2. Kapitel-Feuer

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POV Jana

Als ich am Park ankam, spürte ich sofort tiefe Basstöne, die nur von den Jungs stammen konnten. Ich musste schmunzeln. An unserem üblichen Treffpunkt, in einem Pavillon hinter drei großen Eichen und Gebüsch, saßen die vier und rauchten. Ich gesellte mich zu ihnen. Alle bewunderten meine rosa Flügelspitzen und steckten mir eine Zigarette an. Ich rauchte nicht wirklich. Es war mehr Gruppenzwang. Ana kramte in ihrer Tasche und holte zwei Flaschen Rotwein, die sie ihren Eltern geklaut hatte, heraus. Alle waren begeistert. Da sie den Korken nicht aufbekam, nahm Thomas die Flaschen an sich und öffnete sie ohne Probleme. Danach ließen wir sie herum gehen. Nach einer Weile waren wir leicht angetrunken und kicherten nur noch. Johny, der eigentlich Jonathan hieß, und Paulo spielten Gitarre und Ana und ich summten leise dazu. Es war wirklich toll.

Einige Stunden später hörten wir ein Rascheln und Emma stand vor uns. Sie sah leicht verheult aus, ließ sich aber nichts anmerken. "Es ist unverantwortlich, was ihr hier treibt." sagte sie zornig und nahm uns die Flaschen aus der Hand. Sie schmiss sie in einen Mülleimer und durfte sich das Gezeter der Jungs anhören. "Ich bin eigentlich auch nur hier, weil ich euch mitteilen wollte, dass es Ärger gibt. Frau Jakobs war wenig begeistert, dass ihr wieder nicht da wart. Sie will mit euren Eltern sprechen und eventuell sogar mit Gott. Was ich im Übrigen richtig finde. Jemand muss euch schließlich zur Vernunft bringen. Ich gehe nicht davon aus, dass ihr vom Teufel geholt werden wollt, wie ungezogene, freche Engel. " sprudelte es aus ihr heraus. "Hast du uns verpfiffen?" fragte Thomas entsetzt. Empört hob Emma den Kopf in den Nacken und stapfte mit einem dramatischen Abgang davon. Ich war mir ziemlich sicher, dass dies der Versuch war uns zu warnen und zu helfen und das sie uns niemals verpetzt hätte.

Alle waren ruhig und starrten auf den Boden. Plötzlich sprang Thomas auf und warf dabei den Tisch um. Sofort begann es zu brennen. Die noch warme Asche aus dem umgeschmissenen Aschenbecher musste ins trockene Gras gefallen sein und hatte es entzündet. Wie konnte das passieren? Heilige Scheiße! Was nun? Die Jungs hatten Schiss bekommen und waren abgehauen. Typisch Mann, wenn sie überfordert sind, laufen sie weg. Ana und ich blieben zurück. Wir waren auch überfordert, doch glücklicherweise kamen ein paar Erwachsene vorbei ,die uns löschen halfen. Als wir uns tausende Male bedankt hatten, flogen wir nach Hause. Was mich da erwarten würde, hätte ich mir nie träumen lassen.

Böse Engel müssen bestraft werdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt