20.Kapitel- Heimkehr

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Es war so weit. Ich hatte mich so gut benommen, wie noch nie zu vor in meinem Leben. Nach unserem Deal färbten sich die Spitzen meiner Flügel schwarz und nun durfte ich sie ausfahren. Das war eine echte Erleichterung. Als wir aufbrachen, klopfte mein Herz wie von einer Tarantel gestochen. Wir überquerten die langen Hängebrücken und blieben nach einiger Zeit vor dem Aufzug stehen, in dem Ana damals fast erstickt wäre. Wir stiegen hinein. Der Teufel erklärte mir nochmal meine Aufgaben. Ich hatte einen schwarzen Umhang um und zog mir die Kapuze tief ins Gesicht. Ich stand an seiner Seite. Meine ehemals weißen Flügel ausgefahren, denn nun war ich ein gefallener Engel. Vor einer Tür blieben wir stehen und als Gott die Worte "Lucifer" sprach gingen wir hinein. Es herrschte  Todesstille. "Wie immer stehen die auf, deren Namen genannt werden" sagt er nüchtern. "Uriel Jr. Pattison"  las er laut vor und ein kleiner Junge, ca. 4.Klasse erhob sich. "Du ärgerst also Kleinere? Erstens ist das mehr als feige und zweitens ärgert man überhaupt keinen. Benimm dich gefälligst!" sagte er und der kleine Engel lief feuerrot an. Er setzte sich wieder und der Teufel setzte fort.  Als er am Ende seiner Liste war, setzte er ab und faltete sie zusammen. "Ich muss also keinen mitnehmen. Aber bevor ich gehe eine Frage. Sind Ana, Jonathan, Thomas und Paulo anwesend?" fragte er. Sie erhoben sich und mir lief eine Träne die Wange hinunter. "Ihr habt euch tatsächlich gebessert ich bin sehr stolz auf euch" sagte er fast rührig und sie gaben ein "Danke, Sir" zurück. Als er seine Rede beenden wollte, wurde er unterbrochen. Ein kleiner blonder Engel sprang auf und rannte nach vorn. Der Teufel wurde etwas wütend. Alle zogen scharf die Luft ein. "Entschuldigung Herr Teufel, würden Sie das meiner Schwester mitnehmen, bitte?" sagte Luna und ich musste mir ein Schluchzen verkneifen. Mich hatte noch niemand erkannt. Er hockte sich zu ihr hinunter und winkte sie heran. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr und sie nickte und lief zurück auf ihren Platz. "So, das war es so weit von mir. Gott auf ein Wort?" erklärte Lucifer und er nickte. Die Schüler verschwanden. Wir folgten ihm, doch nur ich kam mit in Gotts Büro, die Anderen blieben vor der Tür stehen. Lucifer kam gleich zur Sache "Einer deiner Engel ist gefallen!" sagte er und streckte seine Hand aus. Ich kam auf ihn zu und setzte die Kapuze ab. "Jana!" rief er aufgebracht. "Bitte seid nicht enttäuscht!" sagte ich leise. Er lächelte. "Ich denke, dass es eine gute Entscheidung war. Ich spüre da eine Verbindung. Du bist weiterhin jeder Zeit willkommen" sagte er freundlich. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich bedankte mich. "Jana?" "Ja, Herr" sagte ich zögerlich. "Ich halte mich an meine Versprechen. Gehe nun! Ich hole dich in einer Stunde ab." sagte er. Ich nickte schnell und rannte förmlich davon. Ich flog so schnell es ging nachhause. Ich klopfte an die Küchentür und betrat sie. Meine Mutter ließ ihr Glas fallen und zog mich in eine Umarmung. Luna sprang auf mich zu und auch mein Bruder stimmte in die Umarmung ein. "Ich hab eine Stunde" sagte ich leise. "Wie meinst du das?" fragte meine Mom und mein Bruder im Chor "Ich darf euch besuchen kommen, wenn ich mich benehme." erklärte ich. "Warum bleibst du nicht bei uns?" fragte meine Mutter. Ich zog meine Flügel aus. "Ich bin gefallen." 

Böse Engel müssen bestraft werdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt