Das verborgene Licht in der Finsternis

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Eine gefühlte Ewigkeit saß Haruka in ihrer eigenen Blutlache, wobei sie mittlerweile immer mehr spürte, das ihr Sichtfeld vor ihren blau/grauen Augen verschwamm.

Aber es war ihr egal, wusste sie doch, das sie ihre magische Welt nicht retten konnte. Langsam sackten ihre Hände, auf die sie sich abgestützt hatte, allmählich weg. Sie war der Ohnmacht nahe, doch noch ehe das Mädchen längelang auf den Boden fallen konnte, vernahm sie eine Stimme, die sie aufhorchen ließ.

,,Gräme dich nicht Kazumi, gib nicht auf !"

Auf die sanft gesprochenen Worte, begann sie ruckartig innezuhalten und sich mit letzter Kraft noch mit der linken Hand halt auf dem kieskörnigen Boden zu finden. Hatte da gerade wieder ihre Mutter gesprochen ? Schlussendlich schaute sie mit einem leidvollen Blick auf die Person vor sich.

Es war eine zierliche junge Frau mit langen seidigen schwarzen Haaren, welche einen Hauchton von Dunkelblau besaßen, das sich im Glanz des Sonnenlichts offenbarte. Sie trug ein weißes T-Shirt und einen kurzen schillernden ebenso dunkelblauen Minirock, während ihre Füße in ebenso weißen Snikers, mit gelben Blitzzeichen an den Seiten, steckten.

,,Wer...wer bist du ? Ich meine du hast dieselbe Stimme wie meine Mutter.", begann Kazumi leicht zu stammeln, worauf sich im schmalen Gesicht der Frau ein überlegenes Lächeln abzeichnete.

,,Da magst du schon Recht haben, verehrte und junge Kazumi, aber die bin ich nicht. Dennoch war ich jene Stimme die dich auf den sicheren Weg geführt hat, wenn du Hilfe brauchtest. Die Stimme, die du zum ersten Mal aus dem Zimmer in der Akazia-school gehört hattest."

Keine Sekunde später begann Kazumi erschreckt weg zu zucken. In ihr kamen die alten Erinnerungen jenes abends wieder hoch, an dem sie sehnsuchtsvoll aus dem Fenster und auf die Landschaft geschaut hatte bis dieser herzzerreißende Schrei ertönte und sie zusammen mit Sakiko diesem gefolgt war. Sie erinnerte sich wieder an diese noch junge Frau, welche sich als Geisha verkleidet hatte und ihr nach dem Leben trachtete. Konnte diese Dame etwa schon wieder der verkleidete Nebeldämon sein ?! Bei diesem nun aufkommenden Gedanken wäre sie am liebsten geflohen, aber der weiter fortschreitende Blutverlust zwang sie zum Bleiben.

Die junge Frau hingegen bemerkte die Angst der jungen Halbgöttin, doch unbeeindruckt davon beugte sie sich zu Kazumi herunter und zog gleichzeitig aus ihrer linken Seitentasche des Rocks ein blitzweißes Horn heraus, worauf das Mädchen weiter nur verschwommen und vage eine kristallblaue Flüssigkeit im Inneren des Horns sah, bevor sie losgelöst nach hinten kippte. Blitzschnell streckte jedoch die fremde Frau ihre rechte freie Hand nach ihr aus und hielt sie mit ihrem rechten Arm fest umschlungen. Worauf sich nun auch endlich der Light Tenshi aus seiner trüben Verfassung riss und verzweifelt Kazumis Namen schrie, ehe er auf sie und der fremden Dame zu lief.

Doch das junge Mädchen mit den roten Haaren nahm dies nicht mehr wahr. Ermüdet flatterten allmählich ihre blau/grauen Lider, wobei die Fremde sie noch ein letztes Mal heftig im Rücken schüttelte und sie somit noch einmal zum Aufwachen zwang.

,,Sicher nicht gerade der beste Zeitpunkt, das du mir dein Vertrauen schenkst junge Kazumi, aber ohne diesen Trank wirst du halt durch den hohen Blutverlust sterben Du bist die Zukunft der gesamten Elementar-Welt ! Und es gibt noch eine andere Chance sie zu retten. ALSO GIB NICHT AUF !" Der Schrei dieser völlig fremden Person und die Worte ließen Kazumi noch einmal alle Kräfte mobilisieren. Es...es gab also tatsächlich in dieser aussichtslosen Situation noch eine Chance ?! Unbeholfen begann sie aus diesem Horn geformten Kelch zu trinken, schluckte es mühsam herunter und dann...dann verließen sie ihre aufgebäumten Kräfte. Ermattet und völlig erschöpft schlossen sich ihre Augen, wobei sie zusammengesackt in des fremden Arms, der Frau lag, während sie an nichts mehr dachte, außer an eine friedliche Zukunft.

Shania QuestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt