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"Hey, kleiner wir sind da." hörte ich James weiche Stimme zu mir durchdringen. Ich fühlte mich fast wie bei unserer ersten richtigen Konversation. Damals klang er auch sanft doch dieses mal Schwang eine Gewisse wärme durch. "Pscht, kleiner.. hey komm Schlafmütze." langsam rappelte ich mich auf und sah direkt in James Augen die mich zu durchbohren schienen. Doch schnell senkte ich den Blick, wollte ihn nicht verärgern zu viel Angst hatte ich vor ihm. "Tut mir leid, Sir" murmelte ich eine Entschuldigung wegen meines fehl verhalten. Doch er scheint es nicht mal bemerkt zu haben oder er sagte einfach nichts dazu. "Komm mit ins Haus du wirst noch krank." 

Still Schweigend folgte ich ihm. Als wir aber das Haus betraten ging James einfach weiter. Und was mach ich jetzt? Schweigend folgte ich ihm doch er lief geradewegs in die Küche. Noch immer hatte ich etwas an. Durfte ich es anbehalten? Durfte ich ihn Fragen ob ich es anlassen darf? Hilfe was mache ich jetzt? Das einzige wo ich mir sicher war: Die Küche ist tabu. Das hatte mir Joel eingetrichtert. Wenigstens musste ich so nie für ihn Kochen, dass kann ich nämlich gar nicht.

Schweren Herzens schälte ich mich aus den Klamotten und kniete mich wie schon so häufig neben das Sofa, was sollte ich denn sonst machen. Ich fror sehr stark doch ich brachte es nicht übers Herz ihn zu Fragen. Zu viel Angst hatte ich vor ihm, vor Joel, vor allen Menschen.  "Kleiner?" holte mich James Stimme aus meiner Gedanken Welt zurück. "Ja, Sir?" Was wollte er? Ich vernahm Schritte. James kam anscheinend wieder aus der  Küche doch blieb im Türrahmen stehen. "Mike! Zieh dir deine Sachen wieder an du erfrierst sonst noch. Die Heizung ist nicht an und das Fenster auf. Verdammte Scheiße ich mach die Bodenheizung an warte kurz." Verwirrt entschuldigte ich mich und kroch zurück in den viel zu großen Pulli und die ebenso viel zu große Boxer. Die Kleidung hatten zwar inzwischen keine Restwärme mehr an sich, doch ich wärmte beides wieder auf. 

Ohne was zu sagen hatte James mir, nachdem er die Heizung anschaltete, zu gesehen. Ja, mir war es inzwischen egal das er mich beobachtete oder mich nackt sah. Mein Schamgefühl ist eigentlich so gut wie nicht mehr vorhanden  seit der Zeit bei Joel. 

Fertig Angezogen kniete ich mich wieder vor das Sofa und hauchte ein leises: "Danke Sir." Was James ein seufzten herauslockte. "Komm her" ,James klang immer noch verzweifelt und ich wusste nicht wieso. "Ja, Sir. Sofort, Sir" Ich versuchte aufzustehen doch es klappte nicht. Zu wenig Blut hatte ich in mir. Joel hatte mir meine Beine aufgeschnitten und Blut gezapft, er meinte damit ich nicht mal die Chance hatte abzuhauen. 

James seufzte, erkannte er das ich es versuchte? Scheiße wenn nicht dann... Doch weiter kamen meine Gedanken nicht denn er bewegte sich schnellen Schrittes auf mich zu. In Windeseile hatte er die 5Schritte zu mir gemacht. Schützend hielt ich mir die Arme Schützend vors Gesicht. "Bitte Sir, ich hab es versucht ich schaffe es nicht aufzustehen. Bitte vergeben sie mir." Mit diesen Worten lies ich meinen Oberkörper ergeben auf meine Knie sinken und küsste seine Schuhe. Immer weiter tuschelte ich Entschuldigungen. SCHEIßE... 

Ich erhob meinen Oberkörper wieder blieb knien und blickte nicht auf. "Es tut mir leid Sir, bitte bestrafen sie mich für mein Fehlverhalten." Mit diesen Worten hielt ich ihm meine Unterarme hin. Er ergriff diese und ich machte mich auf alles gefasst. Jedoch zog er mich an diesen lediglich nah an ihn, faste mich sacht um den Bauch und hob mich hoch. Ich wog nichts mehr, weswegen es mich kaum wunderte das es ihm so leicht viel mich in der Weltgeschichte rumzutragen. Doch konnte ich nicht anders und fing an zu weinen. Lautlos... So wie ich es mir antrainiert hatte. 

Er ließ mich auf einem der Stühle in der Küche nieder und stellte mir einen Teller hin. Holte sich selber auch einen und wärmte dann Nudeln in der Mikrowelle auf. Wortlos schaute ich auf meine Hände lauschte seinen Schritten die in der Küche leicht hallten, zuckte zusammen als die Mikrowelle piepte doch blickte kein einziges mal auf. Meine Tränen wischte ich mir auch nicht weg so dass sie nun lautlos auf den türkis schwarzen Pulli träufelten. James jedoch schien das nicht mit zu bekommen. Was mir sehr lieb war. Doch ich konnte die Tränen nicht aufhalten. Nur das Schluchzen ließ sich unterdrücken. 

