Kapitel 14
Pov Levi
«Wieso nochmal sind wir hier?» Frage ich ziemlich genervt, da ich mich mehr als fehl am Platz fühle.
«Es ist die Beerdigung der Mutter deines Freundes, ist das denn nicht logisch?»
«Nein ist es nicht, vor allem weil ich und Eren nicht mehr zusammen sind, wenn wir das überhaupt je wahren.»
Von Erwin höre ich daraufhin bloss ein Seufzen.
«Weisst du, Levi, das hat auch mit Anstand zu tun. Du kennst seine Familie schon dein ganzes Leben und vermutlich hast du mehr Zeit mit Carla als mit deiner eigenen Mutter verbracht.»
«Kann schon sein.»
Ich weiss ganz genau, dass er Recht hat, trotzdem will ich es nicht zugeben. Er weiss selbst auch, dass er Recht hat, daher muss ich ihm die Genugtuung nicht auch noch gönnen.
Obwohl ich im Punkt mit dem Anstand nicht ganz seiner Meinung bin. Es stimmt schon, dass ich aus Anstand hier sein soll, aber der Grossteil der anderen Gäste sind nie und nimmer aus Anstand hier. Die meisten sind einfach hier, um sich einzuschleimen und so auf eine bessere Stellung hoffen oder mehr Geld oder was weiss ich was – aber bestimmt nicht aus Anstand.
Natürlich war Carla für mich mehr Mutter als meine eigene, trotzdem hab ich das Gefühl, dass es falsch ist hier zu sein.
Alleine schon wegen Eren. Ich hab gerade erst mit ihm Schluss gemacht und jetzt tauch ich auf der Beerdigung seiner Mutter auf.
Wenn’s nach mir ginge, wäre ich gar nicht hier. Aber nein, Erwin hat mich gezwungen hierher zu kommen und hätte ich nicht zugesagt, hätte er mich vermutlich in seinen Kofferraum eingesperrt und so her gebracht.
Ich mag den blonden Riese ja, etwas was ich ihm nie sagen werde, aber trotzdem nervt er mich andauernd.
«Levi, kommst du? Es geht los.»
Gelangweilt folge ich Erwin in die Kirche, wo mich bereits eine Reihe an Idioten empfängt, die mit mir sprechen wollen.
-
«Das waren die langweiligsten und unnötigsten Stunden meines Lebens.»
«Levi.»
«Ich hätte gerne meine vergeudete Lebenszeit zurück.»
«Levi.»
«Man ich hab so keine Lust mehr auf die Scheisse.»
«Levi!»
«Was?!»
«Reiss dich mal zusammen.» spricht Erwin nun wieder deutlich leiser aber trotzdem mit ziemlicher Strenge.
«Ich will einfach nur nach Hause.»
«Was ist los?» mein Wunsch ignorierend, schaut er mich besorgt an.
Seine Frage wirft mich ziemlich aus dem Konzept.
Was meint er damit? Was soll schon los sein?
«Es ist alles gut.» spreche ich meine Gedanken aus.
«Wenn du meinst.»
«Was soll das heissen? Es ist alles bestens.»
«Aha, okay.»
Wieso regt mich das gerade so auf? Er gibt mir Recht und trotzdem regt es mich auf. Vermutlich stimmt wirklich was nicht aber was? Wieso fällt mir nicht ein was los ist?
Das ist doch bescheuert.
Mir ist ja auch aufgefallen, dass ich genervter bin als sonst. Aber wieso? Wieso bin ich auf einmal so genervt? Sollte ich nicht eigentlich traurig sein? Vielleicht liegt es ja an den ganzen reichen Typen, die das Gefühl hatten, sich mit mir zu unterhalten und so zu tun, als würden sie mich kennen. Obwohl, das macht irgendwie keinen Sinn. Es ist ja nicht so, dass das ernsthaft selten passiert, also wieso regt es mich gerade jetzt so auf?
DU LIEST GERADE
I want your love
FanficLiebe. Ein Gefühl wonach sich viele sehnen. Ein Gefühl was Glück aber auch Leid bedeuten kann. Manchmal glaubt man sie gefunden zu haben. Manchmal ist es dann aber auch die falsche. Niemand kann einem sagen, wann, wo und in wem man seine Liebe finde...
