Ich bereitete mich vor und als ich fertig war, lehnte ich mich für einen kleinen Moment in den Sitz und schloss meine Augen.
Ich hatte einen kurzen Augenblick Zeit, durchzuatmen.
Dann der Aufprall.
Wir versuchten uns alle, einigermaßen festzuhalten.
Mit einem Ruck lag das Löschfahrzeug auf der Seite.
Überall waren Scherben und einige Kollegen atmeten panisch auf.
Ich fasste mir an meine Stirn, die unbeschreiblich weh tat und bemerkte, dass sie nass war. Meine Finger – jetzt rot.
Was war passiert? Ich hatte doch nur einen kleinen Moment nicht aufgepasst.
„Knott!?", rief Dale von vorne. „Knott! Scheiße!"
Knott war der Nachname unseres Maschinisten, der das Auto fuhr.
Wie es aussah, hatte es ihn am aller meisten von uns getroffen. Er reagierte nicht.
„Geht es euch gut?!", erkundigte er sich dann bei uns.
„Ich bin okay.", antwortete ich ihm. Alle waren okay. Soweit ich die Lage beurteilen konnte, hatte keiner ernsthafte Verletzungen bis auf ein paar Platz- und Schürfwunden.
„Ich glaub, meine Hand ist gebrochen.", flüsterte jemand verwirrt und völlig neben der Spur.
Ich hörte, wie Dale sich das Funkgerät griff und Hilfe anforderte. Er schien einen völlig klaren Verstand gehabt zu haben und wusste genau, was nun zu tun war.
Geschwächt halfen sich alle soweit es ging aus dem Fahrzeug. Dale brachte Knott an eine sichere Stelle neben der Straße. Immerhin standen wir mitten auf einer großen Kreuzung.
Dann leistete er so gut es ging erste Hilfe. Ich unterstützte ihn dabei.
Beim aussteigen sahen wir, dass ein großer LKW in uns hinein gefahren war.
Die Kollegen, denen es soweit gut ging, sicherten den Unfallort ein wenig ab und kümmerten sich um die anderen Kollegen und den LKW-Fahrer, der zum Glück keine weiteren Mitfahrer hatte.
Wirklich beeindruckend, wie organisiert alles lief.
Es dauerte nicht lange bis RTWs, ein Rüstwagen und ein MTF unseren Standort erreichten.
Als diese Hilfe angekommen war, fiel die Anspannung. Knott wurde von den Sanitätern versorgt.
Dale und ich liefen zu einem nahegelegenen Baum. Plötzlich fiel Dale zu Boden, während er noch versuchte, sich an mir fest zu halten. Er lehnte sich an den Baum und fing an, zu zittern und seine Atmung wurde schneller. Ich merkte, wie abwesend er war. Es waren keine Schmerzen die er hatte. Es war eher der nachwirkende Schock, der nun bei ihm einsetzte.
Hilflos griff ich seine Hände und probierte, ihn zu beruhigen. Ich war längst nicht so gut darin, wie er es wohl bei mir gewesen wäre.
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Fervently Firefighter
ActionClara Novac freut sich auf ihre neue Arbeit auf der Feuerwache Zehlendorf in Berlin. Dort erwartet sie jedoch ein Abenteuer, was ihr Leben für immer verändern wird. Nicht nur die belastenden Einsätze machen ihr zu schaffen, sondern auch eine unverge...