Kapitel 17 Der See von Siahama
Sanfte Wellen klatschten an Kazumis Wangen. Immer mehr erlangte sie aus diesem schweren Dämmerschlaf, ihr Bewusstsein. Bis sie aktiv das gluckernde Geräusch an ihren linken Ohr vernahm und spürte, das etwas Nasses ihre blau/grauen Augen zwang geschlossen zu bleiben. Wasser ! Bei diesem Gedanken, schnellte sie mit den Kopf ruckartig hoch und bereute es sogleich wieder. Ein bleierner Schwindel überkam die Shania-Prinzessin. Erschöpft von all ihren bisherigen Abenteuern drehte sie sich im Wasser auf den Rücken, fiel erneut ins Wasser zurück und seufzte schwer. Ihr schneeweißes Satinkleid fühlte sich ebenso schwer wie Blei an und ihre kurzen feuerroten Haare schwappten mit dem Strom der Gezeiten auf und ab. War sie wirklich wieder hier ? Hier in der Elementar-Welt ?
,,Miss Haruka ? Miss Haruka !"
Diese verzweifelte Stimme...die nun verbittert nach ihr rief...war das Takuya ?
,,Kazumi nun wach schon auf, bitte. Ohne dich ist die Elementar-Welt verloren !"
Auf diesen eindringlichen Appell öffnete Kazumi wieder die Augen und beugte sich mit ihrem etwas Oberkörper vor. Trotz der nassen Haare, empfand Kazumi keine Kälte, sondern einen lauwarmen Luftzug. War dies etwa der Einfluss der Dark Brights ?
,,Atsuhiko ?", fragte sie schließlich leise, als sie hinter sich plötzlich eine kleinere, aber knochige Hand vernahm. Ein Schauer von Heiß und Kalt durchfuhr sie, ehe sie die Hand in Windeseile wegschlug, unbeholfen aufstand und sich mit angsterfüllten Augen zu jener Person umdrehte. Ihre Augen waren erfüllt von Angst. Waren weit aufgerissen und ihr kleines, aber mutiges Herz, pochte nun wild in ihrem Korpus. Das... konnte das hier wirklich gerade echt sein ? Die Gestalt im schwarzen Kleid und mit der schwarzen Kapuze, trat erneut einen Schritt näher an sie heran, der abscheuliche Geruch, der Verwesung, stach ihr erneut in die Nase und die knochige Statur war für Kazumi unübersehbar.
,,Ich hoffe, du hast mich vermisst Prinzessin der Sonne und hast dich in der Mondwelt auch gut amüsiert, denn dieser See von Siahama hier, wird nun das Letzte sein, was du vor deinem Ableben zu Gesicht bekommst !"
Die drohenden Worte des Nebeldämon waren bitter ernst und seine Augen von undurchsichtiger Schwärze. Unsicher schaute Kazumi nach rechts und links an das Ufer, während sie immer mehr, Stück für Stück in den geheimnisvollen See wich. Doch egal wo sie hinsah nirgends war eine Spur von Takuya, Sora, Shio, Atsuhiko, Ling noch Silvan oder Hikari. Wo waren sie ?!
,,Hilfe...", flüsterte Kazumi leise. ,,Hilfe !", schrie sie nun lauter und plötzlich spürte sie einen tiefen Kratzer an ihrer linken Wange, die verbunden mit Takuyas Stimme war.
,,Miss Haruka, aufwachen !"
Rasch öffnete Kazumi die Augen. Noch immer zitterte sie am ganzen Körper und auch als sie plötzlich eine erneut schwere Hand mit überzogener Haut an ihrer rechten Schulter fühlte, zuckte sie zusammen. Der Nebeldämon steckte noch tief in ihren Gliedern. Erst nach und nach spürte sie das lauwarme Wasser an ihren Füßen und das heiße, flüssige Blut, welches ihrer linken Wange, Tropfen für Tropen hinunter rann. Reflexartig griff sie mit dem rechten Zeigefinger und Ringfinger daran und verschmierte damit auch ihre beiden Fingerkuppen. Der eisenhaltige Geruch, war unverkennbar. Aber woher hatte sie diese Narbe ? Takuya begann sich kurz daraufhin zu räuspern und sprang sogleich auf ihren Schoß. Reumütig sah er peinlich berührt zur Seite.
,,Verzeihen Sie mir bitte Miss Haruka....aber wir haben alles erdenkliche versucht Sie aus Ihrer Ohnmacht zu erwecken. Doch weder Atsuhikos Hand rütteln an Ihrer Schulter, noch meine feuchten Zungenschlecker, an Ihren Lippen, haben Sie aufwecken können. Diese Methode war die Einzige die mir nun noch einfiel. Entschuldigen Sie bitte."
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Shania Quest
FantasyKazumi Haruka ist eigentlich ein ganz normales Mädchen das in Japan aufwächst. Als sie von der Schule auf den Weg nach Hause ist, prallt sie im Zug gegen die Fensterscheibe und landet in der mysteriösen Welt genannt Elementar-Welt. Fortan wird auch...