✿✧*Beerdigung, Ravioli und hoffentlich keine Gedankenleser*✧✿

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Kapitel 13

Pov Eren

«Eren?»

«Eren?!»

«Eren!»

«Eren! Wo bleibst du?» Fragt Mikasa, als sie schon fast gewaltsam meine Zimmertür aufreisst.

«Lass mich in Ruhe.» Nuschle ich in mein Kissen und vergrabe mich noch mehr in meinem Bett.

«Wir müssen los.»

«Ich komm nicht mit.»

Die Matratze neben mir senkt sich, worauf ich meinen Kopf hebe. Mikasa sieht mich besorgt an.

«Was ist los, Eren? Du musst mitkommen.»

«Ich will aber nicht.»

Sie seufzt leise und beginnt mir durch die Haare zu streichen.

Wie ich es hasse, wenn sie das tut. Mann, ich bin kein Kleinkind mehr. Ausserdem bin ich älter. Also wieso behandelt sie mich als wäre ich ihr Sohn?

Ist ja schön, dass sie wieder hier ist und alles gut überstanden hat, trotzdem ist sie jetzt noch anhänglicher als vor dem Krankenhaus Aufenthalt.

«Jetzt komm schon, wir müssen los.»

«Wie oft noch? Ich komm nicht mit!»

«Ach Eren.» seufzt sie, erhebt sich vom Bett und begibt sich Richtung Tür.

«Weisst du Eren: Mutter wäre enttäuscht, wenn sie wüsste wie du dich gehen lässt.»

Wow! Das war aber echt unterste Schublade!

Beleidigt schiebe ich die Decke von mir runter, stehe von der weichen Matratze auf und gehe auf direktem Weg ins Bad.

«Gib mir fünf Minuten.»

Sie grinst daraufhin einfach.

Dass sie ernsthaft mit unserer toten Mutter kommt, um mich zum aufstehen zu bewegen ist das Letzte. Aber leider weiss sie, wie sie mich kriegt. Schon in den letzten Wochen, seit sie wieder wach ist, kam sie immer wieder mit diesem Spruch um mich von irgendetwas zu überzeugen. Mikasa weiss, dass ich schon immer Mutter glücklich machen wollte und seit sie tot ist, will ich das nur noch mehr.

Ich schmeiss meine frische Kleidung achtlos auf den Boden, welche ich mir gerade aus dem Schrank geschnappt habe. Müde schaue ich in den Spiegel oberhalb des Waschbeckens. Mein Anblick jagt mir einen Schauer über den Rücken. Noch nie habe ich so mies ausgesehen.

Ziemliche Augenringe umrunden meine trüben türkisen Augen. Dazu scheint meine Haut deutlich blasser geworden zu sein. Mein heller Hautton macht dem von Levi ja schon fast Konkurrenz.

«Eren, beeil dich!» ruft meine Schwester durch die Tür.

Seufzend spritze ich mir Wasser ins Gesicht, um halbwegs wach zu werden.

Am liebsten würde ich mich einfach wieder ins Bett legen, einschlafen und für immer in einem schönen Traum leben. Bloss zwei Probleme: Erstens, seit Ewigkeiten kann ich kaum mehr schlafen und wenn ich mal schlafe, dann verfolgen mich Albträume. Zweitens, es dürfte schwer werden für immer zu schlafen, denn leider bin ich keine verfluchte Blondine, mit einem Fetisch für Rosen.

Manchmal frage ich mich was Dornröschen in den hundert Jahren geträumt hat. Und wie kam es, dass sie nicht älter wurde? Das macht doch keinen Sinn. Dazu ist ihr Prinz etwa hundert Jahre jünger als sie. Wenn man da noch die Originalversion der Gebrüder Grimm kennt, ist das Ganze sowieso ziemlich verstörend! Wobei die Märchen der Gebrüder Grimm eh meine ganze Kindheit ruiniert haben.

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