Erst nach einer gefühlten Ewigkeit, vernahm Kazumi eine Jungen stimme.
,,Hey Mädchen, hey Mädchen alles Okay ?"
In ihrem Kopf drehte sich alles, während die Stimme des Fremden immer klarer in ihren Ohren zu hören war.
,,Atsuhiko ?", fragte Kazumi benommen und begann sich aufzurichten.
,,Atsuhiko ? Mein Name ist Shuichi Matsumoto.", lächelte der Jugendliche.
Das Mädchen schaute ihn überrascht an.
Er hatte kurze strubblige und braune Haare, einige Sommersprossen auf der Nase und war schlank. In diesem Moment wurde ihr klar, das es sich dabei wirklich nicht um Atsuhiko handeln konnte.
,,Was ist denn nur passiert ?",fragte Kazumi verwirrt, die aus Reflex ihre rechte Hand vor das Gesicht schlug.
,,Der Zug hat vor einigen Minuten stark gebremst. Ich saß nur zwei Plätze von dir entfernt und sah wie du gegen die Fensterscheibe gefallen und dann durch den Rückstoß bewusstlos vom Sitz auf den Gang geschleudert worden bist."
,,Im Zug ?"
Blitzschnell ließ Kazumi ihre Hand sinken und schaute sich erneut um. Vor ihr lag der türkisfarbene Rucksack, während sie links und rechts die gepolsterten Sitzplätze betrachtete. Shuichi sah Kazumi skeptisch und besorgt an.
,,Geht es dir nicht gut ?"
Kazumi schluckte laut auf, dann schüttelte sie energisch mit dem Kopf.
,,Doch, ich habe mich nur gewundert, wieso ich mich nicht beim Fall abgestützt hatte."
Auf Kazumi's höfliche Antwort, begann Shuichi erleichtert aufzuatmen.
Er hatte schön befürchtet, dass das Mädchen einen Filmriss hatte und nicht mehr wusste wer sie war.
,,Jedenfalls bin ich froh, das es dir gut geht."
Kazumi errötete leicht, während Shuichi sich wortlos von ihr entfernte.
Das Mädchen sah ihm noch kurz nach. Im fahlen Licht der Sonne, das vereinzelt durch das Abteil strahlte, sah Kazumi Shuichi's Silhouette. Sein geschmeidiger Gang und sein schwarzes Jackett unter dem er ein perlweißes Hemd trug, bildeten einen seltsamen Kontrast zu seiner strubbligen Frisur, doch irgendwie war Kazumi von ihm fasziniert. In diesem Moment spürte sie ein wohlwollendes Gefühl in ihrer Brust und der Gedanke, das es Kristall-Timasu und die anderen Elementar-Länder überhaupt gab, schien vergessen zu sein. Sie lebte im hier und jetzt und nichts konnte sie davon überzeugen, dass es anders war. Erst nachdem der Zug ein erneutes Hupsignal von sich gegeben hatte, erwachte Kazumi aus ihrer Starre, schnappte sich ihren Rucksack und setzte sich auf den selben Platz, wie immer. Seufzend ließ sie sich mit dem Rücken gegen die
Lehne fallen und schaute mit einem sehnsuchtsvollen Blick aus dem Fenster. Schwach konnte Kazumi sich selbst als Person erkennen, die auf dem Sitzplatz mit verschränkten Armen darauf wartete, das der Zug in ihrem Heimatort hielt. Plötzlich fiel ihr Blick auf den Schmuck um ihren Hals. Ein Gefühl von Unwohlsein überschatte ihr wohlwollendes Gemüt. Ganz langsam führte sie ihre rechte Hand zu der Kette. In ihren Gedanken wünschte sie sich dabei, das sie nicht echt war und sie diese seltsame Fantasiewelt nur geträumt hatte. Kurz bevor sie zugriff, bemerkte sie wie ihre Hand unaufhörlich zitterte und ihr Hals unregelmäßig puckerte. Dann ergriff sie den Mut und fasste entschlossen die Kette an. Kazumi's Augen weiteten sich vor Entsetzen. Sie spürte das Metall, das ihre körpereigene Wärme angenommen hatte. In dieser Minute wusste Kazumi, das alles was sie bisher erlebt hatte real war und ihr wurde mit einem Schlag klar, das sie die Einzige war, die gegen die Dark Bright Krieger kämpfen konnte. Doch wie? Kazumi streckte sanft ihre flache Hand aus und drückte sie behutsam gegen die Fensterscheibe. Aber außer der warmen Temperatur der Scheibe, die sie unter ihrer Handfläche spürte, tat sich nichts.
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Shania Quest
FantasyKazumi Haruka ist eigentlich ein ganz normales Mädchen das in Japan aufwächst. Als sie von der Schule auf den Weg nach Hause ist, prallt sie im Zug gegen die Fensterscheibe und landet in der mysteriösen Welt genannt Elementar-Welt. Fortan wird auch...