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Hyunjin PoV.

Bevor ich überhaupt irgendetwas sagen konnte, knallt er seine Spindtür zu und verabschiedet sich zum Musikraum. Frustriert fahre ich mir durch die Haare. So sollte es nicht laufen. Ich will nicht, dass Jeongin so von mir denkt, denn dieser Hyunjin bin ich nicht mehr. Warum hat man gleich nochmal Freunde? Wieso muss Felix manchmal wie ein Wirbelsturm, alles kaputt machen? Ich weiß noch das eine Mal, da hat er ein so riesiges Missverständnis bei Minho und Jisung verursacht, dass wir dachten, dass Minho Jisung umbringt. Er war so wütend gewesen. Ich bekomme heute immer noch Gänsehaut, wenn ich daran nur denke. Felix kommt neben mich und legt einen Arm um meine Schulter. "Kommst du?" Ich sehe ihn wütend an und schlage seine Hand von meiner Schulter. "Wieso???" ,frage ich ihn Frustriert von der Situation. "Warum wieso?" Ich funkle ihn nur böse zu, aber belasse es dabei. Immerhin habe ich mit diesem Typen rumgeknutscht und nicht Felix.

Alle reden am Tisch, aber ich bin mit meinen Gedanken ganz wo anders, nämlich bei Jeongin. Was er jetzt wohl denkt? Er hält mich bestimmt für einen dieser Fuckboys. Na ja, irgendwie war ich das ja auch mal. Wieso musste ich das auch machen? Sollte ich mit ihm reden? Ja, das werde ich machen. Ich muss klarstellen, dass ich wirklich nur Interesse an ihm habe. Letzte Nacht wurde mir das erst recht bewusst. Seine Lippen auf meinen haben sich so unglaublich perfekt angefühlt. Seine Nähe macht mich verrückt und ich würde am liebsten nur Zeit mit ihm verbringen. Es soll kein anderer sein, nur er. Entschlossen von meinen Vorhaben, springe ich von meinem Stuhl auf und gehe mit zügigen Schritten zu Jeongin.

Ich lausche seiner wunderschönen Stimme, die wieder einmal mit so vielen Emotionen geprägt wird, dass ich mich noch mehr für seine Geschichte interessiere. Ich will alles von ihm wissen. Seine Schwächen, seine Stärken, seine Ängste, seine Träume und Hoffnungen. Ich will ihn kennenlernen. Ich will ihn noch mehr mögen, denn ich bin mir sicher, dass dieser Junge nur geliebt werden kann. Dennoch wirkt er so unendlich einsam. Selbst jetzt, wo er seine Leidenschaft macht, wirkt er tief traurig, als würde er nur existieren und nicht wirklich leben. Ich will es schaffen ihm seine Einsamkeit zu nehmen. Und dieser Grund will ich sein.

Er bemerkt mich und unterbricht sofort sein Klavierspiel. Unsere Augen treffen sich und ich sehe ihn seine Verletztheit an, auch wenn er sie versucht zu verstecken. Was mir weh tut ist, dass ich gerade der Grund dafür bin. Ich wollte ihn nicht verletzten. Bloß leider, habe ich es getan. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen, aber ich werde alles dafür tun, dass er mich wieder anlächelt. Dass seine Augen nicht mehr so Leer aussehen. Ich bewege mich auf ihn zu und breche keine Sekunde lang unseren Blickkontakt. Kurz vor ihm, bleibe ich stehen.

"Warum bist du gestern zu mir gekommen?" ,bricht er unsere Stille. Ich sehe ihn eindringlich an. "Ich wollte für dich da sein." "Das hättest du nicht tun müssen." Er steht auf und wir stehen uns nun gegenüber. "Du tust es schon wieder." ,stelle ich wütend, frustriert und verletzt fest. Er ist manchmal wirklich leicht zu durchschauen, aber manchmal eben auch nicht und das frustriert mich extrem. Gerade kann ich sein Handeln wieder nicht einordnen und das verunsichert mich extrem. "Was tue ich schon wieder?" Ich mache einen Schritt auf ihn zu und jetzt sind wir uns unfassbar nah. "Mich wegstoßen... Dass tust du schon wieder." Er schließt seine Augen, als ich meine Finger auf seiner Haut langfahre. "Hör auf damit... Du verletzt dich und mich nur... Und ich will nicht, dass du dir selbst weh tust..." ,gebe ich ruhig von mir und mustere ihn. Er reagiert so empfindlich auf meine Brührungen, dass fasziniert mich. Es zieht mich in einen Bann. Ich will ihn küssen, aber er hält mich auf, in dem er mein Handgelenk festhält und seine Augen wieder öffnet. Er scheint die richtigen Worte finden zu wollen, und atmet noch einmal langsam ein und aus. "Wieso bist du zu mir gekommen, anstatt bei den Jungen zu bleiben?" Seine Augen sehen mich neugierig, aber auch verletzlich an. "Weil du mir wichtig bist..."

𝐥𝐨𝐧𝐞𝐥𝐢𝐧𝐞𝐬𝐬 ~𝐡𝐲𝐮𝐧𝐢𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt