Am Eingang stand der Teufel. Wir gingen zu ihm. "Jungs ihr wisst schon wie das läuft. Also erklärt es den Damen" sagte er und öffnete die große Eingangstür. Wir liefen hinaus. Die Insel auf der das Schloss lag hinunter und standen vor einem Steingebäude. Überall Mauern herum. Als wir hinein gingen war dort ein großer Hof mit Rennbahnen und Schießübungsplätzen, doch wir gingen ins Hauptgebäude. Dort lagen an einer Seite Matten auf dem Boden. Auf der anderen stand ein langer Tisch mit einer Uhr, an dem eine Frau saß. Die Dämonin hatte lange braune Haare, große Feenflügel in grau und ein sehr hübsches Gesicht. Ihre gelben Augen leuchteten. Sie war wirklich schön, aber setzte ein Aura frei, die mich erschaudern ließ. Diese Frau besaß Macht.
"Flaga, darf ich vorstellen? Anastasia und Jana. Die Jungs sind dir ja bekannt." sagte er erfreut und ging direkt auf sie zu. Die Jungs blieben an einer Linie stehen. Paulo deutete uns, dass wir uns dazustellen sollten. Also taten wir es. Die Jungs standen kerzengerade und hatten finstere Blicke drauf. Ana und ich kauerten uns zusammen. Wir fühlten uns unwohl. Als Ana wieder einmal zu zittern begann, nahm ich ihre Hand. Auf einmal stand sie vor uns. Wir schraken zusammen. Die Jungs waren das wohl schon gewohnt gewesen. Sie ging vor uns hin und her und begutachtete uns. Mir machte sie Angst, aber damit Ana neben mir nicht einen Heulkrampf bekam, blieb ich ruhig und streichelte unauffällig über ihre Hand. "Eure Gaben haben die aus dem Himmel also nicht rausgefunden? Das rieche ich Kilometer weit. Lächerlich" sagte sie abfällig. Sie begann bei Thomas der ganz vorn stand. Sie kostete von seinen Gefühlen und seiner Seele. "Feuerengel ganz klar." sagte sie nach wenigen Sekunden. Das konnte nicht sein. Das wurde in der Grundschule getestet, aber es war logisch. Im Himmel gab es kein trockenes Gras. Nicht die Asche war Schuld am Feuer, sondern Thomas der seine Emotionen nicht im Griff hatte. Mir ging ein Licht auf. Sie ging weiter zu Jonathan bei ihm blieb sie allerdings nicht stehen und sagte nur im Vorbeigehen "Wahrheitsengel". Sie rückte zu Paulo vor und sagte "Trösteengel". Ich musste lächeln, dass passte zu ihm. Danach war Ana dran. "Ganz klar Gefühlsengel. Bei deinen Emotionen wird mir fast schwindelig" sagte sie überrascht. Ja, auch das passte. Nun stand sie vor mir. Ich hatte mich mein ganzes Leben gefragt was meine Gabe war. Ich hatte Angst. Sie kostete von meiner Seele. "Oh, das ist schwieriger. Was sind deine Eltern für Engel?". Ich schluckte. Mit einer Frage hatte ich nicht gerechnet. " Wahrheits- und Kriegsengel" sagte ich leise. "Du bist keines von beiden. Da bin ich sicher". Ich wäre so gerne ein Trösteengel, da hat man die schönste Aufgabe. Man kann helfen und sich mit den Menschen unterhalten. Sie begutachtete mich weiter und schien zu grübeln. "Ich weiß, Schutzengel, definitiv" rief sie begeistert. "Sind sie ganz sicher Miss?" fragte ich traurig. "Natürlich was für eine Frage." sagte sie beleidigt. "Verzeihung" nuschelte ich hervor, um sie zu besänftigen. Der Teufel war still geblieben und beobachtete alles. Dann stand er auf. "So Jungs ihr macht Training und ich gehe mit den Mädchen fliegen üben." sagte er. Ich sah ihn geschockt an. Ich nahm Ana und gemeinsam folgten wir ihm.
Wir hielten auf einem Übungsplatz. Er war mit Matten ausgelegt, das beruhigte mich ein wenig. Er schob seine Flügel aus. Mir klappte der Mund auf. Er hatte riesige schwarze Flügel mit silbernen Schraffuren. Sie waren wunderschön. "Was? Starrt mich nicht so an. Fahrt schon eure Flügel aus!" sagte er genervt. Wir starrten immer noch. Als er in die Hände klatschte fielen wir aus unserer Starre. Wir sahen uns an. Dafür musste man entweder völlig entspannt sein , sich schützen oder kämpfen wollen. Ana und ich sahen uns also an nahmen unsere Hand und atmeten tief ein und aus. Schließlich fuhren sie aus. Anas Flügel waren ein wenig runder als meine und strahlend weiß.
Meine waren vollständig verheilt, weiß und spitzer, als die Anas. Er trat hinter uns. "Jana, das geht ja wieder! Dann können wir ja anfangen. Ich würde sagen wir machen ein paar Aufwärmungen, ich erkläre euch was man hier unten beachten muss und dann probieren wir es." sagte er und tat was er gerade gesagt hatte. Ich hatte anfangs etwas Schmerzen, doch die vergingen nach der Aufwärmung. Dann hoben wir ab. Wir waren so lange nicht mehr in den Lüften gewesen. Es war eine Erleichterung. Meine Flügel waren vollauf begeistert. Ich genoss es einfach nur. Ana landete relativ schnell wieder, denn sie musste noch etwas ihre Kräfte schonen und ihr Asthma machte ihr zu schaffen. Ich hingegen blieb eine gefühlte Ewigkeit da oben. Es war einfach nur herrlich. Doch schließlich rief mich Lucifer wieder hinunter. Ich tat es wenig begeistert. Aber Ana brauchte Hilfe mit dem Spray und er war überfordert damit. Danach gingen wir zurück zum Schloss. Auf unserem Zimmer öffnete ich die Briefe und Karten. Das war ein schöner Geburtstag, wenn man beachtete, dass ich in der Hölle war. In dieser Nacht machte ich mir viele Gedanken. Ich und ein Schutzengel? Warum?
Nach langem Wachen und Grübeln schlief ich ein.
In den nächsten Wochen ging ich in die Schule, zum Arbeiten und danach zur Mathenachhilfe. Meine Mathekenntnisse besserten sich erheblich und so schrieb ich sogar zweien in Mathe. Unglaublich aber wahr! Und auch mit Amon wurden wir warm. Er war eigentlich ziemlich nett, obwohl er ein Lehrerliebling und ein ziemlicher Streber war. Aber mir gefiel er, irgendwie.
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Böse Engel müssen bestraft werden
ParanormaleDer junge Engel Jana treibt gemeinsam mit ihren Freunden nur noch Unsinn. Ihren Eltern und auch Gott stößt dies sauer auf. Gemeinsam beschließen sie den Jugendlichen eine Lehre zu erteilen und schicken sie zum Teufel in die Hölle. Werden sie etwas l...