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„Sie müssen Clara Novac sein.", seine Stimme war ziemlich tief.

„Ja, das ist richtig.", antwortete ich ihm.

„Ich bin Daniel Möhlmann, Ihr Wachleiter.", er gab mir seine Hand, „Bitte folgen Sie mir doch in mein Büro.", dann drehte er sich um und ging in die Wache rein. Ich folgte ihm. Es war neu für mich, dass er so einen förmlichen Ton mir gegenüber hatte. Er lief erst zum Gemeinschaftsraum, wo sich viele der Kollegen aufhielten. Es fühlte sich seltsam an, von allen angesehen zu werden. Ich mochte es nie, „die Neue" zu sein.

„Das ist eure neue Kollegin Clara Novac. Heißt sie willkommen. Ich erwarte Respekt von euch.", sagte Möhlmann.

Viele der Feuerwehrmänner winkten mir zu.

„Mason, mitkommen!", befahl Möhlmann in den Raum hinein.

Wer Mason war, erkannte ich erst, als er aufstand. Es war ein großer, junger Mann mit breitem Körperbau. Seine Haut war hell. Seine Haare waren blond und kurz.

Wir folgten Möhlmann in sein Büro. Es war im oberen Stockwerk der Wache. Als wir angekommen waren, setzte er sich an seinen Schreibtisch und zeigte mit seiner Hand auf die Stühle, die sich auf der anderen Seite Schreibtisches befanden.

„Bitte setzen Sie sich doch."

Ich setzte mich und Mason setzte sich auf den Stuhl daneben.

„Nun, Novac, ich heiße Sie herzlich willkommen auf der Feuerwehrwache Zehlendorf. Es freut mich wirklich, dass Sie sich entschieden haben, zu uns zu kommen. Jedoch muss ich Sie über eines informieren. Auf dieser Wache werden Verspätungen nicht geduldet. Ich finde es wirklich inakzeptabel, dass Sie sich das zu Ihrem ersten Arbeitstag erlauben. Sorgen Sie dafür, dass das niemals wieder vorkommt. Sobald der Dienst beginnt, beginnt der Dienst und wenn sie einen Einsatz aufgrund von einer Verspätung verpassen, werde ich mir etwas einfallen lassen, was Ihnen nicht gefallen wird. Heute mache ich noch eine Ausnahme, weil sie neu sind, aber in Zukunft passen Sie besser auf."

Ich fühlte mich erdrückt. Ich hatte den Wachleiter bereits an meinem ersten Tag enttäuscht. Er wirkte im ersten Moment so verständnisvoll und nett. Ich hätte nicht erwartet, dass er so etwas sagen würde.

„Es tut mir leid. Es wird nicht mehr vorkommen.", sagte ich bedrückt und vorsichtig.

Möhlmann nickte mir kurz zu. Dann überreichte er mir meinen Pieper. Diesen Moment werde ich niemals vergessen. Meine erste Schicht begann. Ich fühlte, wie glücklich es mich machte, meinen Pieper zu bekommen. Auf eine gewisse Art und Weise fühlte man sich mit einem Pieper gleich viel Selbstbewusster. Ich war bereit für den Einsatz. Ich wollte ihn am liebsten nie mehr abgeben.

„Das ist Ihr Kollege Mason. Bitte zeigen Sie doch Novac die Wache.", der Wachleiter sprach sehr sachlich. Er nahm seinen Job sehr ernst. Er stand auf und führte uns heraus.

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