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Ich war fast an der Kommode angekommen und sah das beschriebene Papier vor mir liegen. Einmal tief ein und ausatmen. Ich griff danach und lief zurück zum Bett. Dort setzte ich mich auf dieses und begann den Zettel zu entfalten. Er war einmal in der Mitte gefaltet, ich klappte ihn auf und musste Schlucken. Man war das viel Text. Langsam fing ich an mir die Regeln durchzulesen. Zum Glück war seine Handschrift gut lesbar:

1. Anrede

Du sprichst deinen Herren immer mit: Herr oder Meister/Master an es sei denn er sagt es anders. Du nennst Besuch oder andere Personen immer Sir oder Lady. Zudem sprichst du in ganzen Sätzen und sagst immer die Wahrheit. Dein Herr sagt dir wann du zu sprechen und wann zu schweigen hast. Bei mir (James) darfst du wenn wir alleine sind reden und Fragen stellen. Sobald besuch da ist nur mit meiner Erlaubnis oder nach meiner Aufforderung.

2. Verhalten

Ist dein Herr aus dem Haus verlässt du dieses nicht. Du sorgst für den Haushalt und die Befriedigung deines Herren (Selbstbefriedigung ist untersagt). Du hörst auf alles was dein Herr dir befiehlt. Dein Herr darf alles mit dir machen und du wirst es über dich ergehen lassen, du bist nicht mehr als Ware. Zudem wirst du dich, es sei denn Herr sagt es dir anders, immer in den Sklavensitz links von ihm setzen. Jegliches aufsehen und umschauen muss dir gestattet werden.

3. Bestrafung

Missachtest du eine Anweisung deines Herren oder stellst ihn nicht zufrieden wirst du mit einer Bestrafung rechnen müssen. Diese Bestrafung wirst du ohne wieder Worte akzeptieren. Du bist IMMER der Schuldige.

Als 4ter Punkt war einfach nur: Weitere Regeln werden im Laufe deiner Ausbildung klar. Mir war sau schlecht. Mir wurde jede Menschlichkeit genommen, ich wurde zum Sklaven erzogen. Unterwerfung, mehr gibt es hier nicht. Leise Tropfen stahlen sich aus meinen Augen und tropften auf das Blatt. Doch mir war das so gleich, mir wurde jegliche Menschheit genommen. Erschöpft lies ich mich ins Land der Träume abdriften. Ich war zwar erst seit max. 20Minuten wach aber meine ganze Energie war draußen.

Ein Schlag ins Gesicht. Sofort war ich hell wach, verwirrt schaute ich mich im Zimmer um neben mir stehend James. Schnell senkte ich meinen Blick und schwieg. Ich spürte seinen bohrenden Blick sich förmlich in meine Kopfhaut schmelzen. "Hast du die Regeln gelesen?" fragte er stumpf und ohne jegliche Emotion in seiner Stimme. "Ja, ich habe die Regeln gelesen Herr" "Gut, du darfst mit Ja und Nein antworten jedoch hänge immer die Anrede danach. Zudem möchte ich das du zu mir Sir sagst, ich werde dich nicht behalten. Frage deinen späteren Besitzer dann wie du ihn anzusprechen hast. Manche bevorzugen Herr, manche aber auch Master oder sogar sowas wie Daddy. Gewöhn dich also nicht dran." Ich schluckte, es gibt Menschen die darauf stehen Daddy genannt zu werden? Ich mein okay aber ich musste das echt nicht haben. "Du hast genau 5min um dich anzuziehen das Bett zu machen und dann nach unten ins Wohnzimmer zu kommen. Bist du zu langsam werde ich dich Bestrafen. Die Zeit läuft ab jetzt." Mit diesen Worten verließ er das Zimmer. Man, der hatte Stimmungsschwankungen. Ich war froh das er mich allein ließ, ich hatte keinen Bock mich schon wieder vor einem anderen mir fremden Typen auszuziehen. Okay, jetzt aber schnell ich hatte nicht viel Zeit.

Nachdem ich mir hastig einfach irgendetwas aus dem Schrank gezogen und es durch meine anderen Klamotten ersetzt hatte. Rannte ich zu der Tür in der ich das Bad vermutete und, man war ich gut. Ich fand einen Kamm und kämmte meinen fluffigen braunen Haare ein bisschen. In eine bestimmte Frisur konnte man die nicht aufteilen. Die taten sowieso was sie wollten trotz gel und allem. Fertig mit dem rannte ich runter in das Wohnzimmer wo James saß. Als er mich sah schaute er auf die Uhr über dem Fernseher und zeigte ein leichtes Lächeln. Ich lächelte zurück und er klopfte auf seinen Schoß. Zögernd ging ich zu ihm und setzte mich auf diesen. Ich zischte kurz auf, sitzen war immer noch schmerzhaft. "Du bist pünktlich kitten, das ist gut:" Mir wurde warm ums Herz, ja so tief war ich gesunken das ein kleines Lob solche Gefühle in mir Auslöste. "Wie du siehst hast du dich umgezogen, deine Haare gekämmt. Hast du auch das Bett gemacht?" Verdammt, ich wusste ich hatte etwas vergessen. "Ja, hab ich sir." Ich kann es ja gleich machen wenn er Arbeitet oder so. Er wird es schon nicht mitbekommen. "Wenn du es gemacht hast, dann hast du auch bestimmt nichts dagegen wenn ich es mir anschaue oder?" ich konnte ein lächeln durchhören. Fuck, er wusste ich log oder er wollte mich testen. Ich betete auf letzteres "Ja, sie können es sich anschauen." "Gut, dann bin ich gleich wieder da Kitten. Kannst schonmal in die Küche gehen und uns was zu Essen machen." "Ja sofort sir." Hastig stand ich auf und lief in die Küche. Wenn er sieht das ich gelogen habe gibt es Probleme. Egal, Essen machen. Ich lief in die Küche und schaute was es an Zutaten oder Resten gab. Irgendeinen Bolognese Soße und ganz wenige Spaghetti waren dort. Ich nahm sie heraus und fand noch Lasagne Nudeln. Schnell machte ich die Bolognese in einen Topf und erhitzte sie so. Die Spaghetti steckte ich in die Mikrowelle. Nach 5min mischte ich das alles zu einer Spaghetti Lasagne. und tat diese nochmal für 10min in den Ofen.

Nach 10min war der Käse schön geschmolzen und ich betrachtete Stolz mein Werk. Wenigstens kochen konnte ich. Mein Vater hatte es mir beigebracht. Ich hörte nichts von James, was mir Bauchschmerzen machte. Sollte ich ihn suchen und ihm sagen das das Essen fertig war? Ich schob die Lasagne nochmal in den Ofen doch tat diesen aus. Die Restwärme würde die Lasagne warm halten. Langsam stieg ich die Stufen hinauf und öffnete die erste Tür links. Dort waren jedoch nur Arbeitsutensilien, weswegen ich meine Suche fortfuhr.

Das dritte und letzte Zimmer rechts war meins. Und nachdem ich überall nachgesehen hatte holte ich tief die Luft und trat hinein. Wie befürchtet stand er da. Bedrohliche 2 Köpfe größer als ich. "Dein Bett war NICHT gemacht." Er war voller Zorn und alles an ihm zeigte das. "Du kleine Missgeburt..."

~1049 Wörter

KidnappedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt