✿✧* Leider Realität*✧✿

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Kapitel 6

Pov Eren

«Es geht um ihre Mutter und ihre Schwester…

Es gab einen Umfall»

Ich habe das Gefühl kaum mehr zu atmen. Alles um mich beginnt zu verschwinden. Alles wird ruhig. So ruhig, dass ich glaube mein Herzschlag deutlich zu hören. Ich will nicht glauben, was gerade passiert. Das kann doch nicht wahr sein. Es darf nicht wahr sein.

Bitte, es muss ihnen gut gehen. Es geht ihnen gut. Das ist doch bloss wieder ein Traum.

Wenn ich aufwache, liege ich immer noch in Levis Armen. Vermutlich bin ich vorher einfach in der Dusche eingeschlafen. Oder der ganze Morgen ist schon ein Traum.

Tief atme ich durch. Immer wieder rufe ich mir in den Kopf, dass alles gut ist, dass es nur ein Traum ist.

Okay, ich muss aufwachen.

So fest wie ich kann, beisse ich mir auf die Lippe. Als ich allerdings das Blut in meinem Mund schmecken kann, muss ich einsehn, dass ich sehr wohl wach bin. Trotzdem heisst das noch nicht, dass es wirklich schlimm ist. Ein Unfall heisst nicht automatisch Tod. Sie können auch einfach verletzt sein, wenn überhaupt.

Ihnen geht es gut. Ich muss einfach dran glauben, dann wird alles gut.

Die Stimme der fremden Frau holt mich aus meinen Gedanken, und wirft mich von dort direkt in meinen schlimmsten Albtraum.

«Es tut mir leid ihnen das sagen zu müssen, aber ihre Mutter hat es nicht überlebt.»

«Was… was ist mit meiner Schwester?» mein Versuch, meine Stimme halbwegs aufrecht zu halten ist kläglich gescheitert. Das Zittern ist klar und deutlich aus meinen Worten zu hören.

Eine kurze Stille tritt ein. Vermutlich ist die Krankenschwester oder Rettungssanitäterin oder was auch immer, selbst leicht überfordert mit der Situation. Oder sie hat einfach das Gefühl, dass es mir helfen könnte, dass es etwas bringen würde, wenn sie mir Zeit gibt, um nachzudenken, versuchend mit allem klarzukommen.

«Wir mussten sie in ein künstliches Koma versetzen, da sie es sonst ebenfalls nicht geschafft hätte. Zurzeit liegt sie auf der Intensivstation, aber sie ist halbwegs stabil.»

«Okay, danke… ich werde nachher noch vorbeikommen.» bevor sie antworten kann, lege ich auf.

Ich kann das einfach nicht glauben. Ich will es nicht glauben:

Meine Mutter tot?

Mikasa im Koma?

Das ist doch ein Scherz. Das kann doch nicht wahr sein. Wir haben doch gerade noch telefoniert, wie kann sie da so schnell sterben?

Das kann doch nur ein Scherz sein.

Oder ein Albtraum.

Oder… oder….

Keine Ahnung, einfach irgendwas was mir sagt, dass das nicht echt ist. Bitte einfach irgendwas!

Ich habe das Gefühl zu versinken, zu versinken in dieser Dunkelheit.

Ich habe das Gefühl, meine Kraft verlässt mich. Meine Beine versagen.

Verzweifelt und von meiner Trauer übermannt, stürze ich auf meine Knie. Mein Telefon knallt auf den Boden. Trotz dessen kann ich auch das nicht hören. Alles um mich ist ruhig. Alles ist weg. Bloss noch eine verschwommene graue Landschaft kann ich erkennen.

Plötzlich kann ich eine leichte Berührung spüren. Arme schlingen sich um mich und drücken mich fest an eine Wärmequelle. Mir ist nicht klar wer es ist, der mich hält. Mein Kopf ist wie leergefegt, kaum fähig zu denken.

I want your loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt