Die Rückkehr und Kampf der Giganten

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Als die Sonne ihre ersten rötlichen und zarten Strahlen durch Kazumi´s offenes Fenster hineinströmen ließ, begann das Mädchen mit den feurig roten Haaren, sich noch einmal auf ihrem Bett zu strecken. Tatsächlich hatte sie trotz der anfänglichen Kopfschmerzen, die sie nach Takuya´s Erzählungen bekommen hatte, gut geschlafen. Mit einem befreiten Seufzer stand das Mädchen nun auf und spazierte zum Fenster, wo sie noch einmal die noch kühle und frische Luft an diesen Frühlingsmorgen einatmete, während einige verblühte und rosafarbene Blütenblätter eines robusten Kirschbaumes, in ihrer unmittelbaren Nähe, auf den grau gepflasterten Fußweg rieselten und einen kleinen getupferten Teppich bildeten. Vereinzelt passierten ein paar Anwohner die Hauptstraße unter Kazumi´s Wohnung entlang, an denen sich ein cremefarbener Wohnblock neben den anderen anreihte. 

Wieder hätte Kazumi diese Elemtarwelt für einen Traum halten können, doch das war sie nicht und die Bestätigung dafür gaben ihr eindeutig diese weitgeöffneten Blüten, die eindeutig bewiesen, das es nicht mehr August, sondern schon März war ! Niedergeschlagen begann Kazumi noch einmal bei diesem Gedanken aufzuseufzen. Sieben lange Monate hatte sie verpasst, die ihr jedoch wie wenige Tage vorgekommen waren. Ja, sie hatte ihr altes Leben momentan wieder, aber zugleich wusste Kazumi, das nichts mehr so sein würde wie es einmal war. Sie war eine Shania-Kriegerin, auf deren Schultern nun die ganze Hoffnung einer fremden Welt lag. Erneut spukten ihr die Worte des Sabayato Kriegers Moru durch den Kopf, das nur die einzig wahre Shania-Prinzessin in der Lage war, die Zerstörung der ganzen Elementarwelt zu verhindern. Kazumi hegte nicht den geringsten Zweifel daran und dennoch… Dennoch musste es doch  noch einen Weg geben zumindest einen Teil dieser Welt vor den Dark Bright Kriegern zu schützen, die mit Sicherheit schon längst Shania-Quest eingenommen hatten. In diesem Augenblick krallte das Mädchen ihre lilafarbenen Fingernägel in die Fensterbank und schaute in das nun gleißende und gelbgoldene Antlitz der Sonne, die sich allmählich über die Wohnblöcke erstreckte. So wie sie einst in Shania-Quest den Mond bewundert hatte, so bewunderte sie nun die aufgehende Sonne. 

,,Lumina und Yinamae.", wisperte nun Kazumi leise vor sich hin, ohne ihren Blick von diesem hell aufgehenden Stern zu nehmen und umfasste entschlossen mit der rechten Hand ihre silberne Kette mit dem goldenen Herz, welche im Glanz des Lichtes hell aufzublitzen schien. Ihr war klar, das sie die Mondgöttin Yinamae und die Sonnengöttin Luminae niemals mehr kennenlernen konnte, doch laut Takuya´s Geschichte gab es mehrere Sonnen und folglich musste es dann auch mehrere Monde geben. Gab es vielleicht auch einen Weg diese beiden Göttinnen oder Götter um Hilfe zu bitten, um die Elementar-Welt zu retten ? In ihren blau/grauen Augen war es einen Versuch wert. Und wenn jemand etwas über diese mögliche Chance wissen konnte, dann war es Takuya. In Windeseile ließ sie ihre Hand von der Kette sinken, verschwand mit ihren neuen Anziehsachen im Bad, duschte, zog sich an und schnappte sich das Diamanten-Diadem vom Bett, welches sie vorsichtig in ihre Hosentasche gleiten ließ, verließ danach die Wohnung und rannte zum Bahnhof, an dem sie wie versprochen auf Takuya in seiner Katzengestalt traf, der in mitten der vielen Menschenmassen in der Halle, völlig unbeachtet blieb. Kazumi konnte daraufhin in einigen Metern der Entfernung nur mit der Stirn runzeln. Es war für sie unfassbar, das kein einziger Mensch, Takuya´s tatsächliches Aussehen wahrnahm, während sie noch immer diesen gezackten Blitz auf dessen Stirn und die himmelblauen Flügel mit demselben gelben Blitz als Brandmarkung, sah. Langsam schritt Takuya mit einem Lächeln auf sie zu.

,,Na, sind Sie endlich davon überzeugt das mich niemand so wahrnimmt wie ich in Wirklichkeit aussehe ?", neckte er schließlich, als er wieder vor ihr stand.

Schließlich stieß Kazumi noch einmal einen genervten Seufzer aus.

,,Also gut, du hast gewonnen Takuya, aber komisch ist es trotzdem.", behaarte Kazumi weiter, woraufhin sie nun einige verwundete Blicke ihrer Mitmenschen erhielt, die sie beim Vorrübergehen argwöhnisch musterten.

Shania QuestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt