Kapitel 1 - Mandalore

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„Die Mandalorianer sind ein stolzes Volk. Einst waren sie Krieger, doch seitdem Herzogin Satine Kryze regierte, strebten sie eine friedliche Lebensweise an. Was die Geburtsstunde von dem Planeten Langeweile war..."

Gelächter brach in der Klasse aus. Das gedimmte Licht erhellte sich wieder und die Lehrerin schaltete den Projektor aus.
„Mia setze dich. Das wird Konsequenzen haben.", sagte eine alte Frau, die ihre braunen Haare streng hochgesteckt hatte.

Das Lachen verstummte in der Klasse.

Mit erhobenem Kinn ging ich zurück zu meinem Platz, vorbei an den Reihen an schlichten grauen Schulbänken.

Jeder hatte seinen eigenen quadratischen Tisch, welche in sieben Reihen hintereinander standen. Das Klassenzimmer war schlicht gehalten, um uns so wenig wie möglich irgendwelcher Ablenkungen auszusetzen. Hier in der Akademie gab es drei wichtige Werte, Gelehrsamkeit, Pflichtgefühl und Weisheit.

Ich gab mir wenig Mühe diese Werte zu erfüllen, das war Fakt.

Ein paar Plätze hinter mir saß mein Cousin Korkie. Er war von der Aktion nicht begeistert und musterte mich streng. Er war schon immer ein Vorzeige Junge. Er folgte diesen Werten. Mein Lächeln verschwand und wurde zu einem ernsten Gesicht. Ich hörte schon fast die Stimme meiner Mutter, als wäre sie wirklich hier,

„Nehme dir ein Beispiel an Korkie!", rügte sie mich ständig. Er nervte. Ich drehte mich wieder nach vorn und folgte ich weiter dem Unterricht.

Am Ende dessen packte ich meinen Kram in die Tasche und wollte gehen. „Du bleibst hier, junge Dame.", ich atmete tief ein und drehte mich zur Lehrerin.

„Es tut mir leid wie ich mich benommen habe. Ihr werdet es doch nicht der Herzogin melden?", fragte ich unschuldig.

Sie sammelte die Bücher von den Schulbänken ein.

„Ich werde darüber nachdenken.", sagte sie streng und ließ mich dann gehen.

Draußen auf dem Schulhof wartete schon Korkie und Lagos.

Korkie war unauffällig mit seinen hellbraunen Haaren, die manchmal einen leichten Rotstich hatten, aber Lagos war hoch gewachsen und hatte ihre blonden Haare zu einen Zopf zusammengebunden.

„Ich hoffe du hast eine angemessene Bestrafung bekommen." Korkie verschränkte die Arme und musterte mich genervt.

Ich lächelte provozierend. „Nein, ich komme wahrscheinlich noch mit einem blauen Auge davon."

Lagos fing an zu lachen.

„Ist ja super, dann können wir auf dem Hauptplatz abhängen.", sagte sie um abzulenken. Korkie verdrehte die Augen und stimmte zu. Ich ignorierte ihn. „Los gehen wir.", feuerte ich an.

<>•<>•<>

Es war spät als ich vom Hauptplatz nach Hause lief. Nur die Lichter der Laternen spendeten noch Licht.

Wenig später stand ich vor der riesigen Eingangstür. Es war ein riesiges Tor aus Metall, in denen sich kleine Ornamente wanden.

Zwei Wachen öffneten sie für mich. Ich lief den langen hohen Flur entlang. Die Wände bestanden aus Glas. Kein zerbrechliches, es entstand aus besonderen Sand. Eigentlich war dieser ein Abfallprodukt aus dem Abbau der Mienen.

Ich lief mitten in den großen Thronsaal.

„Trautes Heim, Glück allein.", murmelte ich leise.

„Die Herzogin wünscht euch beim Abendmahl zusehen.", sagte eine Palastwache.

„Ich möchte aber schlafen gehen.", gab ich genervt zurück.

,,Die Herzogin wünscht es ab...", Ich unterbrach die Wache.

,,Dann wird sich die Herzogin wohl daran gewöhnen müssen nicht immer das zu bekommen was sie will!", schrie ich schon fast durch den Saal.

„Du wirst doch der Herzogin keinen Wunsch abschlagen?", sprach eine weibliche Stimme hinter mir.

Ich setzte ein gespieltes Lächeln auf.

„Nein, aber wie könnt ich nur.", sagte ich unschuldig.

Die Palastwache nahm Haltung an. „Herzogin Satine!", rief er. Meine Augen rollten sich wie von selbst. Wir wissen alle wer sie ist, warum schreit er denn so?

Ich drehte mich um.

„Guten Abend, Mutter.", stammelte ich vor mich her.

„Wir müssen reden, Mia.", sagte sie streng.

Dann zeigte sie mit der Hand Richtung Speisesaal.

Ich schlürfte in genau diese Richtung.

Dort angekommen stand mitten im Raum ein großer Tisch, an den ich mich setzte. Sie setzte sich mir gegenüber hin. Ein Diener brachte ihr das Abendessen und sie begann mit dem Abendmahl. Auch mir wurde ein Teller hingestellt, obwohl ich keinen Hunger habe.

„Wie war es in der Akademie?", fragte sie sehr interessiert.

Etwas zu interessiert.

„Gut. Guck mal was ich kann.", versuchte ich abzulenken.

Dann fing ich an mit der Macht den Teller mit Obst schweben zu lassen. Ich wippte mit den Augenbrauen hoch und runter vor Erstaunen.

Meine Mutter seufzte.

„Würdest du das bitte lassen, Mia?", begann sie und faltete ihre Hände auf dem Tisch.

„Mir ist zu Ohren gekommen, dass du dich über die Neutralität von Mandalore lustig machst und das vor der gesamten Klasse. Ich dachte wirklich, dass du etwas reifer wärst.", sagte sie streng und etwas enttäuscht.

Erschrocken das meine Ablenkung nichts bewirkte ließ Ich den Teller fallen. Die Lehrerin hatte mich doch tatsächlich verpetzt.

„Ich habe das nicht so gemeint. Ich hab über mein Handeln nicht nachgedacht. Tut mir leid.", entschuldigte ich mich. Ihre Lippen formten ein leichtes Lächeln.

„Gut, ich geh jetzt. Ich hab noch einiges mit dem Rat zu klären.", Dann stand sie auf und ging zur Tür raus.

Ich wartete einen kurzen Augenblick, ehe ich auch den Raum verließ.

Aus dem Thronsaal drangen Stimmen heraus und ich beschloss zu meinem Zimmer einen kleinen Umweg zu machen. Ich versteckte mich hinter einer Säule und beobachtete meine Mutter und den Premierminister.

„Sie hat zu große Ähnlichkeit mit ihrem Vater.", sagte sie besorgt.

„Wenn die Republik sich einmischt, wird es unvermeidlich sein, Herzogin.", warnte der Premierminister. Sie wurde nachdenklicher.

„Eben das befürchte ich auch." Über was redeten die beiden dort? Über wessen Vater sprachen sie?

Kryze Clan - KlonkriegeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt