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Der Montagmorgen startete vielversprechend, denn ich hatte eine halbe Stunde verschlafen. Die Sonne schien in einem gelben Licht in mein Schlafzimmer. Obwohl es erst kurz vor 6 war, schien Berlin schon voll in Takt zu sein. Es schien alles so wunderschön und friedlich. Nur ich fluchte. Warum passierte mir das ausgerechnet heute? Es war mein erster Tag auf der Feuerwehrwache Zehlendorf. Mein erster Arbeitstag als ausgebildete Feuerwehrfrau. Ich fühlte mich stolz, obwohl ich so früh ein wenig durch den Wind war.

Ich stieg aus meinem Bett und ging ins Bad. Der Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich einen unruhigen Schlaf gehabt haben muss. Meine langen, brünetten Haare waren etwas zerzaust. Von meinen Augenringen sollten wir erst gar nicht reden.

Ich duschte, putzte mir die Zähne, zog meine neuen Dienstklamotten an, die mir wirklich sehr gefielen, kämmte mir meine Haare, schminkte mich und machte mich soweit fertig, dass ich wieder etwas fitter aussah.

„Heute wird ein guter Tag.", sagte ich zu mir selbst. Fertig gemacht, fühlte ich mich schon viel wohler. Ich war ein wenig selbstbewusster.

Ich freute mich, die neuen Kollegen auf der neuen Wache kennenzulernen und viele Einsätze mit ihnen zu fahren. Ich freute mich, neue Erfahrungen zu sammeln. Ebenso war ich etwas beunruhigt. Wie würden mich die anderen sehen, wenn ich an meinem ersten Arbeitstag zu spät kommen würde? Was würden sie wohl sagen?

Ich verließ meine Wohnung in Wilmersdorf gegen 6:40 Uhr. Um 7:00 Uhr war Dienstbeginn. Ich würde es im Berufsverkehr niemals rechtzeitig schaffen.

Als ich in meine Mercedes-Benz G-Klasse stieg, schaffte ich es nicht, den Motor anzumachen. Was stimmte nicht? Ich schlug frustriert auf das Lenkrad. Nach ein paar Versuchen startete der Motor endlich.

„Du musst ganz dringend mal wieder in die Werkstatt.", sagte ich zu meinem Auto. Ich hatte es jetzt seit etwa drei Jahren. Ich war glücklich, es zu haben, denn ich träumte schon sehr lange von diesem Auto und steckte viel Zeit und Geld in diese Investition.

Zum Glück gab es unterwegs keinen Stau. Ich erwischte bloß immer wieder die roten Ampeln.

Um 7:16 Uhr kam ich an der Wache an. Ich klingelte und ein großer Mann machte mir die Tür auf. Er sah etwas älter aus.

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