In diesem Kapi gibt es einen kleinen Kniff, denn beim Konzert 1996 in Alsfeld war ich selbst dabei, damals süße 14 Jahre alt und mega verknallt in Jimmy. Leider hab ichs genauso erlebt - furchtbar viel Gekreische und natürlich kaum etwas gesehen.
Falls ihr jemanden kennt der Fotos von diesem Konzert hat, ich suche immer noch! ☺️☺️🙈Habt einen schönen Sonntag
Eure Reniawen**
Jimmy
Es ist verdammt hart, in Köln, aber nicht bei Tina zu sein. Diese Gedanken schwirren ununterbrochen in meinem Kopf herum, sodass ich einen der Bodyguards gebeten habe, mir Gras zu besorgen. Ich wusste schon nach dem Gespräch mit Trisha, dass ich es ohne nicht mehr lange ertrage. Ich denke ständig daran, dass ich jetzt eigentlich bei ihr sein sollte. Längst sehne ich den Tag herbei, wenn es wieder auf Tour geht und ich auf andere Gedanken komme. Es wird sicher auch leichter, wenn wir nicht mehr so oft auf dem Hausboot sind, auch wenn ich es hier sehr liebe. Das Gespräch mit Patricia hat es gerade nicht unbedingt leichter gemacht, aber das war wohl unumgänglich.
»Trisha, ich... need to get out«, brumme ich in die Umarmung meiner Schwester, die trotz allem guttut. Alleine wäre ich wohl schon durchgedreht.
»Na klar«, meint sie. »Wenn du reden willst, du weißt, wo ich bin.«
Ich nicke. Es ist ein wenig absurd, dass meine Familie quasi einer der Trennungsgründe war, beziehungsweise die Verpflichtungen, die ich hier habe, ich aber doch dankbar bin, meine Geschwister um mich zu haben. Ich eile nach draußen, ohne meine Geschwister in der Küche zu beachten, und kann nur hoffen, dass Tarzans Kollege mir das Gras besorgt hat. Hat er, und ich drehe mir sofort einen Joint. Ich muss diese Gedanken einfach loswerden.Ich stehe eine Weile alleine an Deck und ziehe den Joint. Natürlich versteckt hinter dem Bootshaus, sodass mich die Fans, die auch jetzt noch am anderen Ufer nach uns Ausschau halten, nicht sehen können. Es dauert nicht lange, bis das bekannte entspannende Gefühl meine Adern erfüllt und ich höre den Gesprächen der Bodyguards zu, die in einer Gruppe nicht weit entfernt von mir stehen und Pause machen. Aber natürlich bin ich nicht lange alleine.
»Bro, ich wollte... I'm sorry for what I said with...« Natürlich ist das Paddy und ich seufze.
»Please, don't, okay?«, bitte ich ihn. »It's okay, du konntest es nicht wissen.«
»Jedenfalls, ähm... tut's mir echt leid. Ihr wart cool zusammen.«
Ich zucke die Schultern, muss mich dank des Joints nicht mal bemühen, gelassen zu reagieren. »Some things are not meant to be, right?«
»Yeah, maybe. Könntest du, well... Johnny und ich haben einen Drehort gefunden für das Video von When the boys come into town.«Ich muss kurz überlegen, bis der Groschen fällt. Johnnys neuer Song When the boys come into town soll im Juli erscheinen, Johnny hat sich für das Video eine coole Geschichte einfallen lassen. Vor ein paar Wochen hatten wir für diese Story, in der wir Jungs in ein spanisches Dorf reiten sollen, zum ersten Mal Reitunterricht. Wir sind dafür sogar nach Irland geflogen, das Video will Johnny aber trotzdem unbedingt in Spanien drehen. Wenigstens wird das eine richtig coole Ablenkung. »Klar, bin dabei.«
Wir finden Johnny im inzwischen nach meiner zerstörerischen Aktion wieder aufgeräumten Büro, auf dem Schreibtisch vor sich eine Landkarte von Spanien und einen Reiseführer. »Schaut mal hier«, deutet er auf einen Fleck in Andalusien, sucht parallel dazu im Reiseführer Fotos eines Dorfes. »El Rocio, das ist perfekt. Diese hübschen weißen Häuser, wir alle in diesen coolen Kostümen, wir reiten in das Dorf und alle feiern einfach...«
Ich glaube, ich war noch nie dankbarer für diese Abwechslung. »Das ist genial, Bro«, stimme ich ihm zu. Sofort habe ich Bilder im Kopf, wie das Video aussehen könnte. Johnny will selbst Regie führen und wir checken den Terminkalender. Ende März haben wir eine Woche Zeit, und noch am Abend sprechen Johnny und ich mit Dad, damit die entsprechenden Schritte gebucht werden können. Zwar graut es mir schon davor, ein Video für einen Partysong zu drehen.
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Jimmys Geheimnis
RomansaKöln, Juni 1993. Seit einiger Zeit verhält Jimmy sich sehr seltsam. Er blockiert ständig das Telefon, verbringt viel Zeit in der Stadt, und das verdächtigste: er ist zuvorkommend und freundlich! Ein Fall für Paddy und Angelo, die unbedingt herausfi...