Es war schwer zu sagen, ob es regnete, oder ob die Nacht in Nebel getaucht war. Ein feiner Schleier legte sich nämlich über mein Sichtfeld. Es war kalt und nass, aber die Chance einen Mantel anzuziehen hatte Ackerman mir natürlich nicht gegeben. "Du bist eine Gefahr Y/N, ich hole sofort Erwin!", erklärte mir Levi mit weiterhin ziemlich gehässiger Stimme. Würde mein Auftrag nun auffallen, oder könnte ich weiter im Hintergrund verdeckt arbeiten. Nachdem Levi verschwunden war, ließ ich mich einfach auf den Boden fallen, finden würden sie mich sowieso. Ich wusste ja auch nicht, wo Kenny sich befand. Außer mir war allerdings noch jemand mir, hier ganz in der Nähe. Mein Blick glitt über die Landschaft, bis mir ein roter Schal auffiel. "M- Mikasa?", fragte ich leise und erhob mich, um zum Schal zu laufen. Ich sah den Schal, aber die Dunkelheit verhüllte die Person dahinter. Vorsichtig kam ich näher, es war als würde es feuchter werden und der Nebel dichter - war es überhaupt Nebel? War es nicht doch Regen? Es fühlte sich an, als wäre ich kurzsichtig, nicht in der Lage zu sehen.
"Mikasa?", fragte ich erneut, diesmal lauter und deutlicher. Doch bevor ich eine Antwort erhalten konnte, wurde ich von hinten gepackt und gezogen. Das war nicht Levi, die Gestalt war um einiges größer, behaarter und roch auch irgendwie nicht nach Levi - Moment was? Roch nach Levi? Ich hab doch gar nicht an ihm gerochen. "Ackerman, warum bist du hier?", erkannte ich nun die Stimme von Commander Erwin. Ich schwieg. Nicht bevor ich nicht mehr fror, würde ich reden, oder eher auf seine Fragen eingehen. "Mir ist kalt, können wir reingehen?", fragte ich stattdessen und drehte mich um. Mikasas Schal hatte ich in der Zeit irgendwie schon vergessen. "In Ordnung", erwiderte er, doch bevor wir umdrehen konnten, fiel der Hauptgefreite ihm ins Wort, seitdem war er überhaupt wieder hier? "Sie ist viel zu gefährlich! Vielleicht ist sie bewaffnet, oder hat Kenny im Hinterhalt.", versuchte Levi ihn zu überreden und verschränkte wütend seine Arme. Irgendwie sah er aus wie ein wütendes Frettchen, wenn er das tat, irgendwie sah er süß aus. Doch irgendwie ignorierte Erwin ihn und zog mich stattdessen mit ihm ins Gebäude. Ich konnte mir den Weg nicht merken.. rechts- links, nein rechts..
Irgendwann ließ Erwin mich allerdings los, aber natürlich musste Ackerman mich direkt festhalten, damit ich auch auf keinen Fall weglaufen konnte. Er schloss eine ziemlich große, beeindruckende Tür aus dunklem Holz auf, sie war wie jede Tür aus Eichenholz, allerdings hatte diese ein viel größeres Schloss, ich war mir nicht sicher, aber ich glaube es rostete. Überall standen kleine Holzsplitter von der Tür ab, einige Planken drohten sogar ihren Platz zu verlassen, als hätte von innen jemand eine Person gegen die Tür gedrückt und gedroht diese zu erwürgen. Aber dafür hätte die Person ja auch ein gewisses Gewicht gebraucht. Sobald wir im Raum ankamen, war dieser in Dunkelheit gehüllt. "Moment..", hörte ich Erwin murmeln, ehe er eine Kerze aufflammen ließ. "Ich arbeite hier selten nachts, ich habe nicht mehr als ein paar Kerzen.", bemerkte er dann und öffnete zwei weiße Vorhänge, um mehr Mondlicht in den Raum scheinen zu lassen. Sein Büro war ausgestattet mit einem großen, breiten Tisch, drei Stühlen und einem Regal an der Wand. Alles war aus Ahornholz geschnitzt, das Regal war überladen von Akten und auch auf dem Schreibtisch des Commanders sammelten sich einige Haufen an Papieren. Was mir ebenfalls auffiel, waren zwei Tassen, welche wahrscheinlich schon länger da standen, kleine Tiere flogen um sie. "Tzh, ekelhaft.", schnaubte Levi und hielt sich protestierend die Nase zu. "Den Staub erkennt man im Kerzenlicht viel zu gut..", fügte Levi hinzu, wobei seine Stimme sich so komisch anhörte, wenn er sich die Nase zuhielt. Das Lachen musste ich mir irgendwie etwas verkneifen.
