!“, ruft sie verzweifelt, lässt sich gegen die Lehne fallen. Sie lässt ihren Kopf in den Nacken fallen und rutscht etwas runter. „Oh man! Du machst mich ganz wuschig im Kopf! Ich masturbiere schon jeden freien Augenblick, aber meine Möse ist einfach nicht zufrieden zu stellen!“ „Jetzt dreht sie durch!“ „Noch nicht ganz! Nur knapp davor!“ Sie setzt sich abrupt aufrecht und mir zugewand hin. „Ich kann mich nur zurückhalten, weil ich dich wirklich sehr mag, ich dich respektiere und du nicht nur ein Bettgeflüster sein sollst! Sonst hätten wir es bestimmt schon gemacht!“ „Oh je!“ Sie grinst mich breit an. „Ich will dich nur ein wenig verwöhnen.“ Sie klimpert mit ihren Augen.

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