Ich habe geglaubt
zu viel zu verlangen.
Du hast geglaubt
zu wenig geben zu können.
Ich hätte dir viel eher sagen sollen,
dass wir uns perfekt ergänzen.Wie Butter und Honig
funktionieren wir einzeln,
sind gemeinsam aber
eine himmlische Kombination.Wenn ich zu viel nachdenke, kriege ich Kopfschmerzen. Wenn ich zu wenig nachdenke, fühle ich mich schlecht, weil ich vernachlässige, wer ich selbst bin. Aber ich kann meinen Kopf nicht kontrollieren. Ich kann meine Gedanken nicht zurückdrängen, genau wie ich auch meine Ängste nicht zurücktreiben kann, außer wenn ich mich komplett unter Kontrolle habe. Was momentan nicht der Fall ist. Romere geht vor mir, sodass ich sehe, wann wir für ihn einen Stopp einlegen müssen.
„Mein Teekesselchen ist ein Synonym für das Aufeinandertreffen von Lippen", breche ich die Stille zwischen uns, um meine Gedanken zu stillen. Romere bleibt augenblicklich stehen und dreht sich mit hochgezogenen Augenbrauen zu mir um. Er lehnt sich gegen einen Baum und streicht sich währenddessen eine seiner goldbraunen Haarsträhnen aus dem Gesicht. In seinen Augen liegt ein Funkeln und sie wandern ganz kurz zu meinen Lippen, aber er macht keine Anstalten, mir näherzukommen.
„Ist das etwas, was ich ausprobieren oder erraten soll?", fragt er ein wenig außer Atem. Vielleicht liegt das an der Wanderung, vielleicht aber auch an mir. Ich streiche mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, während ich Romere angrinse.
„Keine Ahnung. Das hast nur du zu entscheiden. Ich habe dir ein simples Rätsel gestellt. Interpretationen stehen offen."
Romere schnaubt und verschränkt die Arme vor der Brust. Die Sonnenstrahlen fallen durch das Blätterdach so auf ihn herab, dass seine grünen Augen regelrecht strahlen. Ich mag es, dass er so gelassen wirkt, auch wenn diese ganze Situation für ihn unglaublich anstrengend sein muss.
Dann, plötzlich stößt er sich vom Baum ab, und kommt wie eine Raubkatze langsam zu mir hingelaufen. Anders als erwartet nimmt er nicht mein Gesicht in die Hände, sondern umrundet mich, sodass ich mit dem Rücken zu seiner Brust stehe, ohne mich bewegt zu haben. Er ist so nah hinter mir, dass ich die Wärme, die von ihm ausgeht, deutlich spüren kann, aber so weit von mir entfernt, dass noch genug Abstand zwischen uns ist, sodass wir uns nicht berühren. Ich würde gerne sagen, dass mich das nicht beeinflusst, aber lieber Himmel, es treibt mich beinahe in den Wahnsinn. Ich brauche Romeres Berührung mehr als gut für mich ist und das verwirrt mich. Ich habe noch nie jemanden so begehrt wie ich es mit Romere tue. Ich sehne mich nach ihm und dem, was zwischen uns sein könnte. Er spürt es auch, das weiß ich. Selbst ein Blinder mit Krückstock würde die Anziehungskraft zwischen uns deutlich erkennen.
Sanft streichen seine Finger über meinen Nacken und er fasst meine Haare zusammen, sodass er sie so hält, dass er einen Rohschwanz daraus binden könnte, wenn er ein Haargummi hätte. Hat er aber nicht. Er zieht leicht an meinen Haaren, bis mein Kopf im Nacken liegt. Eigentlich ist die Bewegung nicht anziehend, aber in meinem ganzen Körper breitet sich eine kribbelnde Wärme aus, die sich in meinem Bauch nur verstärkt. Seine Finger streichen über mein Schlüsselbein. Die Berührung ist so leicht und seine Fingerspitzen doch so rau, dass ich nicht anders kann, als angeregt zu keuchen. Ich habe keine Ahnung, was Romere für ein Spielchen spielt, aber es gefällt mir. Zu gut. Es ist zu gut, zu intensiv. Ich schließe meine Augen und versuche, meinen rasenden Herzschlag unter Kontrolle zu kriegen. Romere tritt näher an mich heran – wir berühren uns noch immer nicht – und lehnt seinen Kopf nahe an meinen. Seine Lippen streichen mein Ohr hauchzart.
„Gefällt dir das, Audrey?", will er wissen, während seine Hand weiter über die Haut in meinem Ausschnitt wandert. Er sieht die Gänsehaut, die er trotz der warmen Temperaturen auf meiner Haut verbreitet, aber scheint sich dennoch nicht daran zu stören.
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Save Me Maybe
Romance„Mein Herz braucht dich", wispere ich. „Nicht so sehr, wie ich dich brauche." --- Audrey Dillon hat genug von Männern - oder Menschen ganz allgemein. Um ihren Herzschmerz nicht mehr in Ben & Jerry'...