Nachdem alles Gerichtet war, setzte sich James gegenüber von mir hin und fing an sich Nudeln auf zu schöpfen. "Kleiner? Möchtest du auch?" durfte ich ja sagen? Bei Joel war die Regel: Sag das was ich hören will. "Sir, ich weiß nicht wie ich mich bei ihnen verhalten soll." sprach ich wahrheitsgemäß meine Gedanken aus. Versuchte meine weinerliche Stimme zu unterdrücken. Was mir nicht gelang. "Heyyy, Schh alles ist gut kleiner. okay? Du bist bei mir, du bist in Sicherheit." wers glaubt... "Was waren deine Regeln bei Joel?" Ich fing an sie aufzuzählen...

Nach der ermüdenden Aufzählung, in der ich aber zum Glück nicht unterbrochen wurde, sahs James erstmal schweigend vor mir und knabberte nachdenklich an einer Nudel. Die waren inzwischen bestimmt wieder kalt, doch ihn schien das nicht zu stören. Nachdem ich keine Lust hatte ihn weiter zu beobachten senkte ich meinen Blick wieder und spielte mit dem Saum meines Pullis rum. Dieses Schweigen... Argh ich hasse sowas.

"Kleiner?" brach James das Schweigen nach gefühlten Stunden endlich. "Ja Sir?" was kommt jetzt? Anscheinend wusste er es auch nicht so wirklich, denn er sprach nicht sofort weiter. Wartete auf irgendetwas als würde er die richtigen Worte suchen. "Stell mir alle deine Fragen und bitte, schau mich an wenn ich mit dir rede. Ich halte es nicht aus so, ich bin kein Monster, kein König, kein sonst was. Ich bin ein Mensch, wie du." zum Satzes ende wurde er leiser. Als würde er den gleichen Gedanken wie ich haben. Bin ich eigentlich noch ein Mensch? 

Ich räusperte mich schwach und ließ dann einfach los. Er meinte ich solle ihn alles Frage.
"Sir, Ich versteh das ganze nicht mehr. Wer bin ich? Wem gehöre ich? Wie soll ich mich verhalten? Was verlangst du/sie von mir? Ich weiß nicht einmal wie ich dich/sie was weiß ich ansprechen soll. Warum verhältst du dich auf einmal so anders als früher? Warum tust du das ganze wenn du mich eh weg geben wirst. Ich habe Angst Fehler zu machen. So starke Angst davor ob und wie du mir weh tuen wirst."
Meine Stimme versagte kurz doch, ich war noch nicht fertig auch wenn ich wieder kurz davor zu weinen.
"Wirst du mich auch so quälen? Wirst du mich behandeln wie er es tat? Was bin ich warum bin ich hier WARUM ICH?"
Ich wurde lauter doch James tat nichts dagegen, er starrte mich einfach weiter nur an.
WARUM STOPPST DU MICH NICHT AN MEINER LAUTSTÄRKE WARUM REAGIERST DU AUF KEINEN FEHLER. WAS SOLL ICH MACHEN? SAG ES MIR BITTE!"

Mit diesen Worten glitt ich von meinem Stuhl, riss mir den Pulli vom Leib, streifte mir die Boxer aus. Nun stand ich wieder da nackt. Alle meine Wunden, alle meine Narben sichtbar für ihn. Ich stand im Licht. Stützte mich auf der Theke ab. Schaute ihn aus verheulten Augen an.

"W- W- Wa.... as b- b- bin ich f- f- für dich? Warum hast du mir das angetan?"

Ich brach in mich zusammen. Rollte mich in eine Kugel. Wärmte meinen Körper mit sich selber. Mir war egal was ich alles falsch gemacht hatte. Mir war egal das ich ihn angestarrt hatte. Ihn angeschrien hatte. Mir war es so egal. 

Doch schon nach 10Sekunden nicht mehr. Pflichtbewusst kniete ich mich hin, krabbelte zu seinem Stuhl. Ließ mich daneben wieder sinken. Beugte meinen Oberkörper wieder nach vorne, küsste seine Schuhe und versuchte wieder Stimme zu fassen: "Es tut mir Leid Sir. Bitte bestrafen Sie mich endlich für mein fehl verhalten." 

Er stand energisch auf, der Stuhl schlitterte ein gutes Stück über den Küchen Boden. Ich würde endlich meine verdiente Strafe bekommen. "Danke, Sir." wisperte ich. Er hob mich unsanft auf, warf mich über seine Schulter und trug mich die Treppe hoch. Er lief bis zum Ende des Gangs und dann auf die rechte Tür zu. Direkt in mein Zimmer rein bzw das was ich bewohnt hatte als ich bei ihm war. Dort schmiss er mich nicht sanft auf das Bett weswegen ich keuchen musste. Mein Rücken schmerzte immer noch so extrem. James jedoch ließ von mir ab und fing am Fußende des Bettes auf und ab zu gehen und sich die Haare zu raufen. Was machten wir hier gerade?

Das auf und ab laufen tat er jetzt schon eine Weile und durch das ständige Haare raufen wurde seinen Haare immer weicher und schienen dem Gel den Kampf an zu sagen. Plötzlich ergriff er endlich auch mal das Wort. Doch auf dass was er sagte war ich nicht vorbereitet...

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KidnappedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt