Er mag mich

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Seufzend gehe in die Küche. Komet hangelt sich an meinem Bein hoch und schmatzt gierig. Er schaut mir über die Schulter und schnurrt mir ins Ohr. „Jaja. Sofort!“ Er miauzt. „Du kannst doch nicht so ausgehungert sein!“ Wieder mauzt er. Es klingelt. „Ein Moment!“, rufe ich. Ich mache dem Kater was von dem Feuchtfutter in sein Napf und stelle es ihm auf die Futtermatte. Sofort stürzt er sich darauf. Jetzt gehe ich zur Haustür und öffne sie. Vor mir kommt eine breit grinsende Serafina zum Vorschein. „Hey du.“ Irritiert schaue ich sie an. „Waren wir verabredet?“ „Nö. Aber mir war langweilig.“ Wissend nicke ich und lasse sie herein. Sofort wird sie von Komet überfallen. Nun schaue ich ihn total irritiert an. „Das ist nicht mein Kater!“ Lächelnd knuddeln sie ihn. „Doch. Das ist Komet.“ Er mauzt aufgeregt. „Was willst du mir erzählen, hm?“ Sie gibt ihm einen Kuss auf den Kopf. Seufzend drehe ich mich um und verschwinde ins Wohnzimmer.

Sera kommt zu mir und setzt sich neben mich. Sie grinst mich an. „Er mag mich.“ Seufzend nicke ich. „Ich bin nicht blind, nur einseitig fast Taub“, brumme ich. Sera mustert mich. „Du bist schlecht gelaunt.“ Wieder seufze ich. „Tschuldige.“ Grummelnd lasse ich mich gegen die Lehne fallen. Sera mustert mich. „Bist du so grummelig, weil Komet mich mag?“ Kopfschüttelnd lasse ich meinen Kopf auf ihre Schulter plumpsen. „Nein.“ „Habe ich was gemacht?“ Sie klingt verunsichert. „Ich bekomme meine Tage.“ Sie legt ihren Kopf an meinen. „Darf ich dich für morgen Abend zum Essen einladen?“ Ich hebe meinen Kopf. „Wie zum Essen?“ Sie dreht sich zu mir und lächelt. „Du und ich schick angezogen, essen bei Kerzenschein in einem Restaurant. Hm? Was hältst du davon?“ „Nein. I…ich habe nichts zum Anziehen und… Ich habe kein Geld momentan.“ „Dann lass uns dir was schickes kaufen gehen. Und selbstverständlich lade ich dich ein!“ „Nein! Das geht nicht!“ „Doch, meine Süße. Komm auf! Wir gehen dich neu einkleiden.“ Sie steht auf und geht in den Flur. „Sera nein!“ Es raschelt im Flur. „Serafina Bombeck!“ Ich gehe in den Flur. „Ich habe kein Geld!“ „Das macht nichts. Ich zahle.“ Fassungslos starre ich sie an. „Nein!“ „Kannst du auch was anderes sagen?“ „Was verstehst du nicht an einem Nein?“ „Da gibt es viele Interpretationen für.“ Sie grinst mich frech an. „Schön. Dann geh doch!“ Ich drehe mich um und will gehen, werde jedoch an der Hand gepackt und festgehalten. Sie schlingt ihre Arme um mich und schaut mich zuckersüß an. „Bitte, bitte komm mit. Sonst kaufe ich was, was dir vielleicht dann nicht gefällt.“ „Dann geh doch nicht einkaufen!“ „Bitte. Nicki, bitte.“ Seufzend winde ich mich aus ihren Armen und gehe auf mein Schuhregal zu. „Nur damit das gleich klar ist, wir schauen nur!“ „Jaja.“ „Serafina!“ Sie grinst mich an.