"Setzt euch. Beide", meinte Erwin dann und deutete auf zwei Stühle, die vor seinem Tisch standen. Würde es nicht mehr Sinn ergeben, wenn Levi auf der Seite des Commanders sitzen würde? Naja, Zeit für Fragen hatte ich nun eher weniger. Was ich merkte war allerdings, dass Levi ein Stück von mir wegrückte, ungepflegt war ich nicht.
"Nun Y/N Ackerman, wenn wir dich überhaupt so nennen können. Wir haben durch wahrscheinlich ein Missgeschick nun erfahren, dass Kenny dich zumindest ausgebildet hat. Nachdem ich mich mit dem Hauptgefreiten auseinander gesetzt habe, sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass du eine große Gefahr für Levi darstellst, zumindest bis wir deine Anliegen gefunden haben, weshalb du als Kennys Tochter, oder was auch immer du bist hier bei uns suchst. Noch können wir dich nichts genaueres über Levi und Kenny bekanntgeben, aber-", ich unterbrach ihn. "Ich kenne genug über Levi und Kenny." Es war, als wäre Levi etwas verwirrt, aber gleichzeitig als würde er vor Wut überkochen. Was passierte hier überhaupt? Doch ich wartete nur, dass Erwin fortfahren würde, doch eine seltsame Stille herrschte einige Minuten. Es war beängstigend, als würden meine beiden Vorsitzenden sich austauschen, aber nur über Blicke.
Es vergingen 10 Minuten, oder 20 Minuten?
Aber irgendwann ergriff dann Ackerman das Wort. "Wenn wir dich nicht unter Beobachtung stellen, wirst du das was du vorhast im Hinterhalt erledigen. Wenn wir dich aus dem Aufklärungstrupp ausschließen, wirst du noch weniger zögern. Du wirst jeden Augenblick mit mir verbringen, beziehungsweise unter meiner Beobachtung stehen. Weiteres besprechen wir gleich, wir kehren zu meinem Haus.", erklärte Levi und schaute mich emotionslos an. Die Wut war verschwunden, hatte sie sich in Neugier entwickelt? Vielleicht auch interessierte es ihn nicht, weil er dachte, dass er mich einfach ausschalten könnte. Erwin nickte nur, als würde er einfach zustimmen, zu dem was der Hauptgefreite zu sagen hatte. Ich schaute zwischen den beiden hin und her, wollten sie denn gar nicht mehr wissen?
"Wir werden weiteres mit der Zeit herausfinden Y/N. Was ich aber schon jetzt wissen will, ist wie du zu Kenny kamst.", antwortete er - hatte ich laut gedacht? Nein, auf keinen Fall hatte ich das. Ich zögerte, aber rausfinden würden sie es doch sowieso. Ich wollte mich erklären, bis mir auffiel, dass ich seitdem ich denken konnte bei ihm lebte. "Ich weiß es nicht, er ist nicht mein Vater, aber er gab mir seinen Namen. Er meinte, mein Vater sei eine zu große Persöhnlichkeit, um ein Kind wie mich zu erziehen. Ich bin unehelich entstanden und deshalb eine Schande, das sagte er mir immer.", erklärte ich mich und schaute zwischen Erwin und Levi her. Beide schienen zu schweigen, verheimlichten sie mir etwas? Das wäre ihnen aber auch wohl kaum zu verübeln, denn das selbe tat ich immerhin die ganze Zeit. Meinen Auftrag,- würde ich den fälschen? Kenny hatte sich doch nicht einmal bei mir gemeldet, wo wäre der Sinn, seinen Befehlen zu folgen? Ich seufzte leise. "Tzh.", kam nur von Levi und er schaute mich an. Wie konnte man nur durchgehend so kalt sein? Vielleicht lag es an Kenny, ich war ja selber nicht besser. "Das bleibt unter uns, Erwin wird über deine Vergangenheit versuchen etwas herauszufinden.", erklärte Levi dann zuletzt und erhob sich. "Du kommst mit mir, wir schlafen aus Sicherheitsgründen nicht mehr im Quartier, sondern in meinem Haus.", fügte er dann erneut zu kalt hinzu, er klang fast aggressiv. "Und wenn ich nicht bei dir schlafen will?", fragte ich dann, ich wollte ihn provozieren, ich musste so nah sein bei ihm wie möglich, aber irgendwie lag mir der Auftrag nur im Hinterkopf. "Das ist ein Befehl.", sprach Erwin dann und pustete die Kerze mit diesem Satz aus. "Es ist spät, du hast morgen früh Training für die Elite, außerdem musst du früh fertig sein, Frühstück gibt es für euch nach dem ersten Training."
1267 Wörter
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kenny told me - levi x reader
Fanficlevi x reader Der Auftrag, den du von Kenny erhältst, ist dem Aufkärungstrupp beizutreten und Levi auszuschalten. [Charaktere nicht von mir; Attack on Titan]