Prolog

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Halli, hallo!

Es gibt wieder eine neue Geschichte von mir, diesmal über meinen eigentlichen Lieblingskelly neben MPK, Jimmy. Diese Story spielt 1993, vor dem großen Erfolg, als die Kellys noch auf Straßenkonzerten unterwegs waren, beschreibt aber auch einige Zeit der folgenden Jahre. Eine Zeit, die ich sehr liebe.
Zur Einordnung: Paddy ist hier 17, Angelo süße 11.

Ich freu mich riesig über Kommentare, Votes und eure Meinungen jnd bin gespannt, wie es euch gefällt!

Einen schönen Dreikönigstag für diejenigen, die ihn genießen können.

Eure Reniawen

EDIT: Weil das in letzter Zeit für sehr viel Verwirrung gesorgt hat, sei hier nochmal angemerkt, dass diese Geschichte, obwohl sie sich an der Realität entlanghangelt, keine wahrheitsgetreue Nacherzählung des Lebens der Kelly Family ist.
Es ist dennoch trotz reeller Ereignisse eine ausgedachte Geschichte.
Ich kenne die Kellys nicht persönlich, wenn der Eindruck entstanden sein sollte, tut es mir leid. Ich bin ein Fan, habe mich nur an das gehalten, was teils in den Medien war beziehungsweise was recherchierbar ist. Und auch da gibt es passend zur Story Abweichungen.

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Rastatt, 2021

Die heraufziehende Kälte lässt vergessen, dass ein eigentlich wunderbar sonniger, mit fünfzehn Grad überdurchschnittlich warmer Oktobertag hinter mir liegt. Ein wenig Wärme vom Tag hängt noch in der Luft, aber ein eisiger Wind, der den Abend  einläutet, streicht schon um die Häuser. Fröstelnd ziehe ich meine Jacke enger um mich, werfe meine langen, blonden Locken über die Schultern. Noch ein letztes Mal drehe ich mich um und winke meiner Mum zu. Natürlich steht sie immer noch am Küchenfenster des Hauses meiner Oma, und sie wird sicher so lange dastehen, bis ich die Straße hinunter gelaufen und um die Ecke zur S-Bahn gebogen bin. Es ist lange her, dass ich hier war, wie das eben so ist im Leben. Der Alltag nimmt einen so sehr ein, dass selbst für einen Besuch bei den Großeltern Zeit eingeplant werden muss. Aber die Fahrt von meinem eigenen Zuhause von Köln nach Rastatt muss eben auch erst geplant werden. Ich bin in Köln und hier in Rastatt aufgewachsen, doch nach dem Tod meines Opas zogen meine Eltern zu meiner Oma nach Rastatt, um bei ihr zu sein. Meine Oma weigerte sich strikt, mein Angebot, ebenfalls umzuziehen, anzunehmen, bis ich schließlich einsah, dass mein Leben, unser Leben, in Köln ist.

Mein Handy klingelt, gerade als ich die S-Bahn-Haltestelle, die recht nah zum Haus meiner Großeltern liegt, erreiche. Lucas Name erscheint auf dem Display, und ein Lächeln auf meinen Lippen. »Hi, Schatz«, nehme ich das Gespräch an, studiere dabei kurz den Fahrplan. Ich stehe an der Haltestelle Reithalle, bis zum Hauptbahnhof sind es nur wenige Haltestellen, und eine S-Bahn müsste in zehn Minuten kommen. Eine Horde Frauen in meinem Alter geht an der Haltestelle vorbei auf die Reithalle zu; offenbar ist dort heute eine Veranstaltung. Früher fanden hier öfter kleine Konzerte und Aufführungen statt.
»Und, wie war es bei deiner Familie?«, fragt Luca sofort und ich hebe die Schultern.
»Das Übliche«, seufze ich. »O-Ton Mum: Uns geht es gut, ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, aber es war so schön, dich mal wiederzusehen. Ach, und sie haben natürlich gefragt, warum du nicht mitgekommen bist. Und Emilia vor allem.«
»Beim nächsten Mal wieder«, meint Luca. »Wann fährt dein Zug?«
»Die S-Bahn in zehn Minuten, der Zug dann glaube ich in einer Stunde, um 20 Uhr«, erinnere ich mich. Ich drehe mich zur Seitenwand des Wartehäuschens, höre Luca zu, der erzählt, dass er Emilia ins Bett gebracht hat und jetzt vor dem Fernseher chillt.

Plötzlich fällt mein Blick auf die Werbeplakate, die hier hängen, und für den Bruchteil einer Sekunde erstarre ich. Luca redet weiter, doch ich kann nur das Gesicht auf diesem Plakat anstarren, den Namen darauf und den Hinweis, dass die Veranstaltung heute Abend hier in der Reithalle stattfindet – quasi nebenan. Ich fühle mich wie gelähmt, gleichzeitig überschlägt sich mein Herz.
»Tina? Bist du noch da? Alles okay?«, fragt Luca, nun hörbar besorgt.
Wie mechanisch nicke ich. »Ähm… ja, alles gut. Luca, ich muss auflegen, die… die Bahn...« Ich lasse ihn gar nicht ausreden, langsam sinkt meine Hand, die das Handy hält, nach unten. Noch immer starre ich wie gebannt auf das Plakat, eine Flutwelle aus Erinnerungen schießt völlig unkontrolliert durch meine Gedanken.

Jimmys GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt