12. Kapitel-Mathenachhilfe

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Als ich am Morgen erwachte sprang ich hinaus. Wir waren dezent zu spät. Ich schrie alle zusammen. Die ebenfalls hinaus rannten. So eine Scheiße. Da gab es gleich wieder Stress. Ich bereitete mich schon auf eine Strafe vor. Doch als wir fertig angezogen warteten schien niemand zu kommen. Als wir hinaus gingen war dort ebenfalls niemand. Das Schloss war vollkommen leer. Was hatten wir denn verpasst? Wir suchten überall nach Menschen, also Dämonen. Ich nahm all meinen Mut zusammen und klopfte beim Teufel, doch auch dort war niemand. Ich kehrte zurück und nun waren auch die anderen verschwunden... Ich war überfordert, weshalb ich mich aufs Bett setzte und wartete. Es rührte sich nichts. Nirgends war ein Geräusch zuhören kein Lebenszeichen von irgendwem. Ich begann schließlich zu weinen. Plötzlich erklang Musik. Musik, die mir nur zu bekannt vorkam. Es war Beethovens Mondscheinsonate. Ich folgte der Musik in einen riesigen Saal. Ich öffnete die Tür und ein lautes "Überraschung!" dröhnte mir entgegen. Ich absoluter Volldepp hatte bei dem ganzen Stress meinen Geburtstag vergessen. Es musste der 4. Oktober gewesen sein. Ich war erleichtert. Ich wischte mir meine Tränen fort und bald war ich in einem engen Gruppenkuscheln gefangen. Alle gratulierten mir und fielen mir um den Hals. Ich bedankte mich wahrscheinlich tausende Male. Die vier hatten mir einen Kuchen gebacken und ein Paar Girlanden aufgehängt. Sie hatten natürlich um Erlaubnis gefragt. Wir durften die Schule heute sausen lassen. Ausnahmsweise und der Teufel hatte allen für den Vormittag befohlen, hinaus zu gehen. Als wir den Kuchen vernascht hatten ,räumten wir auf. Wir unterhielten uns noch lange gemeinsam bis die Tür aufging. Alle reihten wir uns auf. Der Teufel sah wenig begeistert aus. "So ihr hattet euren Spaß. Jungs mit den beiden zum Wächtertraining, Anastasia in die Küche und Jana in die Bibliothek. Ihr habt 10 Minuten!" sagte er steif. Meine Laune war dahin, aber wenigstens hatte ich einen schönen Morgen gehabt und konnte mich von da her eigentlich nicht beschweren. Also gingen wir los. Ana ging allerdings nicht in die Küche sondern in den Waschkeller, um dort zu helfen. Ich verlief mich im Schloss. Ich war noch nie in der Bibliothek gewesen. Schließlich fragte ich einen Schrank nach dem Weg. Er führte mich sogar dorthin. Ich bedankte mich und klopfte dann an die große Tür.
Ich ging hinein. Drinnen gab es riesige Schränke voller Bücher, die bis an die Decke reichten. Es gab auch ein Sofa und einen Couchtisch, sowie mehrere Sessel. An den Wänden hingen Lampen, die ein warmes Licht ausstrahlten. In der Mitte stand, wahrscheinlich vorher dorthin gestellt, zwei Tische einer mit einem Bürostuhl, der andere mit einem Holzstuhl und eine große Kreidetafel. Auf dem Tisch lagen einige Bücher und ein Zeigestock. Am Tisch vor der Tafel saß ein genervter Teufel. Ich räusperte mich kurz "Verzeiht bitte. Ich hab mich verlaufen" sagte ich und ließ den Kopf gesenkt. Ich hatte ein wenig Angst. "Setz dich" sagte er weniger wütend und deutete auf den Tisch vor ihm. Völlig eingeschüchtert ließ ich mich nieder. Ich beobachtete ihn unauffällig. Ich hatte Angst. Er setzte eine Brille auf und ich verkniff mir ein Lachen, dann kam er auf mich zu und legte mir ein Arbeitsblatt auf den Tisch. "Das sind Grundlagenaufgaben. Ich muss sehen wo es Probleme gibt. Du hast 15 Minuten. Ich mache solange Papierkram. Solltest du etwas nicht wissen überspring es und schreib eventuell darunter was du nicht verstehst. Verstanden" sagte er. "Ja, Sir" sagte ich leise und sah mir das Blatt genauer an. Davon konnte ich einiges nicht, das wusste ich schon beim ersten Blick. Mit einem Seufzer legte ich los. Die erste Aufgabe war normales Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren. Das bekam ich mit ein paar schriftlichen Nebenrechnungen ganz gut hin. Die zweite Aufgabe war eine Textaufgabe, die ging auch. Doch dann kamen Funktionen, da war ich raus und auch auf die nächsten Fragen wusste ich keine Antwort. Ich war also nach 7 Minuten fertig und starrte ihn an. Ich traute mich nicht etwas zu sagen. Er schien sich beobachtet zu fühlen und sah auf. "Fertig?" fragte er überrascht. "Naja ich kann die Hälfte nicht, also irgendwie schon" sagte ich überfordert. "Zeig mal" sagte er und ich reichte ihm mein Blatt. Ich starrte ihn wieder an, während er korrigierte. Da kam viel rot zum Einsatz , was nichts Gutes heißen konnte. Er war relativ schnell durch. "Naja ich sag es mal so. Ich hätte mit Schlimmerem gerechnet. Die ersten Aufgaben sind alle richtig und den Rest machen wir jetzt zusammen." sagte er fast schon erleichtert. Ich atmete aus und nickte nur. Er erklärte mir die Grundlagen von Funktionen und wie man umstellt und auflöst. Das verstand ich tatsächlich ganz gut. Nach zwei Stunden war mein Hirn  wie Brei und er entschied es für diesen Tag bleiben zu lassen. Ich sollte Ana holen gehen und uns mit dem Jungs am Eingang treffen. Er brachte mich noch auf mein Zimmer. "Jana?" sagte er und unterbrach die Stille. "Ja, Sir" fragte ich. "Wie mir gesagt wurde hast du heute Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch" sagte er. "Danke, Sir" sagte ich überfordert. "Da fällt mir ein ich hab was für dich." sagte er ,wühlte in seiner Tasche und kramte Briefe heraus. "Viel Spaß damit und ich hab auch noch ein Geschenk für dich." sagte er und mir stand der Mund offen. "Du hast einen Wunsch frei. Alles was du möchtest!" sagte er. Ich lächelte und fiel ihm um den Hals. Er stand stock und steif dort. "Danke ,Sir" flüsterte ich und auch er musste lächeln. Er ging schon einmal voraus und ich holte die anderen. Meine Briefe legte ich aufs  Bett. Die wollte ich am Abend lesen.

Böse Engel müssen bestraft werdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt