✿✧* Interessante Situationen in der Küche*✧✿

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Kapitel 2

Pov Eren

Murrend taste ich meinen Nachtisch nach meinem Handy ab, welches ich dann auch kurz an meinen Fingerspitzen spüre, bis es mir volle Kanne auf den Boden scheppert. Seufzend rolle ich mich aus dem Bett und krieche schon fast zu meinem Handy.
Immer noch komplett übermüdet, setze ich mich auf den Boden, an die Wand gelehnt und habe das Gefühl, beinahe zu erblinden als mir das helle Display entgegen leuchtet.

«Hallo?» Nehme ich ab, ohne ernsthaft erkannt zu haben, wer jetzt eigentlich anruft.

«Hallo Eren.» Kommt mir gleich, die in meinen Ohren nervige Stimme Mikasas entgegen.

«Was?»

«Was ist los? Wieso klingst du so genervt?»

«Weil du mich geweckt hast.»

«Oh.»

Ein Schweigen entsteht, was dazu führt das ich kurz davor bin wieder einzuschlafen, hätte mich Mikasa nicht wieder zurückgeholt.

«Naja, also, ich wollte bloss kurz nachfragen, ob du noch lebst.»

«Haha wirklich sehr lustig.» Gebe ich tonlos von mir, schliesse meine Augen erneut, in der Hoffnung doch noch einschlafen zu können, um mir das so nicht mehr länger geben zu müssen.

«Ach mein Engel, sei doch nicht so fies zu deiner Schwester. Immerhin ist es eine wichtige und ernst gemeinte Frage!», mischt sich unsere Mutter nun auch noch ein, mit einer nur so vor Ironie triefenden Stimme.

Ein weiterer Seufzer entkommt mir.

«Ja, ich lebe noch.», sage ich worauf ein langes Gähnen meinem Satz folgt.

«Ach Eren, du und dein Schlafrhythmus, den du während den Ferien hast. Du musst das noch in Ordnung bringen, bevor du wieder zur Schule gehst.»

«Jaja, ich weiss, aber so spät ist es ja noch gar nicht.»

«Es ist bereits Mittag, Schatz.»

«Ja, tut mir ja leid… Ich muss jetzt auflegen, hab Hunger. Tschüss»

Ohne auf eine Antwort zu warten, lege ich einfach auf und platziere das Telefon neben mir auf dem Boden.

Ich weiss nicht wieso, aber irgendwie habe ich gerade das Gefühl, weinen zu wollen. Ich kann es einfach nicht haben, wenn sie mich alle zurecht weisen. Haben sie eigentlich jemals darüber nachgedacht, dass es das Gefühl in mir, nicht perfekt zu sein, bloss noch verschlimmert? Vermutlich nicht. Ich hasse es. Ich hasse diesen Druck, welcher andauernd auf mir lastet. Andauernd wird von mir verlangt das ich perfekt bin. «Sei so wie deine Schwester.» - «Nimm dir ein Beispiel an deiner Schwester.» - «Wieso bist du nur so eine Enttäuschung, im Gegensatz zu deiner Schwester?» Alles Sätze die ich mir Tag ein, Tag aus anhören muss. Es tut mir ja leid, dass ich halt nicht so perfekt bin wie meine Schwester, aber ich versuche es doch! Das logischerweise sieht jedoch Niemand. Es interessiert Niemand. Es wird immer nur auf meine Fehler geachtete, anstatt auf meine Erfolge.

Nun kann ich deutlich die ersten paar Tränen meine Wange runter fliessen spüren. Tief atme ich durch, blicke an meine Zimmerdecke in der Hoffnung, dass sie gleich aufhören.

Ich schliesse meine Augen, lasse meine Gedanken ziehn, mit dem Ziel, Ablenkung zu finden. Aber als meine Gedanken zu Levi, gestern Nachmittag und seine wunderschönen Augen wandern, schlage ich sie sofort wieder auf.

In Windeseile erhebe ich mich vom Boden, sprinte schon fast in mein Badezimmer.

Beim Waschbecken angekommen, spritze ich mir kaltes Wasser ins Gesicht, um meine Gedanken zu vertreiben. Ein Ständer ist jetzt echt das letzte, was ich gebrauchen kann.

I want your loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt