Etwas neben der Spur

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Müde stelle ich meine Tasche neben den Schuhschrank, hänge meine Jacke auf und schlüpfe aus den Schuhen. Ich glaube, ich werde noch Urlaub nehmen. Ich schaue an mir runter, lege meine Hände an den Bauch. "Was meint ihr, sollen wir noch Urlaub nehmen?" Gähnend schaue ich wieder auf und mache mich auf den Weg zum Schlafzimmer. Ich schäle mich aus den Klamotten und lege mich so nackig wie ich bin, zu meinem Liebling ins Bett.

Grummelnd wälze ich mich im Bett umher. Eine Hand legt sich auf meine Wange. "Guten morgen mein Schatz." Verwirrt blinzle ich. "Papa?" "Na. Ausgeschlafen?" Lächelnd legt er seine Hand, mit der er eben noch über meine Wange stefreichelt hat, auf meinen Bauch. "Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen!", klagt er. Seufzend setze ich mich auf. "Tschuldige", murmele ich und gähne. "Hast du Lust, mit Maxi und mir in den Zoo zu gehen?" "Ist sie nicht in der Schule?" "Heute ist Samstag." "Echt?" Überlegend lasse ich meinen Blick auf die andere Bettseite fallen. "Wo ist Sera?" "Im Gericht." Er mustert mich. "Ich mache dir was zu Essen." "Und ich mich fertig."

"Nicki!" Maxi kommt auf mich zu gestürmt und umarmt mich. Grinsend steckt sie ihren Kopf unter mein Pullover und kichert. "Hallo ihr zwei." Sie drückt mir vorsichtig zwei Küsse auf den Bauch. "Maxi, lass Nicki was essen."

"Guck mal da! Da sind Zebras!" Maxi zieht mich hinter sich her. Ein breites Lächeln ziert ihr niedliches Gesicht. Ein leichter Schwindel bringt die Umgebung zum drehen. "Ich geh mich kurz setzen." "Aber ich will zu den Löwen!" "Nur kurz." Schmollend lässt sie meine Hand los. Erschöpft lasse ich mich auf einer Bank fallen. Lächelnd beobachte ich meine Schwester, wie sie die gestreiften Pferde beobachtet. "Hier." Mein Vater setzt sich zu mir und reicht mir eine Wasserflasche. "Was soll ich damit?" Er lacht kurz. "Trinken! Zuckerschnecke, du hast heute noch nicht viel getrunken!" "Ach so."

Genervt laufe ich durch die Wohnung. Wo ist diese blöde Tasche? Ich muss meinen Becher und meine Brotdose in den Spüler stellen! "Schnecke. Komm, setz dich und ruh dich aus! Du stehst ja komplett neben dir!" "Mir geht es gut." "Geh mit den Hunden kuscheln." "Ich muss das Katzenklo..." "Auf keinen Fall! Schwangere haben niemals das Katzenklo zu machen!" "Warum nicht?" "Willst du Toxoplasmose bekommen?" "Was ist das?" "Ein Einzeller, der in der Katzentoilette zu finden ist. Der ist schädlich für die beiden!" Mein Vater kommt auf mich zu und umarmt mich. "Geh dich ausruhen. Ich mache das schon."

Gähnend strecke ich mich, schaue mich um. Bin ich eingeschlafen? Scheint wohl so. Erneut gähne ich. "Gut geschlafen?" Ich zucke leicht zusammen, was ihn kurz lachen lässt. "Ja", murmele ich dann verschlafen. "Brauchst du was?" Ich überlege kurz. "Die Kleinen haben Hunger." Lächelnd steht er auf. "Was bestimmtes?" "Ne. Nur etwas essbares. Könntest du mir einen Tee machen? Waldbeere. Und mir ist kalt." Amüsiert seufzt er. Max bringt mir die Decke vom Sessel und deckt mich mit ihr zu. "Dann will ich mal schauen, was euch drei schmecken könnte."

Verhungert mache ich mich über das Essen her, welches Max extra für uns gekocht hat. Ich höre, wie die Haustür ins Schloss fällt. Aufgeregt springe ich auf und renne dort hin, umarme meine Frau. "Huch?" "Hallo", murmele ich gegen sie, schaue zu ihr auf und spitze meine Lippen. Lächelnd gibt sie mir meinen Kuss und lächelt. "Wie war dein Tag?" Sie legt ihr Hände an meine Hüften und mustert mich. "Papa war mit Maxi hier. Wir waren im Zoo, dann habe ich geschlafen und jetzt war ich am essen. Und deiner?" Seufzend wendet sie ihren Blick von mir ab. "Stressig. Und ich habe dich vermisst." Kichernd löse ich mich von ihr. "Dann lass uns was essen, dann Max etwas bespaßen, ihn loswerden und dann" Ich senke meinen Blick auf ihre Lippen "können wir uns ja anders beschäftigen." Sie beginnt zu lächeln. "Und an was hast du gedacht?" "Nur an unartiges natürlich!"

Grinsend stehe ich auf, als Max wieder ins Wohnzimmer kommt. Ich gehe auf ihn zu und schaue ihn zuckersüß von unten an. "Mein Maxilein? Ich will dich ja nicht loswerden, aber ich will dich loswerden." Amüsiert lächelt er. "Wirklich?" "Jap." "Das merk ich mir!" "Jaja. So hop! Ich will meine Frau für mich!" "Schon gut. Ich verschwinde." Er lächelt mich und dann Sera an und verabschiedet sich.

Behutsam verteilt mein Liebling viele kleine Küsse auf meinem Bauch. Glücklich seufzend schaue ich zu ihr. Sie wandert weiter an mir runter. Wegen meiner mittlerweile dicken Plautze kann ich den Blick meiner Frau leider nicht mehr einfangen. Ich spüre ihre Zunge an meiner Knospe, was mich schaudern lässt. Wohlwollend wimmere ich.

Benommen seufze ich. Bin ich kaputt! "Alles okay?", höre ich Sera besorgt fragen. Sie krabbelt zu mir rauf. Nickend kuschele ich mich an sie und küsse die Stelle vor mir, die ich gerade mit meinen Lippen erwische. "Bist du so müde?" Wieder nicke ich. Sie bewegt sich, ein kalter Luftzug lässt mich schaudern, dann spüre ich Stoff auf meiner Haut. Noch zufriedener seufze ich und döse ein.

Gähnend strecke ich mich und blinzle. Durch das Fenster scheint die Sonne herein und kitzelt mich an der Nase. Ich niese. Neben mir springt etwas auf, faucht mich an. Lächelnd schnappe ich mir den Kater. "Guten morgen mein Süßer." Ich drücke ihm einen sanften Kuss zwischen die Ohren. Das Bett neben mir ist leer, nur ein Zettel liegt auf dem Kopfkissen. Lächelnd nehme ich ihn und lese ihn mir durch.

Guten Morgen my Darling.
Ich bin kurz in der Kanzlei und bringe dann Brötchen mit. Gegen zehn sollte ich also zurück sein.
Wenn du nicht schon auf bist, bringe ich dir das Frühstück ins Bett.
Kuss

Mein Lächelnd wird breiter. Damit sie gegen zehn wieder hier ist, musste sie aber früh aufstehen! Naja. Wenn sie Brötchen mitbringt, ist das in Ordnung. Tatsächlich habe ich auch schon richtig Hunger! Komet schaut mich hypnotisierend an. "Du weißt, bei mir bringt das nichts!" Er schnurrt. "Geh schon vor. Ich komme gleich." "Erscheinen reicht auch." Erschrocken zucke ich zusammen und schaue zur Tür. "Bist du also schon wach, ja?" Sera lehnt im Türrahmen und lächelt mich an. "Sieht so aus." Sie kommt auf mich zu, gibt mir einen Kuss und nimmt mir den Kater aus den Armen. "Wo willst du frühstücken?" "Wenn du mir einen Tee machst, in der Küche." "Dann mach dich fertig."

"Äh... Nicki, stopp!" Irritiert drehe ich mich zu Sera. Sie schaut auf das Bett und lässt den Kater runter. "Was denn?" Auch ich schaue auf das Bett.

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