10.

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Hier im Krankenhaus existiert sogar so was wie ein Kantine. Sie sieht zwar nicht wirklich aus wie eine, doch wird so behandelt.

Miranda hat mir erzählt, dass ich kräftig genug bin um mir mein Essen selbst holen zu können. Als Kathleen davon erfahren hat, hat sie mir verboten den Aufzug zu nehmen, sondern die Treppen, damit ich auch weiter an Muskelmasse zunehme.

Wir hatten dann erst einmal einen sehr, sehr langen Konflikt, der damit geendet hat, dass Devon wieder mit seinen Provokationen gekommen ist und Kathleen sich dann darüber aufregen konnte.

Aber was das für mich heißt, ist noch unklar, weshalb ich einfach weiter den Aufzug nehme. Man muss mich aber auch verstehen!

Die Kantine ist in der ersten Etage!

Zugegeben, die Treppen sind zwar nicht sehr anstrengend, doch wenn man zweiundzwanzig Etagen laufen muss, ist es sehr wohl anstrengend.

Das gruselige ist jedoch, dass das Treppenhaus immer wie leergefegt ist (verständlich, wenn es einen Aufzug gibt). Aus Horrorfilmen- und spielen weiß ich, dass diese ein Ort des Bösen sind.

Eléonore, Devon, Daniel und Steven wurde auch gestattet, naja, befohlen in die Kantine fürs Essen zu gehen.

Wir sind eigentlich alle gute Freunde geworden, abgesehen von Devon. Er tut zwar so, als wären wir nicht seine Freunde, trotzdem sind wir es. Ich bin damit zwar auch nicht wirklich zufrieden, und die Anderen auch nicht, aber was solls. Jede gute Clique hat doch einen Idioten. Oder?

Wo ich schon bei Devon bin. Ihn kommt immer so ein Mädchen besuchen und sieht manchmal sogar bei unserem Training zu, was sonst eigentlich niemanden Fremden gestattet ist.

Sie stecken immer die Köpfe zusammen und reden über etwas. Danach ist Devon immer so schlecht gelaunt, dass er jeden anfährt, wenn er auch nur eine Kleinigkeit sagt.

Ehrlich gesagt bekomme ich auch nie wirklich mit, wenn dieses Mädchen wieder geht. Es ist immer so plötzlich verschwunden.

Als wir Devon mal nach ihr gefragt haben, meinte er nur es ginge uns nichts an. Jedenfalls hat er es uns indirekt gesagt, mit den Worten ,,Kümmert euch um euren eigenen Mist, ihr Kotzbracken". Er liebt uns, nicht?

Devon hat sogar schon Spitznamen für jeden von uns. Daniel heißt bei ihm Mutantengeburt, Steven heißt Pfurzgesicht, Eléonore heißt Mückenherpes und ich heiße Hundekot. Seine liebevolle Art ist sein Merkmal.

Dafür haben wir auch für ihn einen Spitznamen: Alligatoranus.

Als er diesen Spitznamen zum ersten Mal von Daniel gehört hat, hat es ihn kaum gestört (anscheint schon an Beleidigungen gewöhnt). Doch als wir ihn alle auf Dauer so nannten, hat er irgendwann einen Ausraster gekriegt und Daniel geschlagen.

Kathleen ist dazwischen gegangen. Als sie wissen wollte, warum Devon ihn geschlagen hat, erzählte Daniel von seinem Spitznamen, worauf Kathleen einen riesigen Lachanfall bekommen hat. Seit dem nennt selbst sie ihn Alligatoranus.

Er ist aber selber Schuld. Er hat angefangen!

Ich weiß schon, unser Verhalten ist so kindisch, aber es macht Spaß. Und außerdem sind wir ja alle (außer Kathleen) in gewisser Art noch Kinder. Da darf man sich doch so was noch leisten.

,,Komm her Saphira!"

Eléonore winkt mich mit einer Handbewegung zu sich und grinst mich an. Ich gehe auf sie zu und sehe schon Daniel, Devon und Steven bei ihr sitzen. Ach, alle schon da?

,,Hi.", antworte ich schlicht und setze mich zu ihnen.

,,Kein Essen?", fragt Daniel erstaunt.

Oh. Stimmt. Ich habe mir ja kein Essen geholt. Dummkopf.

Regina Bellum - Anfang einer neuen ÄraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt