In den nächsten Tagen saß ich mit Lux an einem Tisch in einen der vielen Konferenzräumen im Palast.
Der König hatte ihn höchstpersönlich zum Senator ernannt.
„Wie geht es Saw?, fragte er leise.
Ich sah von dem Blatt, das zwischen uns lag auf.
„Ich weiß es nicht.", murmelte ich ausweichend.
„Er geht mir aus dem Weg, weist du?", erzählte er.
Ich nickte leicht. Das hatte ich auch bemerkt. Auch Steela wurde nicht mehr erwähnt, obwohl auf dem Malgan-Platz eine riesige Statue von ihr stand.
Saw hatte es auch gemieden darüber zu reden, stattdessen hatte er sich den Wachen angeschlossen, um für Ordnung zu sorgen.
Es gab tatsächlich einige, die die Herrschaft der Separatisten unterstützt hatten.
„Es wäre besser, wenn du dich auf die Rede konzentrieren würdest. Saw braucht einfach Zeit.", antwortete ich nach einer ganzen Weile.
Lux nickte und sah wieder auf das Blatt.
„Meinst du wirklich man sollte die Unruhen erwähnen?", hakte er nach.
Ich stimmte nickend zu.
„In diesem Fall schon, du musst ihnen zu verstehen geben, dass es so besser ist und dass du Verständnis für sie zeigst. Ihnen das Gefühl gibst sie zu verstehen und in die Gesellschaft einzugliedern.", erklärte ich und stand auf.
„Lerne den Text auswendig.", verabschiedete ich mich.
Lux sah mich fragend an.
„Du willst schon gehen?", fragte er.
Ich lächelte.
„Ich möchte mir ein wenig die Beine vertreten.", antwortete ich.
Lux seufzte schwer.
„Viel Spaß.", gab er zurück.
Ich lächelte und ging.
Mit langsamen Schritten schlenderte ich durch die Stadt über den Malgan-Markt.
Er war ein wenig westlich vom Königlichen Palast und nicht weit zu Fuß zu erreichen.
An jeder Ecke priesen die Händler ihre Waren an. Von Kleidung über Nahrungsmittel bis hin zu großen Reittieren. Die Leute wirkten immer noch angespannt und vorsichtig. Von weitem hörte ich wie ein einzelner die Händler mit seiner Stimme übertönte und lief näher. Auf einer umgedrehten Holzkiste stand ein junger Mann, vielleicht nur ein paar Jahre jünger als Saw.
„Die Separatisten konnten uns beschützen, was dieser alte König dort oben in seinem Schloss nicht konnte. Stattdessen musste uns eine schlecht organisierte Rebellengruppe helfen. Wie lange wird es dauern, bis wieder eine Bedrohung vor uns steht. Wer wird uns dann helfen, der König? Sicherlich nicht!" wetterte er.
Ein wenig Abseits stellte ich mich dazu und beobachtete die Menschen, die sich ebenfalls um ihn herum versammelten hatten.
Einige nickten zustimmend, während andere nur an seinen Lippen hingen. Ich tat das, was Obi-Wan mir gezeigt hatte und spürte zum Teil die Wut und die Unsicherheit, die bei den Menschen herrschte.
Nur schwer konnte ich mich davon lösen und ging wieder zurück zum Schloss.
Ich war keine Sekunde wieder zurück als mir Saw entgegenkam.
Bereits an seinen Gesichtszügen konnte man seine Wut erahnen.
„Wo warst du?", wollte er wissen als er vor mir zum Stehen kam.
Ich stoppte und sah zu ihm auf.
„Dir auch einen schönen Morgen, Saw. Wie geht es dir?", fragte ich.
Er atmete tief ein.
„Mir geht es überhaupt nicht gut. Ich habe überall nach dir suchen lassen im Schloss, aber du warst nicht da.", regte er sich auf.
Ich nickte leicht.
„Ich war nicht im Schloss.", gab ich zurück und lief an ihm vorbei.
„Du kannst nicht einfach das Schloss verlassen.", mahnte er und lief mir nach.
„Doch das kann ich und das werde ich wieder tun.", gab ich ernst zurück. Plötzlich zog Saw mich am Arm zurück und ich sah erschrocken zu ihm auf. „Sag das nochmal.", knurrte er wütend.
Ich hielt seinem wütenden Blick stand.
„Ich werde das Schloss verlassen so oft ich möchte.", wiederholte ich.
Er atmete seufzend aus und seine Hand lockerte sich.
„Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert, die Lage ist nach wie vor angespannt. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun sollte.", murmelte er bedrückt.
Auch meine Wut verblasste.
„Bitte, bleib im Schloss. Es wird nicht mehr lange sein.", versprach er und drückte mir einen Kuss auf meine Lippen.
„In Ordnung.", gab ich zurück.
Saw trat zufrieden zurück.
„Nun lass mich dir von meinen Tag erzählen.", begann er.
Ich nickte leicht und hörte ihm zu.
Aber meine Gedanken schweiften zu diesem jungen Redner auf dem Malgan-Platz.
Warum tat er das?
Ich wollte seine Beweggründe wissen, sich dort hin zu stellen und gegen den König zu wettern, obwohl die Rebellen den Planeten von der Schreckensherrschaft des falschen Königs befreit hatten.
„Hörst du mir überhaupt zu, Mia?", hakte Saw plötzlich nach und holte mich aus meinen Gedanken.
Ich blinzelte ihn fragend an.
„Tut mir leid Saw, ich bin nur kurz abgeschweift.", Er schluckte kurz. „Kannst du noch einmal beginnen?", fragte ich.
Mit einem ernsten Blick musterte er mich.
„In der Cantina gab es heute eine Gruppenschlägerei zwischen ehemaligen Separatisten Anhänger."
Er begann mit seinem Kopf zu schütteln.
„Diese verdammten Spinner glauben immer noch, sie hätten hier irgendwas zu sagen.", regte er sich auf.
Ich neigte meinen Kopf zur Seite und musterte ihn.
„Meinst du nicht, dass du diese Sache ein wenig oberflächlich betrachtest?" hakte ich nach. Saw zog energisch seine Augenbrauen zusammen.
„Was redest du da? Du hast doch keine Ahnung, Mia.", wies er von sich und wollte weitergehen.
„Ich habe sehr wohl Ahnung.", entgegnete ich gereizt.
Saw sah mich ernst an.
„Fange jetzt bitte keinen Streit an.", mahnte er mich und ging weiter.
Ich blieb noch einen Moment stehen, ehe ich ihm folgte.
„Das möchte ich doch auch nicht.", versuchte ich zu erklären, aber Saw fuhr zu mir herum und legte seine Hände an meine Arme.
„Lass das Thema ruhen und uns über etwas anderes reden.", wich er aus. „Hast du Hunger?", fragte er im nächsten Moment.
Ich nickte stumm und wir zogen uns in unsere Gemächer zurück.
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Kryze Clan - Klonkriege
FanfictionMein Name ist Mia Kryze. Der Name sagt euch nichts? Dann lasst es mich für alle Nicht-Mandalorianer erklären, meine Mutter ist die Herzogin von Mandalore, aber nicht von den Wahren Mandalorianern, sondern den "Neuen", den pazifistischen Mandalorian...