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Jeongin PoV.

Ich weiß nicht wie viele Tagen vergangen sind seitdem ich das letzte Mal Hyunjin gesprochen hatte. Ich bin ihm bisher immer ausgewichen. Es waren aber schon einige und noch immer fühle ich mich endlos leer. Die Vergangenheit holt mich ein und wie konnte ich wirklich glauben, dass ich glücklich sein darf? Ich darf das nicht. Als ich ihn sah ist es mir bewusst geworden. Ich muss für das was ich getan habe, büßen. Meine Ängste holen mich ein und jetzt fühlt sich wieder alles an wie in Busan. Grau, Schwarz und einfach nur unendlich Leer. Es fühlt sich alles so schwer an. Ich spüre wieder diesen Druck in meiner Brust. Ich habe tatsächlich gedacht, dass ich und Hyunjin eine Chance haben. Meine Ängste sind mein größter Feind. Ich habe Panik davor, Hyunjin alles zu erzählen. Auch wenn, ich das irgendwann tun muss. Er wird bestimmt nie wieder etwas mit mir zu tun haben wollen. Er wird mich alleine lassen. Auch wenn ich es verdient hätte, will ich ihn nicht verlieren. Es würde mich wahrscheinlich umbringen. Ich will sein Lächeln behüten. Er darf dieses nie verlieren, davor habe ich am meisten Angst.

Als ich ihn dort stehen sah, flimmerten all diese schlimmen und schmerzhaften Erinnerung vor mein Auge. Er war der Grund, warum die Schule in Busan für mich die Hölle war. Er war mein Mobber. Er erzählte allen, dass ich meine Mutter umbrachte. Und ab diesen Moment, war ich der Außenseiter der Schule gewesen. Keiner redete auch nur ein Wort mit mir und wenn sie mit mir redeten, dann wusste ich, dass dies nicht gut für mich Enden würde. Meist hatte ich Recht. Aber ich wusste nie, was mehr weh tat, dass die Leute mich mit Worten verletzten oder wenn sie mich Körperlich weh taten. Bis heute, frage ich mich, ob ich das Alles wirklich verdient habe, denn bin ich wirklich für den Tod meiner Mutter schuld? Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. Alles überfordert mich.

Ich gehe seit gestern nicht mehr in die Schule. Ich habe viel zu große Angst vor ihm. In nur einer Sekunde könnte er alles zu nichte machen, was ich mir hier aufgebaut habe. Und ich will diese Jungs nicht verlieren. Ich will Hyunjins Blick nicht sehen, wenn er es erfährt. Ich sitze auf meinem Sofa und starre die leere Wand an. Alles in diesem Haus wirkt einsam, genauso wie ich mich fühle. Alles was mir Wichtig geworden ist, zu verlieren, davor habe ich panische Angst. Warum musste ausgerechnet er hierherziehen? Warum? Wieso trifft es mich immer? Ich hatte eigentlich einen neuen Vorsatz gehabt. Ich wollte mich meinen Ängsten stellen. Sollte ich dies immer noch tun oder mich weiterhin verstecken? Am liebsten würde ich mich dahinter verstecken, aber so funktioniert das Leben nicht. Ich möchte endlich glücklich sein. Ich will nicht mehr Leiden. Jeder ist für sein eigenes Glück verantwortlich, also muss ich mich überwinden und ein Risiko eingehen.

Fest entschlossen wähle ich die Nummer von Hyunjin. Er nimmt ab. "Hey." ,gebe ich ruhig von mir. "Hey." ,erwidert auch er sanft. "Es tut mir leid, dass ich dich die letzten Tage ignoriert habe. Aber ich brauchte Zeit. Kannst du bitte kommen? Ich will dir meine Geschichte erzählen..." Es ist kurz Stille auf der anderen Leitung, warum ich noch nervöser werde. "Ich komme." Erleichtert atme ich auf. "Okay..." "Bis gleich." Und somit beendet er den Anruf. Ich muss mich endlich überwinden und eine Sache davon ist, dass ich Hyunjin endlich meine Geschichte erzähle. Er muss mich verstehen und ich möchte, dass er mich versteht. Ich will ihn beweisen, dass er mir genauso viel bedeutet wie ich für ihn.

Als es klingelt, werde ich aus meinen Gedanken geholt. Ich erhebe mich und öffne die Tür. "Hey." ,sagen wir beide gleichzeitig. Ich sehe ihn an und kann schließlich wieder richtig Atmen. Ich habe ihn vermisst. Er mustert mich besorgt. Im nächsten Moment fühle ich seine starken Arme um meinen Körper.

Ich genieße seine Nähe, seine Umarmung, denn ich habe es vermisst. Es war die ganze Zeit so schwer nicht zu ihm zugehen und mich einfach in seinen Armen festzuhalten, in denen ich mich so geborgen fühle. Ich bin süchtig nach seinen Berührungen. Sie lösen etwas in mir aus, was sich nicht mit Worten ausdrücken lässt. Ich klammere mich an seinen schwarzen Pullover. Ich habe alles an ihn vermisst. Aber ich habe immer noch das Gefühl, dass mir schlecht ist, denn ich muss Hyunin jetzt meine Geschichte erzählen. Ich löse unsere Umarmung vorsichtig. "Ich erzähle dir alles." Er nickt und ich führe ihn an seiner Hand ins Wohnzimmer und wir setzen uns aufs Sofa.

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Na, wie denkt ihr wie Hyunjin reagieren wird??

𝐥𝐨𝐧𝐞𝐥𝐢𝐧𝐞𝐬𝐬 ~𝐡𝐲𝐮𝐧𝐢𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt