I V A N D I A Z
„Komm herein, mein Sohn.", sprach mein Vater und ich betrat sein Büro. Er schaute mich lächelnd an und ich zwang mich ebenfalls zu einem Lächeln. Ich konnte diesen Mann nicht leiden. Dennoch stand ich hier und musste da durch. Ich nahm auf einem der Stühle vor seinem Bürotisch Platz. Die Tür ging erneut auf und ich sah meinen Halbbruder, welches ohne zu klopfen, hereintrat. „Bleib stehen.", sprach mein Vater zu ihm und er blieb stehen. „Geh wieder raus und klopfe an, bevor du herein kommst!", zischte er und wütend schaute Nael zu ihm rüber. „Das meinst du doch nicht ernst!", zischte er und mein Vater stand wütend auf. „Pass auf wie du mit mir redest. Ohne mich wärst du ein niemand! Also benimm dich, sonst...", sprach unser Vater wütend und Nael haute mit der Faust auf dem Tisch. Wütend schauten sie sich an. „Sonst was, Vater? Wirst du mich enterben? Jetzt wo du noch einen Sohn gefunden hast, nimmst du dir das Recht, mich so zu drohen! Ich habe hier alles seit Jahren mit dir aufgebaut! Ich habe den Mist hier übernommen! Sag mir nicht wie ich mich zu benehmen habe!", schrie er und unser Vater verlor seine Beherrschung. Mit einem Schlag ins Gesicht brachte er Nael zum schweigen. „Raus! Lass dich hier nicht blicken, bis du wieder ein würdiger Rodriguez bist.", zischte er und Nael schaute ihn fassungslos an. „Du wirst das Ganze so bereuen, Vater!", sprach er und verließ mit einem laut das Zimmer. Mein Vater ließ sich auf dem Sitz fallen und schaute ernst Richtung Fenster. „Du hast mich hergebeten.", sprach ich und mein Vater schaute zu mir rüber. „Richtig. Eigentlich wollte ich das mit deinem Bruder verkünden, aber kommen wir zur Realität. Ich habe mich entschlossen, dir die Verantwortung mit dem Export und Import zu verwalten und zu kontrollieren. Ich sehe das Potential in dir, mein Sohn.", sprach er und innerlich grinste ich mehr. Jetzt war ich komplett in deren Geschäft und war meinem Ziel ein Stück näher. Dankend stand ich auf und schaute zu ihm rüber. „Ich danke für dein Vertrauen in mir.", sprach ich und mein Vater klopfte mir sanft auf die Schulter. „Das ist das mindeste, mein Sohn.", sprach er und verließ vor mir das Zimmer. Ja, Vater. Das ist das mindeste. Bald werde ich alles haben und vor deinen Augen zerstören. Gerade wollte ich das Zimmer verlassen, als ich ein USB Stick entdeckte. Zwischen einer rille unter dem Stuhl. Vorsichtig nahm ich den Stick in die Hand und tat ihn in meiner Hosentasche. Gerade wollte ich das Zimmer verlassen, als mir Nael in die Quere kam. Wütend schaute er mich an und schubste mich zur Seite. „Was soll das?", zischte ich und sah, wie er durch das Zimmer lief und nach etwas suchte. Seine hektischen Bewegungen ließen mich nachdenken. Suchte er nach dem Stick? „Suchst du nach was?", fragte ich und er hielt inne. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht. Verschwinde von hier.", zischte er und ich verließ das Zimmer. Er hatte definitiv nach dem Stick gesucht. Nun, ich hatte ihn gefunden und ich denke dass es für ihn super wichtig. Was wohl dadrin gespeichert war? Carla wartete bereits im Schlafzimmer auf mich und seufzend schloss ich die Tür hinter mir. „Wo warst du die ganze Zeit? Ich habe dich kaum gesehen.", schmollte sie und ignorierend lief ich Richtung Bad und schloss die Tür hinter mir ab. „Warum ignorierst du mich, Ivan!?", rief sie hinter der Tür, aber stillschweigend zog ich mich aus und stieg unter die Dusche. Sie soll einfach ihre Klappe halten. Als ich ihre Stimme nicht mehr hörte, schloss ich meine Augen und spürte das kalte Wasser, welches auf mich prasselte. Meine Gedanken wanderten automatisch zu Aurora. Meine Wut stieg und wütend haute ich mit meiner Faust gegen die Fliesen. Zu sehr tat alles in mir weh. Sie werden alle büßen.
A U T O R
Heute war alles anders. Man hörte kein Geschrei, kein Kampf zwischen den Brüdern. Alles sah friedlich aus. Von außen. Innerlich waren alle in Gedanken. Nael Rodriguez betrat als letztes den Raum und sein Vater schaute ihn wütend an. „Kannst du deine Sachen auch etwas sorgfältiger erledigen?!", schrie er plötzlich und seine Ehefrau zuckte neben ihm zusammen. Ivan schaute das Ganze neutral an und Carla blieb ebenfalls still. „Was meinst du?", fragte er und im nächsten Moment klingelte es an der Tür. Polizisten stürmten im nächsten Moment und gingen auf den jüngeren Sohn der Rodriguez zu. Nael blieb erstarrt stehen. „Was soll das Ganze?", sprach der Vater und die Polizisten legten Nael die Handschellen dran. „Er wird verhaftet, weil Aurora Rodriguez Tod im Wald aufgefunden ist und seine DNS am Tatort gefunden wurde.", sprach er und augenblicklich blieb die Welt für alle stehen. Sie konnten es nicht wahrhaben. Niemand. Ivan stieg die Treppen runter, als er die Polizisten entdeckte. „Was ist passiert?", fragte er, aber sie nahmen Nael mit nach draußen. „Was hat er diesmal angerichtet!", sprach ich und Nael schrie. „Ich habe sie nicht umgebracht! Ich bin unschuldig! Wieso soll ich meine Frau umbringen!", schrie er und die Polizisten zogen ihn weiter. Ivan blieb die letzte Stufe stehen. Schock machte sich breit. Sein ganzer Körper wurde taub, ein Piepen war zu hören. Dann fiel er die letzte Stufe runter. Sein Körper machte da nicht mehr mit. Dieser Gedanke, dass sie Tod war, war nicht zu ertragen. Nein, das konnte nicht sein. Er spürte kaum den Aufprall, kaum das Geschrei. Sein einziger Gedanke. Seine Geliebte. Aurora. Ihr Gesicht erschien vor seinen Augen. Traurig, Tränen überströmt. „Ivan...", hauchte sie. Kraftlos konnte er noch sehen, wie ihre Gestalt verschwand und die Dunkelheit übernahm seine Sinne. Es war vorbei.
Dunkle Wolken bedeckten den Himmel und Wassertropfen fielen hinab. Der Nebel umhüllte die Umgebung und einzig allein eine Person stand vor dem Grab einer bestimmten Person. Sein Gesicht war mit Tränen überströmt und der Regen befleckte seinen Körper. Es ließ ihn nicht kalt. Er legte seine rechte Hand auf die Erde und atmete tief ein und aus. Er traute sich nicht nach oben ihren Namen zu lesen. Er wollte sich das nicht eingestehen lassen. Er wollte es nicht wahrhaben. Ein laut verließ seiner Kehle. Diese Einsamkeit, ließ ihn die Seele Stück für Stück brechen. Kraftlos legte er seinen Kopf auf die Erde und seine Tränen fielen auf die frische erde. Ein starker Mann, weinte leise wie ein kleiner Junge vor sich hin. Wieso musste sie gehen? Wieso hatte er ihr leid hinzugefügt? Wieso musste es soweit kommen? Er liebte sie doch über alles... Schmerzvoll blickte er hoch und las ihren Namen vor. Dieser Name, der seinen Kopf verdreht hatte. Dieser Name, bei dem sein Herz laut klopfte. Dieser Name, dessen einer Person gehörte, welches er so sehr liebte.
Aurora Rodriguez
Brüllend schaute er nach oben in den Himmel und wollte es nicht wahrhaben. Der Regen prasselte schnell herunter und sein Gesicht, welches mit Erde verschmiert war, berührte.
„Du hast das ganze gar nicht verdient. Diesen leid, von dem ich nichts wusste und von dem Leid, welches ich dir hinzugefügt hatte. Ich wusste gar nicht, dass du unfreiwillig dort warst. Dass du die Hölle durchgelebt hattest. Ich habe dir kaum die Möglichkeit gelassen, mir alles zu erklären. Ich hätte dich retten können, doch ich tat es nicht. Ich weiß, du kannst mir das ganze nicht verzeihen...und ich werde mir dafür auch nicht verzeihen, für all das ganze. Ich werde dich immer lieben, Princepessa. Ruhe in Frieden, meine Liebe.". Am Ende brach er erneut zusammen und schluchzte laut vor sich hin.Von weitem stand eine weibliche Gestalt, welches zu dem weinenden Mann blickte. „Hättest du doch von Anfang an, an mich geglaubt.", sprach sie und wischte sich die Tränen weg. „Doch nun ist es zu spät. Zu spät um das Ganze rückgängig zu machen.", sprach sie und drehte sich um. Es war zu spät. Es würde ein großer Sturm auf sie alle zu kommen. Auf alle.
Hello!
Ein neues Kapitel, mit einer großen Wendung. Das ist erstmal das letzte Kapitel in diesem Buch El momento.
Es sind natürlich viele Fragen offen und die werden im nächsten Buch näher erläutert. Es wird nämlich eine Fortsetzung erscheinen und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mich auf diesem Weg begleitet.Ich danke jeden einzelnen für die likes und für die Kommentare. Wie findet ihr das Kapitel und die Idee mit einer Fortsetzung?
Wir sehen uns dann im neuen Buch mit der Fortsetzung von El momento.
Viele Grüße
Marwa
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El momento
RomanceAurora Rodriguez, Ehefrau des erfolgreichen Geschäftsmann Nael Rodriguez, trifft auf ihre Vergangenheit. Ivan Díaz. Eine Vergangenheit, die abgeschlossen war, jedoch wieder auftauchte und alles veränderte. Es werden bittere Wahrheiten ans Licht geb...