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Jeongin PoV.

Hyunjin packt seine Sachen und will wieder rüber zu sich gehen. Es ist auch schon recht spät und morgen müssen wir wieder in die Schule. "Wir sehen uns dann morgen?" ,fragt er mit einem sanften Lächeln auf seinen Lippen, was mich sofort in seinen Bann zieht. Ich nicke ihm zu. Wir stehen an der Tür und sind dabei uns zu verabschieden. "Bis morgen, Innie." "Bis morgen, Hyunjin." Er winkt mir auf den Treppen der Veranda nochmal zu, ich winke ihm zurück und schließe dann Tür. Und bin somit wieder alleine. Die Zeit mit Hyunjin hat mir gefallen. Er hat sich so lieb um mich gekümmert. Es hat Spaß gemacht ihm zuzusehen, wenn es im K-Drama nicht so lief, wie er es wollte. Ich bewundere ihn. Ich versuche aus ihm zu lernen. Ich versuche ihn zu verstehen. Seungmin meinte, dass Hyunjin ein ziemlicher Fuckboy wäre, ein bisschen kann ich verstehen, warum dies alle denken. Er wirkt Angsteinflößend, wenn er einen zu nah kommt und versucht jede Chance zu nutzen mich rot anlaufen zu lassen. Er sucht immer plötzlich Nähe, dass verwirrt mich. Er ist mir ein komplettes Rätzel. Na ja, nicht er, sondern ich mir. Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Ich will ihn so weit weg wie möglich von mir haben, aber gleichzeitig will ich seine Nähe bei mir. Ich werde noch verrückt, wenn das so weiter geht. Hyunjin entfacht eine Seite an mir, die ich noch nicht kannte und ich weiß nicht, wie ich diese unter Kontrolle bekomme. Ich habe immer gerne alles unter Kontrolle, damit ich niemanden zu nah an mich heranlassen kann und ich will so sehr, dass es bei Hyunjin und den anderen auch so ist, aber meine Seite, die selbstsüchtig sein will, scheint plötzlich viel stärker und präsenter zu sein. Mein Blick fällt auf meine Wanduhr und ich stelle fest, dass ich langsam ins Bett muss, da schon eine halbe Stunde vergangen ist seit Hyunjin gegangen ist. Wie schnell die Zeit vergeht, wenn man so viel nachdenkt. Einfach nur beängstigend.

Ich versuche seit bestimmt einer Ewigkeit einzuschlafen, aber es will mir nicht gelingen. Zu viele Gedanken plagen mich und ich weiß nicht, wie ich all diese vielen Gedanken, die sich schon wie Stimmen anhören, ruhigstellen soll. Ich drehe mich wieder auf die andere Seite und sehe, wie mein Handy aufleuchtet. Ich nehme es in die Hand und öffne den Chat von Hyunjin und mir, da er mir geschrieben hat. Ohne es wirklich zu realisieren, fange ich an leicht zu lächeln.

hey, Innieschläfst du schon??

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hey, Innie
schläfst du schon??

nein, kann nicht schlafen

oh no, soll ich zu dir rüber kommen?
hast du wieder Fieber??

Nein, alles gut, so schlimm ist es dann auch nicht.. ich kann einfach bloß nicht einschlafen..
und wieso bist du noch wach?

einfach so.. ich bin eher ein Nachtmensch

achso
verstehe

schlaf gut, Innie:)

Hyunjin, danke..

für was?

einfach so

willst du es mir nicht sagen?
bitte sag es mir🙏

danke, dass du dich um mich gekümmert hast

gerne und nichts zu danken😇

gute nacht:)

gute nacht, Innie:)

-chat ende-


Ich lege mein Handy wieder beiseite und muss kurz Lächeln. Aber mein Lächeln vergeht mir, als ich bemerke, dass ich überhaupt Lächle nur weil Hyunjin mir schrieb. Hyunjin hat so eine große Wirkung auf mich, dass es mir Angst macht und ich habe gar keine Ahnung, warum das so ist. Bevor mein Kopf an Gedanken explodiert, schließe ich meine Augen und versuche erneut mit Erfolg einzuschlafen.

Fertig gemacht für die Schule höre ich auch schon die Klingle. Hyunjin schrieb mir am Morgen, dass er mich heute für die Schule abholt. Da ein "Nein" bei ihm zwecklos ist, habe ich nur ein "Okay" zurückzuschrieben. Ich öffne ihm die Tür. Er kommt direkt auf mich zu und wuschelt mir durch meine fluffigen Haare. Ich bleibe perplex stehen und sehe ihn mit großen Augen an. Warum muss seine Nähe mich so beeinflussen? "Guten Morgen, Foxi." "Foxi?" Ich ziehe nur meine Augenbraue hoch und er lächelt übers ganze Gesicht. Er legt sein Kopf leicht schief. "Ja, so öfter ich dich sehe, desto mehr erinnerst du mich an einen Fuchs." "Danke?" Ich wende mich von ihm ab und versuche mein Kribbeln im ganzen Körper unter Kontrolle zu bekommen. Ich schnappe mir meine Schultasche und widme mich wieder den gut gelaunten Hyunjin, und dann machen wir uns auch schon auf dem Weg zur Schule.

