Shania Quest

Kazumi's Reise in einer fremden Welt

,,Hey, hey, ist mit dir alles in Ordnung ?"

Kazumi schlug bei dieser unbekannten, aber doch zärtlichen Stimme die Augen auf. Ihr erster Blick galt dem Jungen mit den blonden und strubbeligen kurzen Haaren, der sich vor ihr hingekniet hatte.

,,Ich denke schon." entgegnete Kazumi schließlich schüchtern und versuchte sich aufzusetzen, wobei der Junge sanft seine rechte Hand an ihrem Rücken lehnte um sie zu stabilisieren. Kazumi fühlte sich unwohl diese Nähe von diesem Fremden zu zulassen. Als der Junge Kazumi's ängstlichen Blick auf seine Geste spürte, ließ er seine Hand von ihrem Rücken ab und stand auf.

,,Tut mir Leid, ich wollte nicht das du dich bedrängt fühlst. Mein Name ist Atsuhiko Sanubi und wie heißt du ?"

,,Ich heiße Kazumi, Kazumi Haruka." druckste sie herum, nachdem sie sich wieder aufgerappelt hatte.

,,Freut mich Kazumi."

Atsuhiko lächelte sie nur freundlich an, während Kazumi nur einen skeptischen Blick für ihn übrig hatte. Sie fragte sich, ob er sie auch nur verspotten wollte, oder ob er es ernst mit seinen Worten meinte.

Schließlich ertönte ein glockenheller Klang wie der einer Kirchturmuhr.

Und erst jetzt entglitt Kazumi ein Seufzer der Angst. Sie wendete ihren Blick von Atsuhiko ab und schaute sich um. Sie stand mitten auf einer grünen Wiese, zu ihrer linken Seite standen in etwa hundert Metern Entfernung Jugendliche, die miteinander tuschelten und dahinter stand ein großes und weißes Gebäude, während zu ihrer rechten Seite ein schwarzes Metalltor mit goldverzierten Flügeln eingraviert und weit geöffnet war.

,,Was was ist hier los ?" begann sie zu stammeln.

Atsuhiko schaute sie nun mit seinen grünen Augen skeptisch an.

,,Was meinst du ?"

Wie entgeistert wandte sie sich von dem Jungen ab und beugte sich zum Boden runter. Mit der flachen Hand berührte sie das nasse Gras. Ein gemischtes Gefühl von heiß und kalt durchzuckte ihren ganzen Körper. Ihre Pupillen weiteten sich vor Angst, denn sie hatte die nassen Wassertropfen tatsächlich gespürt. Es kam ihr so vor, als würde sie lange im freien Fall aus einem Flugzeug gefallen sein und nun im Koma liegen. Nach kurzem Zögern schluckte Kazumi auf, erhob sich und versuchte für das Problem, eine logische Erklärung zu finden.

Schließlich war sie noch vor ungefähr drei Minuten im Zug und auf den Weg nach Hause bis sie plötzlich mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe prallte.

Dann erhellte sich ihre Miene wieder. Natürlich der Schlag ! Sie musste einfach träumen.

,,Natürlich, das hier ist ein Traum !"

,,Was murmelst du denn da ? Komm schon Kazumi, der Unterricht fängt gleich an und Meister Kubata hasst es wenn man zu Spät ist ."

In Windeseile lief er los und bevor Kazumi auch nur ansatzweise ,,Warte" rufen konnte, war er auch schon weg. Kazumi blieb nichts anderes übrig als all ihren Mut zusammen zu nehmen und ihm zu folgen. Was ihr in diesem Moment sogar recht leicht fiel, immerhin wusste sie ja, das dies nicht real sein konnte, auch wenn sie jedes Gefühl, wie in der Wirklichkeit spürte. Als sie am weißen Gebäude jedoch ankam, waren die dunkelblauen Türen bereits geschlossen.

,,So ein Mist die Türen sind ja schon zu! Und dabei habe ich mich sogar extra beeilt !", keuchte plötzlich ein Mädchen neben ihr, das orangefarbene lange Haare hatte und einen roten Haarreif trug.

,,Du willst auch in dieses Gebäude ?", fragte Kazumi überrascht, woraufhin

das Mädchen eine Hand zu einer Faust ballte.