Capítulo 6

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Aurora Rodriguez

„Also, du willst uns nicht sagen, wo das Safe von deinem Ehemann ist?!", zischte die dunkle Stimme und ernst nickte ich. Ich befand mich in einer Lagerhalle. Bin gewöhnlich an einen Holzstuhl gefesselt und mir sind meine Hände und Beine gebunden. Ich wusste nicht wieso sie dachten, ich wüsste wo sein Safe ist. Ich bin seine Ehefrau und kein Schlüssel zum Safe. „In der Tat, das erkläre ich euch seit einigen Minuten.". Er packte mich jedoch von hinten an meinen Haaren und schaute mich mit feurigen Augen an. Die Narbe, die von seiner linken Gesichtshälfte bis zu seiner Stirn schräg verlief, machte ihn noch gefährlicher, als er ohnehin schon ist. Ich musste zugeben, ich hatte ein wenig Angst. Es ist das erste mal, das sich jemand getraut hat, die Braut der Rodriguez zu entführen. „Du lügst! Sag wo das Safe ist!". Bei diesen Satz musste ich meine Augen verdrehen. Ich wollte lediglich zurück nachhause und hoffentlich unternahm Nael was. Dieser Mann ist gestört und glaubte kein einziges Wort. Dabei sagte ich voll die Wahrheit. „Lasst mich gehen, sonst wird das nicht angenehm, wenn mein Ehemann mich und euch findet.". Seine rechte Hand klatschte auf meine Wange und zischend flog mein Gesicht auf die Seite. Dieser Mistkerl! Ich schaute ihn wütend an und spuckte in der nächsten Sekunde in sein Gesicht. „Du kleine Göre!". Er holte erneut aus, nachdem er die Spucke von seinem Gesicht wegwischte. Ich konnte mir bereits denken, dass das sehr wehtun wird. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte ich mich nach hinten zu ziehen um seinen Schlag zu entweichen. „Schlag sie und du wirst dir wünschen lieber zu sterben!", ertönte die dunkle und dominante Stimme hinter uns. Seine Hand senkte sich langsam und er funkelt die Person wütend an.
„Wer bist du und wie bist du hier reingekommen?! Männer schnappt ihn euch!". Ich versuchte mich umzudrehen, jedoch war das schwerer als gedacht. Während hinter mir eine Schlacht statt fand, versuchte ich mich von den Fesseln zu lösen. Das Seil lockerte sich, weshalb ich zufrieden ausatmete. Der Typ mit der Narbe war anderweitig beschäftigt, sodass ich mich innerhalb paar Minuten komplett befreit hatte. „Aurora.", flüsterte die Stimme hinter mir und ich blickte in braune Augen, die mich besorgt anschauten. Das Adrenalin, welches in mir war, verschwand. Mit Tränen in den Augen zog ich ihn in eine Umarmung. Seine Arme umschlingen sich fest um mich und ich hatte das Gefühl von Geborgenheit. „Komm lass uns gehen.", flüsterte er in meinen Ohr und schwach konnte ich nur nicken. Ivan hob mich hoch auf seinen Armen und trug mich weg. Stillschweigen blickte ich ihn an und konnte es nicht verhindern mit meinen Finger über seinen Gesicht zu fahren. Eine Erschöpfung machte sich in mir sichtbar. Müde schloss ich meine Augen und inhalierte seinen Duft. Den Duft, den ich seit Jahren kannte.

Stillschweigend saßen Nael und ich gegenüber von meinen Schwiegereltern, die uns abwartend anschauten. Nael hielt währenddessen meine Hand in seine und ließ mich nicht aus den Augen. Nach der Entführung hatte er um das ganze Haus, seine Sicherheitsmänner eingestellt und jeweils zwei Sicherheitsmänner bleiben 24/7 h bei mir. Für mich war das sehr anstrengend. Ich brauchte meine Privatsphäre und die hatte ich hier nicht mehr. „Geht es dir gut, meine Liebe?"
Sprach meine Schwiegermutter sanft und schaute mich lächelnd an. Lächelnd nickte ich ihr zu und löste mich aus der Hand von Nael. Sein Vater schaute seit einer Weile grimmig vor sich hin und atmete laut aus. „Diese Männer können sich auf ein Krieg gefasst machen!", zischte er wütend und zog von seiner Zigarette. Die Stimmung zwischen allen lag aufs Eis. Nael war ganz und gar nicht begeistert, dass Ivan Díaz mich gerettet hatte und zum Anwesen brachte.

Immer noch in seinen Armen, lief er durch den Weg zum Anwesend. Ich hatte mich einigermaßen beruhigen können und war froh von dem Ort befreit zu sein. Als er stehen blieb, schaute ich hoch zu ihm und merkte, dass er mich beobachtete. Seine Augen schauten mich gründlich an. Seine Augen zog er dabei wütend zusammen und ließ mich schließlich runter. Meine Beine fühlten sich immer noch wackelig an. Ich hielt seine Hand fest und er legte seine andere Hand an meiner Hüfte. „Ich werde diese Männer töten!"
Zischte er wütend und schaute mich besorgt an. „Mir geht es gut. Sie haben mir nichts schlimmes getan.", sprach ich, doch er entfernte seine Hand von meiner Taille und fasste meine geschwollene Wange an. „Sie haben dir wehgetan und derjenige der jemand verletzt, den ich liebe, werden es büßen."
Dieser Augenblick und dieser Satz brachte mich auf die höchste Wolke, die es geben kann. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
„Aurora!", rief die Stimme, die von meinen Ehemann kam. Ertappt drehte ich mich um und löste die Hand von Ivan. „und was machst du hier?", sprach er fast besorgt und eilte zu mir herüber. Er zog mich in eine Umarmung, doch ich stand starr da. „Dir geht es gut! Gott sei Dank!", flüsterte er in meinem Ohr und hauchte einen  Kuss drauf.

Ich werde aus meinen Gedanken unterbrochen, als jeder mich anblickte. „Geh ruhe dich aus, du bist erschöpft.", sagte meine Schwiegermutter und seufzend nickte ich ihr zu. Meine Beine führten mich nach oben zu den Gästezimmern. Wenn wir bei denen sind, dann übernachteten wir auch hier, da wir zu weit weg wohnten. Ohne mich umzuziehen, legte ich mich aufs Bett und musste erneut an die Worte von Ivan denken.

„Sie haben dir wehgetan und derjenige der jemand verletzt, den ich liebe, werden es büßen."

Ich wusste nicht, ob ich mir dabei Hoffnungen machen sollte oder nicht. Schließlich fiel ich ohne weiteres in einen Tiefschlaf.

AUTOR

Schulden und Armut ist der meiste Grund warum man Probleme im Leben hat. Seitdem Aurora denken kann, kannte sie nur eins. Geldprobleme. Ihr Vater hatte einfach zu viele Schulden und konnte sie nicht abgleichen. Ihre Mutter starb paar Jahre später nach ihrer Geburt. Aufgrund dieser Armut konnten sie keine Behandlung durchführen. Ohne Geld war man ein nichts. Jahrelang schufteten sie um etwas Geld zu bekommen um am Ende die Schulden teilweise abzugeben. Jedoch reichte es nicht. Aurora wurde älter und hübscher. Ihr Vater sah keinen anderen Ausweg. Den Männern statt Geld zu geben, übergab sie ihre Tochter um die Schulden abzugleichen. Eine große Herausforderung für ihn. Die er bis heute bereut. Aurora blickte von den alten Mann weg und betete zu Gott, ihr einen Weg zu geben. Als hätte Gott die Gebete erhöht, öffneten sich schlagartig die Türen und grüne Augen schauten in ihre blaue Augen. Vom ersten Augenblick an konnte er nicht die Augen von ihr lassen. So eine Schönheit hatte er noch nicht gesehen. „Wo ist die Tochter von Giovanni Marino?"
Sagte er und konnte immer noch nicht die Augen von ihr lassen. Ihre blaue Augen vergrößerten sich, als sie den Namen ihres Vater hörte. Einer der Männer zeigte auf sie und seine grünen Augen funkelten glücklich auf. Sie war tatsächlich eine wahre Schönheit.

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