Capítulo 16

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AURORA RODRIGUEZ

Meine Gedanken. Jedes Mal wenn ich mich an diesen Moment erinnerte, sank ich tiefer in die Schlucht. Hatte ich mir diesen Ring eingebildet? Oder war das pure Realität? Hatte ich diesen Moment geträumt oder erlebt? Bin ich überhaupt im labilen Zustand oder muss ich mir sorgen um mich machen? Stundenlang blickte ich aus den Fenster und beobachtete das Wetter. Die Sommerzeit endete und die Herbstzeit startete. Die braunen Blätter fielen schwungvoll und landeten sanft auf den Boden.  Dieses braun der Blätter erinnerten mich automatisch an seine braunen Augen und mein Herz zog sich schmerzvoll zusammen, als ich mich an seine schmerzvollen Sätze erinnerte.

„Der Tag, an dem du vom Erdboden verschwunden bist, war der Tag an dem Ivan starb. Ich hätte nie gedacht, dass du so eine verlogene Schlange bist und dich für den nächstbesten entscheidest! Du hättest mir ruhig sagen können, dass du dich von mir trennen möchtest! Aber ohne ein Wort von einen auf den anderen Tag zu verschwinden..". Zischend hielt ich mir die Ohren zu um seine Stimme zu dämpfen, doch seine Stimme wurde nur allmählich lauter und hallten in meinen Kopf.

„Weißt du wie lange ich dich gesucht hatte! Wie sehr ich mir Sorgen um dich gemacht hatte! Ich dachte, dir wäre was passiert oder du würdest in Schwierigkeiten stecken! Aber als ich dich nach mehreren Monaten auf der Zeitschrift und Fernsehen mit deinen verfickten Ehemann sah...sah ich ein, dass du eine schlampe bist und ich meine wertvolle Zeit in dich investiert hatte!"

„HÖR AUF!", schrie ich laut und hielt meine Ohren fester mit den Händen zu und bemerkte dabei nicht, wie ich die ganze Zeit schluchzte.

„Wir werden später ein wundervolles Leben haben mit einen kleinen Haus und Kinder, die nach ihrer Mutter gehen.", sprach er aufgeregt und erzählte von seiner Zukunftsvorstellung. Dieser Funken in seinen Augen, ließen alle Probleme verschwinden.
„Bist du dir ganz sicher?", fragte ich ihn belustigt und erntete wütende Blicke von ihm.
„Ja! Ich könnte mir kein Leben ohne dich vorstellen. Ich möchte mit dir alt werden und ich werde alles dafür tun, dass wir ein gutes und zufriedenes Leben haben und unsere Kinder mit liebe und Glück aufwachsen.", war er voller Überzeugung und schaute mir tief in die Augen an. Glücklich umarmte ich ihn seitlich und bekam einen Kuss auf den Haaransatz.

„Bitte...hör auf zu reden...ich kann das nicht mehr...", schluchzte ich und wollte seine Stimme nicht mehr hören. Sie brannten nämlich in meinen Ohren und dieser Schmerz war unerträglich. Niedergeschlagen fiel ich auf meine Knie und vergrub mein Gesicht in meinen Händen und weinte vor mich hin. Die Tür öffnete sich und ein besorgter Nael rannte zu mir hin und bückte sich runter. „Aurora! Was ist passiert? Hast du schmerzen?". Er griff nach meinen Schultern und rüttelte mich leicht und schluchzend warf ich mich in eine Umarmung und schluchzte bitterlich auf. „Was ist passiert?", flüsterte er und umarmte mich fest. „Es tut so weh...". Meine Stimme klang dabei brüchig und ich war kaum in der Lage klar zu denken. „Nimm diese Medikamenten, die werden dir gut tun.". Er griff nach dem Medikament und nach ein Glas Wasser und führte das Medikament durch meinen Mund. Schluckend trank ich das Glas Wasser leer und ließ ihn mich ans Bett führen.

Von dem Geschehen waren mittlerweile zwei Wochen vergangen und ich befand mich jeden Tag in mein Zimmer. Der Arzt verordnete für mich Ruhe und ich sollte das Medikament einnehmen. „Wie lange muss ich noch das Medikament einnehmen. Mir geht es schon besser. Ich habe keine Kopfschmerzen mehr.", fragte ich und gähnte laut auf und kuschelte mich unter der Decke. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass wir erst viertel vor drei hatten. Er schaute mich sanft an und strich mir über meine Haare und lächelte leicht. „Bis du ganz gesund wirst. Du hast ja den Arzt gehört. Nimm fleißig die Medikamente.". Nickend hörte ich ihm zu, doch meine Müdigkeit übernahm die Kontrolle und augenblicklich fiel ich in einen tiefen Schlaf.

Verschwitzt wachte ich auf und sah mich panisch um. Ich hatte erneut seine Stimme gehört. Er war hier. Ich spürte es. Ich blickte mich in der Dunkelheit um und schaltete die Nachtlampe an und bemerkte, dass ich alleine auf dem Bett lag. Ich blickte mich im Zimmer um und hatte das Gefühl beobachtet zu werden. Im nächsten Moment blickte ich in braune Augen, die mich von weiten schon anblickten. Kreischend drückte ich mich zurück ans Bett und krallte meine Nägel in das Kissen und panisch blickte ich dahin. Das konnte nicht sein. Er würde nie hierher kommen und mich beobachten. Was wenn doch ? „Du träumst nicht. Ich stehe hier. Real.", sprach er, doch ich wusste, mein Gehirn spielte mit mir ein Streich. Seit genau zwei Wochen sah ich ihn abends vor mir und das konnte nicht real sein. Kopfschüttelnd schaute ich ihn an und schnappte die Vase neben mir und warf sie gegen ihn an den Kopf. Zischend hielt er sich seinen Kopf fest und seine Augen wurden vor Wut dunkler. „Verschwinde aus meinen Gedanken! Ich will dich nicht mehr sehen und nicht mehr hören! Es reicht! Lass mich in Frieden!", schrie ich ganz laut und hielt meine Augen geschlossen. Die Tür knallte auf und ich öffnete sie schnell und sah das junge Hausmädchen, welches mich geschockt anschaute. „Erzähl nicht Nael das Ivan hier ist, bitte! Ich flehe dich an.", flüsterte ich und blickte wieder zu Ivan, doch von ihm keine Spur. Leer blickte ich dahin und dann wieder zu das Hausmädchen, welches mich immer noch schockiert anschaute. „Ich...ich werde hier langsam verrückt!", sprach ich außer mir und griff nach meinen Haaren und versuchte einen klaren Kopf zu fassen. „Ich gebe dir deine Tabletten, dir wird es besser werden.", sprach sie und nahm die Tabletten und legte sie in meine Hand. Nachdenklich schaute ich runter zu meiner Hand und anschließend zu ihr. „Ich will diese Tablette nicht! Mir geht es doch gut! Die waren doch für meine Kopfschmerzen!". Im nächsten Moment schmiss ich die Tablette auf die Seite und stand auf. Mit wackeligen Beinen führte ich mich ins Bad und schloss hinter mir die Tür ab. Ich hörte wie das Hausmädchen nach mir rief, doch ich ignorierte ihre Rufe gekonnt. Ich blieb vor dem Spiegel stehen und blickte zu mein Spiegelbild. „Irgendetwas stimmt hier nicht...", flüsterte ich mir zu und legte meine Hand ans Spiegel und schaute mich minutenlang an. „Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht..", sprach ich zu mir selbst und wusste nicht was es war. „Aurora!", ertönte die Stimme von Nael und in der nächsten Sekunde hämmerte er an der Tür. „Mach die Tür auf, Aurora!". Mit zittrigen Schritten öffnete ich die Tür und wurde im nächsten Moment in seine Arme genommen und mein Kopf gegen seine Brust gedrückt. „Wieso hast du dich eingesperrt?", fragte er und schaute mich an. „Ich will diese Tabletten nicht mehr. Die tun mir nicht gut.", flüsterte ich Lustlos und mein Ehemann trug mich in seinen Armen zurück in das Schlafzimmer. Er legte mich sanft auf das Bett drauf und nahm die Tabletten und reichte sie mir. „Die tun dir gut, dir geht es doch besser, Aurora." , sprach er sanft und widerstandslos ließ ich ihn das Medikament in meinen Mund einnehmen und trank das glas Wasser wie gewohnt leer. „Keine Sorge, dir wird es gut gehen. Schlaf jetzt am besten. Wir sehen uns morgen.". Mit diesen Worten verließen er und das Hausmädchen das Zimmer, aber das Hausmädchen drehte sich zu mir um und schaute mich nachdenklich an. Ich schloss meine Augen, doch öffnete sie nach paar Minuten als sie beide das Zimmer verließen. Schnell rannte ich ins Badezimmer und spuckte die Tablette aus meinen Mund und brachte meinen Finger in den Mund um auszukotzen. Kotzübel ließ ich mich auf der Kloschüssel hängen, aber viel kam da nicht raus. Keuchend ließ ich mich auf den Fliesen nieder und hatte keine Kraft um aufzustehen.„Für was sind diese Tabletten?", flüsterte ich nachdenklich, aber schaffte nicht weiter zu unternehmen. Meine Lustlosigkeit ließ mich nicht bewegen und Starr blickte ich die Tür an. „Du bist eine schlampe.", hörte ich erneut seine Stimme und panisch blickte ich mich um. Im nächsten Moment schreckte ich auf als Ivan Díaz nah neben mir war. Seine Augen schauten mich Durchdringend und in der nächsten Sekunde packte er meinen Hals. „Du hast es nicht verdient glücklich zu sein...", flüsterte er ganz rau und drückte mit seinen Händen meine Lunge zu. Keuchend versuchte ich mich von seinen Griff zu lösen, doch schaffte es nicht. In seinen Augen sah man das Feuer brennen und niedergeschlagen ließ ich meine Hände fallen und spürte von Sekunde zu Sekunde, wie mir der Sauerstoff verging. Wie die letzten Male verfiel ich in die Dunkelheit und war froh das Bewusstsein zu verlieren. Diesen Schmerz konnte und wollte ich nicht mehr vertragen.

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