✿✧*sei dankbar*✧✿

40 3 145
                                    

Kapitel 15

Pov Eren

Deutlich spüre ich die einzelnen Regentropfen über meinen Körper laufen. Dazu ist es arschkalt und mit grosser Wahrscheinlichkeit werde ich mich erkälten aber jetzt gerade kümmert mich das herzlich wenig.

Schon wieder bin ich hier, hier auf dem Friedhof, bei meiner Mutter. Seit nun einer Woche ist sie bereits hier begraben.

In dieser Woche bin ich jedes Mal, wenn es mir zu viel wurde, hier her. Also so ziemlich jeden Tag. Irgendwie gab es mir einfach das Gefühl, entspannen zu können, so wie gerade auch.

Auf einmal spüre ich die Tropfen nicht mehr, weswegen ich leicht hoch blicke.

Vor mir steht Mikasa mit zwei Regenschirmen. Einen davon hält sie über meinen Kopf und versucht mich dabei möglichst freundlich anzulächeln.

«Du wirst noch krank Eren.»

«Ist mir bewusst.»

«Komm, gehen wir nach Hause.»

«Du meinst dorthin, wo ein gefühlt fremder Mann auf mich wartet, um mir meine Zukunft vorzuschreiben?» gebe ich bissig von mir.

Ich will nicht nach Hause. Mutter wird nicht dort sein und somit auch nicht mein zu Hause.

‘Zu Hause’ ist der Ort, an dem man sich wohl fühlt. An den man gehen kann, um nicht alleine zu sein, um sich geliebt zu fühlen.

So hat es sich angefühlt als Mutter noch lebte. Nun ist es bloss noch ein trostloser, leerer Ort, an dem es mir verboten wird, ich selbst zu sein.

«Eren, Vater will doch nur das Beste für dich, wieso kannst du das nicht verstehen?»

«Wieso sollte ich das verstehn? Er will nur das Beste für sich, nicht für dich oder mich. Das Einzige was ihn interessiert, ist sein Ansehen und sein beschissenes Geld.»

«Das ist nicht wahr.»

«Doch ist es, Mikasa. Er schreibt uns alles vor. Wir müssen perfekt sein und sobald wir es nicht sind, gibt es neue Regeln, damit wir es wieder sind. Er schreibt uns ja sogar vor, wen wir lieben dürfen und wen nicht.»

«Fängst du jetzt schon wieder damit an? Er hat nichts damit zu tun, was mit dir und Levi war. Du hast mir selbst gesagt, er hat sich von dir getrennt. Vater hatte damit nichts zu tun!» ruft sie wütend aus.

«Er hatte sicher etwas damit zu tun, das wissen wir beide!» schreie ich zurück.

Ich weiss, dass Vater etwas damit zu tun hat. Alleine Levis Geste an Mutters Beerdigung, hat mir bewiesen, dass ich ihm nicht egal sein kann. Also wieso sollte er sich von mir trennen, wenn er noch etwas für mich empfindet? Vater muss etwas damit zu tun haben!

«Wir gehen jetzt nach Hause, sofort. Ich habe keine Lust, mir deine ständigen Anschuldigungen weiter anzuhören.» Damit packt Mikasa meine Hand und zieht mich einfach hinter sich her.

«Lass mich los!» protestierend versuche ich mich aus ihrem Griff zu befreien, was einfach nicht klappen will.

Bei ihrem Auto angekommen, schmeisst sie mich achtlos auf die Rückbank und schliest die Tür.

Schnell steigt sie vorne ein und bevor ich die Möglichkeit hab, wieder aus dem Auto zu kommen, tut sie allen Ernstes die Kindersicherung rein!

«Hey, was soll die Scheisse?!»

«Vater will mit uns reden, also fahren wir jetzt nach Hause.» antwortet sie emotionslos.

«Ich wette um eine Tafel Schokolade, dass er uns wieder irgendwas vorschreiben will.»

I want your loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt