kapitel 15

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Kia, Fiat, Mercedes Benz.
Ferrari. Maserati. Honda.
Renault. Audi. Jeep.
Dodge. Toyota. Subaru.

Alfa Romeo, Mazda, Ford.
Land Rover, Hyundai, Volvo.
Chevrolet, Chrysler...

In einem Moment fühle ich nur dich
Und das, was zwischen uns liegt.
Im nächsten ist da Schmerz,
ein Lügennetz,
ein schlechtes Gewissen.

Angst,
dich zu verlieren.
Angst, dass es zu spät ist.

Wieso tut es so weh,
wenn sich das Chaos entfaltet,
obwohl ich es selbst
durch meine Unehrlichkeit
verantworte?

„Ich habe noch nie jemanden getroffen, der Regen so sehr mag wie du", nörgelt Romere, der sich unter dem Hüttendach versteckt. Das schon seit zwanzig Minuten – also so lange, wie es regnet. Wir sind glücklicherweise schon in der Zentrale angekommen, aber selbst wenn „Der Vorfall" bereits zwei Tage zurückliegt, habe ich mich noch nicht zu hundert Prozent davon erholt. Es braucht manchmal eben mehr als nur den Willen.

„Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so ein Regenhasser ist wie du, Romere. Weißt du, dass wir ohne Regen gar keine Überlebenschance hätten?", frage ich und streiche mir die nassen Haare über die Schulter. Meine Kleidung klebt schon an mir, aber ich finde es trotzdem großartig, im Regen zu stehen, während die Natur über mir wütet und tobt. Normalerweise ist der Charme nicht vorhanden, durchnässt irgendwo erscheinen zu müssen, aber ich habe momentan keinen Ort, an welchem ich sein muss. Ich bin hier, ich habe meine Ruhe und meinen Frieden. Es gibt kaum etwas Schöneres als den Moment und dafür bin ich auch dankbar. Ich bereue viele Dinge, die ich getan habe. Aber das schlimmste wird wohl sein, dass ich zugelassen habe, wie die Angst mich überwältigt, kontrolliert. Angst, nicht perfekt zu sein. Angst, nicht das zu tun, was von mir erwartet wir. Angst, verfolgt zu werden. Angst, belästigt zu werden. Angst, eine Enttäuschung zu sein. Angst, meinen Bruder in schlechtes Licht zu rücken. Dabei sollte die Angst doch ein Anstoß sein. Entweder tut man etwas nicht, weil man Angst hat oder man macht es gerade weil man Angst hat. Um eine Angst zu überbrücken und neuen Mut zu finden.

Nach allem, was geschehen ist, glaube ich nicht, noch Angst haben zu müssen. Zumindest nicht vor so einfachen, banalen Dingen wie Regen. Regen ist schön und ich mag ihn. Meistens. Momentan ist jedenfalls ein „Ich liebe Regen"-Moment.

„Ja, aber das heißt noch lange nicht, dass ich mich in dem Wetter wälzen muss. Ich bin ein süßer Mensch, Aud. Weißt du was mit Zucker geschieht, wenn es regnet? Muss ich dich ernsthaft darüber aufklären? Willst du wirklich, dass ich so ende?"

Ich lache lauthals los. Immerhin hat seine Kreativität nicht durch den „bösen" Regen gelitten.

„Du sollst doch nicht lachen, Audrey!", motzt er, was ich nicht ernstnehmen kann, weil seine Mundwinkel nun ebenfalls zucken. Das kommt davon, wenn man die ganze Sache nicht souverän durchzieht.

„Aber du bist witzig", entgegne ich, während ich ausweiche, als ein weiteres Auto auf dem Parkplatz vor der Hütte erscheint, in welcher man den Zwischenstand berichten sollte.

„Das einzig wahre Kompliment." Wir beide drehen uns nach dem Kerl um, der aus dem Auto steigt und sich zu Romere unter das Dach gesellt. Er sieht ein zwei Jahre älter aus als wir, während seine Haare zu einem kleinen Männer-Dutt zusammengebunden sind. Er sieht muskulöser, aber irgendwie auch protziger aus als Romere, worauf bestimmt viele Frauen stehen. Ich persönlich finde sein Aussehen nicht besonders anziehend. Ich bin mir sicher, dass Romere und ich ebenfalls den Anschein erwecken, eine Dusche dringend nötig zu haben, aber er sieht aus ... naja als hätte er eben eine ganze Menge Duschen nötig.

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