✿✧*Familie und Liebe*✧✿

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Kapitel 8

Pov Eren

Drei Wochen. Drei verdammte Wochen! Seit drei Wochen komme ich hier her in der Hoffnung, sie würde endlich aufwachen. Oder ich.

Ich kann immer noch nicht glauben, nein ich will immer noch nicht glauben, dass dies wirklich die Realität sein soll.

Es fühlt sich einfach nicht echt an. Nicht real.

Es fühlt sich mehr wie ein Traum an. Ein Albtraum.

Vor zwei Tagen haben die Ärzte die Narkose Mittel eingestellt und meinten, dass Mika innerhalb der nächsten Tage aufwachen sollte. Trotzdem ist sie noch nicht wieder hier. Hier bei mir. Bei Vater. Bei unserer Familie.

Obwohl sie mich oft nervt, es oft so rüber kommt, als würde ich sie nicht mögen, ist und bleibt sie meine Schwester. Und ich liebe sie. Egal wie oft sie das Gefühl hat, mich bemuttern zu müssen, egal wie oft sie glaubt, sich um meine Probleme kümmern zu müssen, ich werde sie immer lieben. Denn Familie ist und bleibt Familie.

Ich hab schreckliche Angst davor, dass sie nicht mehr aufwachen könnte. Die Ärzte sagten zwar, dass es äusserst unwahrscheinlich ist, aber unmöglich ist es nicht. Und genau das bereitet mir seit Tagen Kopfschmerzen.

Was ist, wenn sie wirklich nicht wieder aufwacht? Was ist, wenn sie jetzt auch noch geht, so wie Mam. Was wird dann passieren? Wie wird es weiter gehen?

Eigentlich frage ich mich auch immer noch wie es mach Mams Tod weiter geht. Bisher hab ich mich verschanzt. War nur draussen um Mikasa zu besuchen. Ich hab nicht weiter gelebt in den letzten Wochen. Jeder Tag fühlt sich seit ihrem Tod so gleich an. So trostlos. So surreal. Und ich hoffe einfach, dass es genau das auch ist. Surreal. Es kann und darf nicht wahr sein.

Ich will am Morgen nicht nach unten gehen und merken, dass keine gutgelaunte, glückliche Carla in der Küche steht.

Ich will nicht nach Hause kommen und von der erdrückenden Stille übermannt werden, die Mam sonst immer gefüllt hat.

Ich will einfach nicht in einer Welt ohne sie leben.

Am liebsten will ich am Morgen aufwachen, in den Armen Levis. Mit ihm zusammen nach unten gehen, wo uns bereits das grinsende Gesicht Carlas entgegen strahlt. Ich will einfach zusammen mit den Menschen die ich liebe den Rest meines Lebens verbringen.

Bei diesem Gedanken schleicht sich ein kleines, trauriges Lächeln auf meine Lippen.

Levi. Wie ich ihn vermisse. Seine starken Arme um mich geschlungen. Seine manchmal sanften Berührungen. Seine wunderschöne Stimme. Und den Sex.

Seit einer Weile bilde ich mir ein, er würde sich von mir distanzieren. In den ersten Tagen war er manchmal noch mit mir hier, trotzdem waren wir auf Abstand.

Mit der Zeit kam er nicht einmal mehr mit. Wir haben weder geredet noch haben wir uns berührt. Oder uns allein schon nur gesehn.

Seit Tagen habe ich nichts mehr von ihm gehört, als wäre er vom Erdboden verschluckt.

Aber was soll ich schon erwarten? Immerhin bin ich der, der sich enorm zurück zieht, da kann ich nicht von ihm verlangen, dass er bei mir bleibt. 

Ein gedämpftes Klopfen holt mich aus meinen Gedanken und Zweifeln, wofür ich mehr als dankbar bin. 

«Hallo Eren. Na, wie geht es dir?»

«Ganz gut.» antworte ich auf die Frage der rotblonden Krankenschwester.

Ich meine mich zu erinnern, dass sie Petra heisst. Insgesamt scheint sie ganz nett. Oft hab ich aber das Gefühl, sie kümmert sich mehr um mich als um Mikasa.

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