~ Kapitel 20 ~

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Nachdem wir uns alle noch eine Weile unterhalten hatten, fuhren Liam und ich zum Leisure zurück. Den armen Colin hatten wir lange genug alleine gelassen. Da es bei der Rückfahrt nicht mehr regnete, fühlte ich mich beim fahren direkt sicherer. Als im Radio mein Lieblingslied gespielt wurde, drehte ich die Lautstärke hoch und sang lauthals mit. Es hatte doch was gutes, dass Liam und ich alleine fuhren. Die beiden Autos kamen zum stehen und Liam und ich stiegen beide aus.

„Mich wundert es, dass Colin dir sein Auto geliehen hat. Eigentlich regt er sich schon auf, wenn man es nur ansieht." Nachvollziehen konnte ich das gerade nicht.
„Er hat mir angeboten, dass ich mit seinem Auto fahren kann, deshalb verstehe ich gerade nicht, was du meinst." Perplex sah Liam mich an, bevor er mir die Tür ins Leisure aufhielt. So spät waren kaum noch Gäste da, weshalb ich davon ausging, dass Colin alles meisterte. Auch wenn alle zufrieden aussahen, war Colin dann aber heilfroh, als er uns erblickte.

„Da seid ihr ja endlich. Schon Vergessen, dass ich mich im Bereich Gastronomie nicht auskenne?" Völlig verschwitzt und mit den Nerven am Ende musterte Colin uns.
„Tut mir leid, aber ich habe mich mit meiner Mutter vertragen. Das hat sich doch gelohnt oder nicht?" Überrascht und erfreut darüber, dass zwischen Liam und seiner Mutter wieder alles in Ordnung war umarmte Colin seinen Freund. Zur Feier des Tages schlossen wir das Café heute früher und gingen hoch zu Liam. Colin und ich setzten uns schon auf die Couch und Liam holte den Sekt aus dem Kühlschrank.

„Liam hat gesagt, dass seine Mutter und er sich dank dir wieder versöhnt haben. Stimmt das?" Fragend sah Colin mich an.
„So würde ich das jetzt nicht sagen. Eigentlich habe ich nur gesagt, was ich von diesem ganzen Streit halte. Möglicherweise hat das etwas zu der Versöhnung beigetragen, aber so wirklich geholfen habe ich den Beiden eigentlich nicht." Höchstens hatte ich einen Anstoß gegeben. Liam kam wieder und wir tranken auf einen gelungenen Tag. Danach unterhielten wir uns noch eine Ewigkeit, bis Colin sich verabschiedete. Ich selber wurde auch müde, aber wollte noch nicht gehen. Eigentlich wollte ich gar nicht gehen. Da morgen sowieso Samstag war musste ich auch eigentlich gar nicht nach Hause.

„Schatz, darf ich hier bleiben?" Liam's nicken reichte mir als Antwort völlig aus. Der Film den wir sahen war so langweilig, dass ich letzten Endes einschlief. Das Letzte, was ich wahrnahm, war ein sanfter Kuss auf die Stirn und eine Decke, die sich um mich wickelte.

Leises Vogelgezwitscher weckte mich sanft. Langsam öffnete ich meine Augen und sah mich um. Anstatt auf dem Sofa fand ich mich in Liam's Bett wieder. Süß, dass er mich in sein Bett getragen hatte. Nur wo war Liam überhaupt? Der Platz neben mir war leer. Gerade als ich aufstehen und auf die Suche gehen wollte, öffnete sich die Tür. Mein putzmunterer Freund trat in das Zimmer herein.

„Guten Morgen mein Engel. Ich hoffe du hast Hunger." Noch bevor ich etwas sagen konnte, stand ein Tablett direkt vor meiner Nase. Darauf lagen Brötchen, Croissants, Nutella und Marmelade.
„Der Kaffee kommt sofort." Mit schnellen Schritten verließ mein Freund wieder den Raum. Das Liam mir Frühstück ans Bett brachte war so unglaublich süß, dass mein Herz gleich doppelt so schnell schlug.

„So mein Schatz. Der Kaffee wie versprochen." Ich schlug die Decke um und Liam legte sich zu mir.
„Weißt du eigentlich, wie süß du bist?" Noch nie hatte ich Frühstück am Bett.
„Nein sag's mir." Lächelnd und kopfschüttelnd biss ich in mein Croissant.
„Manchmal bist du echt unmöglich." Sanft drückte mein Freund mir einen Kuss auf die Stirn. „Ich dachte süß. Was denn jetzt?" Provozierend zog Liam seine Augenbrauen hoch. „Ach sei doch still." Gemütlich im Bett aßen wir auf.

Nachdem Liam und ich uns fertig gemacht hatten gingen wir zusammen runter in das Café. Ich hatte keine Schicht, weshalb ich mir meine Bücher von zuhause holte und lernte. Immerhin schrieben wir bald unsere Prüfungen. Schlecht war ich keinesfalls, aber üben musste ich trotzdem. Latein konnte mir echt gestohlen bleiben.

Zum Glück konnte ich mir Vokabeln gut merken, sonst hätte ich echt ein Problem gehabt. Nachdem ich Latein gelernt hatte, begann ich mich mit Literatur auseinanderzusetzen. Sämtliche Jahreszahlen musste ich mir einprägen. Einfach war das nicht. Zum größten Teil musste man für die Prüfungen nur auswendig lernen. Die Dozentin gab uns schon indirekt ein bisschen über den Inhalt bekannt. Dafür war ich ihr sehr dankbar.

Entgeistert lernte ich also weiter, bis meine Schicht begann. Zusammen mit Liam meisterte ich die Arbeit und bediente die Gäste. Alles lief besser, als ich es mir jemals wünschen konnte.Wenn die Prüfungen gut liefen, dann war mein Leben komplett perfekt. Von mir aus konnte jetzt alles kommen was wolle. Mit meinen Freunden und Liam an meiner Seite würde ich alles schaffen.

Catch me if I fallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt