Capítulo 18

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Aurora Rodriguez

Der Arzt überprüfte meinen Blutdruck und meinen Brustkorb und bat mich um Bettruhe. Seufzend lag ich auf dem großen Bett und wollte das ganze nicht wahrhaben. Hatte ich mir die Szenarien eingebildet? Hatte ich das ganze erlebt? Warum konnte ich mich damals an diese Momente nicht mehr erinnern? Ich spielte mit den Ehering an meinen Finger herum und war zu tief in meinen Gedanken versunken, dass ich kaum Naels Anwesenheit bemerkte. „Ich habe meinen Eltern gesagt, dass wir heute doch nicht zu ihnen gehen.", sprach er und setzte sich auf einen Stuhl. „Was war passiert?", fragte er und bei seiner Frage blickte ich weg. Ich musste erst selber wissen, ob das ganze eine Einbildung oder die Wahrheit entsprach. „Ich weiß es nicht...ich bekam plötzlich keine Luft mehr.". Mehr wollte ich dazu nicht mehr äußern. Er seufzte leise, aber nickte langsam. „Ich bin im Zimmer neben an und arbeite weiter. Wenn du mich brauchst, gib einer der Hausmädchen Bescheid.". Nickend ging er dann und nach paar Minuten kam das junge Hausmädchen, welches diesen schrecklichen Vorfall mit Nael miterleben musste. Sie räumte mein Zimmer auf und lüftete zuletzt meinen Zimmer, ehe sie dann auch ging.

Das neue Hausmädchen war unten und weinte leise vor sich hin. Verwirrt ging ich zu ihr hin und legte meine Hand auf ihrer Schulter. Sie zuckte zusammen und mit geröteten Augen schaute sie mich an. „Was ist los?", fragte ich sie besorgt. Hatte sie etwa Probleme oder vermisste sie jemanden? „Er..er hat mich gezwungen..", stotterte sie und bei mir machte schon alles Sinn. Er hatte sie angefasst. Er hatte sich an sie vergangen. Ich umarmte sie tröstend, während sie sich bei mir ausheulte. Sie sah jung aus. Mitte siebzehn. Ich strich über ihre Haare und fühlte mich schuldig. Weil ich mich gegen meinen Mann wehrte, ließ er seine Bedürfnisse an andere hier im Haus aus.

Die nächsten Stunden lag ich lustlos im Bett und war glücklich dass meine Gedanken mich jetzt in Ruhe ließ.

„Was ist mit dir passiert, mein Kind? Du siehst vollkommen blass aus.", besorgt tastete meine Schwiegermutter mit ihren Händen meinem Gesicht ab und schaute sich meine Figur an. Nach meiner Bettruhe wollten sie unbedingt vorbeikommen und sind jetzt in aller Frühe hier gelandet. Mir geht es momentan besser als früher und seit paar Tagen konnte ich ruhig schlafen gehen. Das Medikament nahm ich bewusst nicht mehr ein. Irgendwas war definitiv faul und ich würde eines Tages auf den Grund gehen. „Aber du hast gut abgenommen, das ist prima. Eine Rodriguez muss immer eine tolle Figur haben und makellos sein.", sprach sie leicht arrogant und lächelte mir zu. Tatsächlich hatte ich in den letzten Wochen um einiges abgenommen, aber ich war nicht damit zufrieden. Meine Figur war vorher besser. Ich wirkte damals gesünder. Jetzt fühlte ich mich kraftlos und müde. Nael kam neben mir und schlang seinen Arm um meine Taille und hauchte mir einen Kuss auf den Haarscheitel. „Möge Gott euch einen gesunden Sohn geben.", sprach sie verträumt und dieser Gedanke gefiel mir nicht. Bis jetzt war alles noch in Grenzen, aber falls dieser Tag kommen sollte, würde das mein Tod bedeuten. „Wir geben uns Mühe, Mutter.", dabei grinste er seine Mutter an und ich fühlte mich unbehaglich unwohl. Auch sein Arm um meine Seite, machte das ganze nicht besser. Er stärkte seinen Griff, als ich mich leicht entfernen wollte und zog mich noch näher zu sich. Die Hausmädchen bereiteten den Tisch vor und wir setzten uns schonmal hin und während alle redeten, hörte ich ihnen bloß zu. „Ivan Díaz ist gestern nach Deutschland geflogen.", sprach mein Schwiegervater und funkelte dabei seinen Sohn an. Seine Augen waren dabei kalt und ernst, während Nael locker ihn anschaute und sein Getränk trank. „Ich gab ihm das was er wollte und verlangte dafür dass er Italien verlassen sollte.". Sprachlos schaute ich ihn an und wollte es nicht wahrhaben. Er ist gegangen. Er hat mich hier alleine gelassen. Alleine mit diesem Monster. „Das war nicht sonderlich schlau mein Sohn.". Sohn und Vater blickten sich im Blickduell an und meine Schwiegermutter strich mit ihrer Hand seinen Arm und besänftigte ihn. Ich saß immer noch regungslos da und versuchte diese Tatsache zu verdauen. Bevor jemand meine Tränen sah, stand ich auf und eilte nach draußen in den Flurbereich und rannte nach oben und schloss mich im Schlafzimmer ein. Zitternd biss ich mir auf die Zunge um keinen Laut von mir zu geben und still schluchzte ich auf. Wie konnte er mich bloß hier alleine lassen und das Land verlassen? Meine Gedanken waren wie weggefegt. Ich wollte das nicht wahrhaben. War sein Deal wichtiger als ich?

„Menschen ändern sich. Der Tag an dem du vom Erdboden verschwunden bist, war der Tag an dem Ivan starb. Ich hätte nie gedacht, dass du so eine verlogene Schlange bist und dich für den nächstbesten entscheidest! Du hättest mir ruhig sagen können, dass du dich von mir trennen möchtest! Aber ohne ein Wort von einen auf den anderen Tag zu verschwinden....", sprach er sauer und automatisch begann mein Herz zu schmerzen. Ich wollte schreien, alles verneinen. Wollte ihm sagen, dass das ganze nicht wahr ist! Doch mein Mund blieb verschlossen. „Weißt du wie lange ich dich gesucht hatte! Wie sehr ich mir Sorgen um dich gemacht hatte! Ich dachte, dir wäre was passiert oder du würdest in Schwierigkeiten stecken! Aber als ich dich nach mehreren Monaten auf der Zeitschrift und Fernsehen mit deinen verfickten Ehemann sah...sah ich ein, dass du eine schlampe bist und ich meine wertvolle Zeit in dich investiert hatte!"

Er hatte sich wirklich verändert. Ich schloss meine Augen ind ballte meine Hände zu Fäusten und zog meine Augenbrauen zusammen. Er hatte mich als Erpressungsobjekt genutzt um an seinen Deal ranzukommen. Jetzt wo er sein Deal hatte, verließ er das Land. Wütend über mich selber stand ich auf und wischte mir die Tränen weg.
Er hatte meine Tränen nicht verdient!
Ich ging runter und unten herrschte plötzlich ein Chaos. Meine Schwiegermutter hielt oben einen Schwangerschaftstest in der Hand und Nael schaute von seiner Schwiegermutter zu mir rüber. Eine Wutwelle tauchte in seinen Augen auf und verwirrt konnte ich nur schauen, wie meine Schwiegermutter glücklich über einen Nachwuchs freute. „Mein Sohn, wird ein wundervoller Vater werden!", freute sie sich und Nael blickte immer noch zu mir.
„Aurora! Glückwunsch!", freudig kam sie zu mir und umarmte mich innig. „Jetzt werdet ihr eine wundervolle Familie werden!", sprach sie, doch meine Gedanken wanderten woanders. Wer war wirklich schwanger?


Hello!

Ihr könnt ja mal in die Kommentare schreiben wer schwanger ist.

Ivan hat das Land verlassen, was nun passieren wird?

Bis zum nächsten mal!

Lg Marwa 🤍

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