„Guck mal das hier!“ Ich drehe mich zu ihr um. Sie hält mir ein rotes, langes Kleid mit tiefem Ausschnitt vorne und einen noch tieferen am Rücken entgegen. Entsetzt starre ich sie an. „Nicht dein Ernst?“ „Bitte, bitte. Probier an!“ „Das ist verdammt teuer!“ Sie blinzelt mich an. Seufzend nehme ich es und verschwinde in die Umkleidekabine. Ich habe gefühlt schon jedes Kleidungsstück an probiert! Ich schäle mich aus meinen Klamotten und schlüpfe ins Kleid. Ich stelle mich vor den Spiegel. Aus großen Augen starre ich in den Spiegel. „Zeig mal!“ „Nein!“, rufe ich erschrocken. „Bitte, bitte.“ „Nein, nein!“ Das Kleid betont meine Figur, sitzt bis zur Hüfte eng und fällt dann locker herunter. Auf der linken Seite ist ein Schlitz eingearbeitet. Es ist verdammt schön! Aber auch verdammt teuer! Aber so schön…

„Nicki? Alles okay bei dir?“ Blinzelnd schaue ich zur Tür. „Ja. Ja klar!“ Ich ziehe mich schnell wieder um und verlasse die Kabine. „Hey, wenn dir das zu viel ist, sag es mir! Okay?“ Ich lächle sie an. „Alles gut.“ Sie hält mir ihre Hand entgegen. „Dann lass uns tauschen.“ Was? Aber… Ich nicke und reiche ihr leicht enttäuscht das Kleid.

Ich hänge kopfüber vom Sofa und zappe die Kanäle im Fernseher durch. „Darf ich mir deine Aufmerksamkeit kurz stehlen?“ „Nur, wenn du dann mit einer Anzeige einverstanden bist?“ Ich schaue zu ihr. „Solange sie von dir kommt.“ Sie zwinkert mir zu. Ich rutsche vom Sofa und setze mich auf. „Okay. Dann klau mir meine Aufmerksamkeit. Aber beeile dich. Ich muss dann noch zur Polizei und wenn alle Stricke reißen, muss ich mir noch einen Anwalt suchen.“ „Warum nimmst du nicht mich?“ „Gerne.“ Ich lächle sie an. Oh je. Flirte ich jetzt wirklich mit ihr? Breit grinsend kommt sie zu mir. „Ich hab was für dich.“ Ihr Handy beginnt zu klingeln. Sofort angelt sie es heraus und geht ran. „Bom…“ Sie verstummt. Schaut erschrocken umher. „Herr Winkelmann, schließen Sie die Tür ab und versuchen Sie und die Kinder raus zu kommen! Legen Sie nicht auf! Ich bin sofort da!“ Sie schaut mich an. „Ruf die Polizei an und schick sie zu dieser Adresse!“ Sie schreibt mir eine Straße und Hausnummer auf. Dann ist sie verschwunden. Ich schaue auf den Zettel. Breslauer Straße 10. Zögernd nehme ich mein Handy zur Hand und wähle den Notruf. „Polizei Preez. Wie kann ich helfen?“ „Äh… Hallo. Ich will eine Straftat in der Breslauer Straße 10 melden. Ich kann nicht genau sagen, was es ist. Meine Freundin, Serafina Bombeck, ist Anwältin und hat von einem Klienten einen beunruhigenden Anruf bekommen und hat mich gebeten, die Polizei zu verständigen.“ „Breslauer Straße 10 hier in Preez?“ „Genau. Am telefon war ein gewisser Herr Winkelmann. Es war noch von Kindern die Sprache.“ „Ich habe eine Streife vorbei geschickt. Sie dürfen jetzt auflegen.“ „Danke.“ Ich lege auf. Vor mir sitzt Komet. Neugierig mustert er mich und hypnotisiert mich. Ich hebe ihn in meine Arme und knuddele ihn. Versuche auf andere Gedanken zu kommen. Ein Kleidersack zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich lasse den Kater wieder runter, ziehe den Sack zu mir. Neugierig greife ich nach dem Schniepel vom Reißverschluss. Stoppe dann. Ich kann den nicht öffnen! Aber… Doch! Den wollte sie mir doch geben. Sie hat es aber noch nicht. Ich sollte warten, bis sie wieder hier ist. Aber ich bin so neugierig! Aber sie hat ihn mir noch nicht gegeben… Hin- und hergerissen lasse ich mich seufzend gegen das Sofa fallen und knuddele weiter mit Komet, der auf mein Schoß gekrabbelt kommt. Ich will wissen, was in dem Sack ist!

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