"Hyunjin?" "Mmmh?" Er summt weiter vor sich her und ich wende meinen Blick zu ihm. "Wieso hast du so gute Laune?" Ich frage mich, wie es ist sich so gut zu fühlen. Ist es schön oder doch nur ein Gefühl, was so schnell geht, wie es kommt? Er dreht sich zu mir und bleibt vor mir stehen. Seine Augen treffen meine und ich habe das Gefühl, dass er meine komplette Seele sehen kann. "Warum klingt es wieder so traurig, wenn du mich das fragst?" Ich halte seinen Blick nicht länger stand und habe den Eindruck, dass er mir immer mehr auf die Schliche kommt. Ich will auf gar keinen Umständen, dass er meine Vergangenheit kennt. Er würde mich wegstoßen und mich wieder alleine lassen. Genauso, wie es auch die anderen taten und da ist es wieder, ich widerspreche mir selbst. Will ich ihn nun bei mir haben oder nicht? Meine Gedanken werden immer mehr zum Chaos. Da ich seinen Blick nicht länger aushalte, wende ich mich ab und zum Glück sehe ich Seungmin vor mir laufen, weshalb ich Hyunjin dort stehen lasse.

Zum Glück hat Hyunjin bis jetzt nichts mehr zu dem Vorfall von heute Morgen gesagt. Wir sitzen im Trainingsraum und die anderen besprechen gerade, zu welchem Song wir nun tanzen sollen. Ich höre ihnen aber kaum zu, sondern achte auf die Person, die mir gegenübersitzt. Hyunjin. Er scheint auch in seinen Gedanken abgetaucht zu sein. Was ihm wohl durch den Kopf geht? Ich wende meinen Blick direkt auf den Boden, als sich unsere Blicke treffen. Nervös fahre ich mit meinen Fingern zu meinen Ohren und massiere sie wie immer, irgendwie beruhigt mich das. Ich vernehme ein kleines kichern in den Moment, und stelle fest, dass es zu Hyunjin gehört. Ich sehe ihn fragend an, aber er winkt nur ab. Wenige Sekunden später, stehen wir auch schon alle auf und Minho lässt den Song abspielen. Ich stelle mich nach ganz hinten, denn ich will nicht nochmal jemanden verletzten. Hyunjin tanzt auch mit, aber macht nicht alle Schritte mit. Ich fühle mich immer noch schlecht, dass er sich wegen mir seinen Fuß verletzt hat. Ich habe heute früh zum Glück, die Salbe für sein Fuß mitgenommen. Die werde ich ihm nachher geben, damit es nicht schlimmer wird. Mein Blick schweift durch die Runde und sie sind wirklich talentiert. Sie können alle gut tanzen und sie helfen sich alle gegenseitig mit den Schritten, sie haben alle zusammen Spaß. Ich sehe auf den Boden und konzentriere mich wieder und versuche die Schritte erneut. Dieses Mal klappt es auch schon viel besser.

Nach einiger Zeit fängt Chan anzusprechen. "Okay, lasst uns für heute hier Schluss machen. Ich kann nicht mehr." Wir stimmen ihn alle zu. Ich gehe zu meinem Zeug, wie die anderen. Sie gehen alle nach ein paar Minuten raus. Minho und Jisung kommen zu mir. Jisung legt einen Arm um meine Schulter. "Willst du mit uns essen kommen, kleiner Fuchs?" Schüchtern stimme ich zu und sehe überrascht zu den Beiden, als jeder von ihnen in einer meiner Wangen kneift und sie gleichzeitig sagen "Wie süß." Wir kichern alle zusammen und als ich meine Tasche nehme, mich wieder zu ihnen widme, fällt mein Blick zu Hyunjin, der mich lächelnd ansieht. Ich schaue zu seinem Fuß, nehme die Salbe aus meiner Tasche, hocke mich zu seinem Fuß und trage die Salbe auf. "Was wird das Innie?" ,fragt Hyunjin belustigt. "Ich achte nur auf deinen Fuß." "Er tut wirklich nicht weh." "Trotzdem." Ich stehe wieder auf und sehe ihn an. Minsung, sowie sie alle nennen, legen jeweils einen Arm um mich, Hyunjin kommt hinter uns her und schon sind wir 15Minuten später in den Lieblingsrestaurant der Jungs.

𝐥𝐨𝐧𝐞𝐥𝐢𝐧𝐞𝐬𝐬 ~𝐡𝐲𝐮𝐧𝐢𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt