Meine Schritte hallten durch die dunkle Gasse,
schwer und hektisch. Mein Umhang wehte hinter mir her wie ein zweiter Schatten, und auch wenn ich mich fühlte, als würden jeden Moment meine Lungen bersten, keuchte ich nicht. Es war es eine fast lautlose Verfolgungsjagd, dafür aber um so mehr furchterregend.
Während ich um eine Ecke hechtete, verfluchte ich innerlich mein Glück, das mich hier her gebracht hatte.Denn nachdem ich die Stadt entdeckt hatte...
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Zügigen Schrittes ging ich den Hang hinab auf die Silhouetten der Häuser zu, die sich hinter einer Mauer in jede Richtung einige hundert meter erstreckten. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was ich davon halten sollte. Wer mochte wohl in solch einer Stadt wohnen? Bisher hatte alles was ich bisher getroffen hatte mehr oder weniger versucht mich umzubringen. (Außer die Wanderer heute Morgen vielleicht, aber die hatten mich ja auch nicht gesehen) Ich konnte mich nicht gerade darauf verlassen, dass ich irgendjemandem freundlichem begegnen würde. Vorausgesetzt, natürlich, dass es überhaupt jemanden gab, dem ich misstrauisch sein konnte. Alle Fenster, die ich von meiner Position aus sehen konnte, waren dunkel und leblos. Auch sonst war kein Licht erkennbar, und keine Seele schien auf den Straßen zu sein. War das hier eine verlassene Siedlung? Seufzend näherte ich mich der fünf Blöcke hohen Mauer, und stellte mich damit vor ein wesentlich aktuelleres Problem. Wie konnte ich da hinüber kommen?
Als ich versuchte, den Stein abzubauen, ertönte zwar ein Knirschen, doch begann schon bald meine Hand zu schmerzen, sodass ich von dieser Idee lieber abließ. Ich brauchte einen anderen Weg hinein. Die Mauer war zu glatt, um daran hochzuklettern, vielleicht konnte ich mich stattdessen hochbauen? Einen Versuch war es wert, schließlich hatte das mit der Hütte auch geklappt. Blieb nur noch die Frage, welches Baumaterial. Weit und Breit gab es keine Bäume, und ich würde ganz bestimmt nicht nochmal in den Wald zurückgehen und das Risiko eingehen, eventuell von Wachen, falls es welche gab, gesehen zu werden. Jetzt gerade stand ich ja im Schatten der Mauer, war also einigermaßen geschützt. Hatte ich eigentlich erwähnt, dass es hier auch weder Sterne und Mond gab?
Ich dachte angestrengt nach. Das einzig abbaubare hier war dann wohl nur die Erde direkt unter mir. Vielleicht konnte ich mich sogar unten hindurchbuddeln.
Ich machte mich an die Arbeit. Die Erdblöcke in meiner Hand addierten sich, und schon bald stand ich in einem großen Loch. Untendrunter konnte ich jedoch nicht, nach zwei Blöcken Erde kam wieder unnachgiebiger Stein, und die Mauer reichte auch so tief.Ich betrachtete die rund zwei dutzend Miniaturblöcke in meiner Hand. Obwohl ich wusste, dass es mehrere Blöcke waren, sah es so aus, als hätte ich nur einen in der Hand. Ich wunderte mich nicht weiter darüber, schließlich hatte ich mich schon längst daran gewöhnt, dass die Welt hier anders funktionierte als meine alte. Gewandt kletterte ich aus dem Loch und versuchte mich an einer höher gelegenen Stelle. Dort platzierte ich einen Block, kletterte hinauf und setzte den nächsten einen Meter weiter links und einen Meter höher. Auf diese Weise arbeitete ich mich hoch, bis ich von meiner improvisierten Treppe aus bequem auf die Mauer klettern konnte. Sorgen machte mir jetzt nur noch darüber, dass jemand das Ganze entdecken und Alarm geben würde.
Aber bisher war ja noch alles gut gegangen.
Hinter der Mauer entlang verlief ein schmaler Steg, auf den ich mich nun vorsichtig stellte. zu beiden Seiten befanden sich kleine Wachtürme, in denen sich aber nichts regte. Vor breitete sich ein Meer von Dachern aus, nur ab und zu untebrochen von etwa höheren Häusern. Alles war in Dunkelheit getaucht. Nichts bewegte sich. Niemand schien mich bemerkt zu haben, also suchte ich in aller Ruhe, aber dennoch leise nach einem Weg nach unten. Schließlich fand ichin einem der Türme eine Leiter und kletterte daran hinab. Unten angekommen horchte ich noch einmal, und sah mich dann erstaunt um. Ich befand mich in einer Art Gasse, die sich vor mir zwischen mehreren niedrigeren Häusern schlängelte. Die Straße bestand aus Kopfsteinpflaster, und sah benutzt aus, aber sauber, während die Häuser daneben wie aus einem mittelalterlichen Dorf wirkten, mit hölzernen Streben, Backsteinwänden und Strohdächern. Ich wagte mich in die Dunkelheit vor, immer noch voll auf etwaige Geräusche fixiert. Dann sah ich das Licht.Vor mir, aus einer kleinen Nebengasse, erhellte flackerndes Licht die Dunkelheit. Einen kurzen Moment lang erlag ich fast der Versuchung, einfach auf das Licht zuzurennen und wen auch immer ich dort treffen würde zu ignorieren. Dann erinnerte ich mich daran, dass ich niemandem so einfach trauen sollte. Es könnte eine Falle sein, oder schlimmeres. Aber ich musste dennoch wissen, WAS es war. Also schlich ich hin und lugte in die Gasse.
Es war eine schäbige Gasse, teilweise fehlten ganze Blöcke im Boden und der Pflasterstein war an manchen Stellen ziemlich vermoost. Aber das Licht kam von mehreren Fenstern eines Gebäudes, das fast die gesamte rechte Seite der Häuserwand der kleinen Straße einnahm. Gesprächsfetzen und Gelächter erreichten mich auf meinem vorsichtigem Weg zur Tür des Hauses. Auf einem einfachen Schild über dem Eingang stand 'Gaststätte zum gebissenem Miner'. Ich wunderte mich, was ein Miner war. Vielleicht eine Art Steak.
Bevor ich hinein ging, zog ich mir die Kaputze über den Kopf. Als ich die Tür aufzog, wusste ich sofort, dass das hier keine gute Idee gewesen war. Ich spürte ein paar dutzend Blicke misstrauisch oder überrascht auf mir liegen. So leise und unauffällig wie möglich schloss ich die schwere Tür wieder, und bewegte mich auf das zu, was die Bar zu sein schien. Bewusst lässig setzte ich mich auf einen Stuhl. Langsam begannen die Gespräche wieder, aber ich wusste, dass einige mich immernoch beobachteten. Ich sah mich unauffällig um. Hier sah es wirklich aus wie in einer Gaststätte, nur eben an das blockartige Format dieser Welt angepasst. Die meisten Gäste hier waren Zombies, aber ich sah auch ein paar Skelette in einer Ecke. Hin und wieder erkannte ich soetwas wie ein verfaulendes, menschliches Schwein, und dann gab es vereinzelt auch diese armlosen, vierbeinigen und doch aufrechten hellgrünen Wesen für die ich keinen Namen hatte. Fragt mich nicht wie, aber irgendwie schafften sie es wie alle anderen aus den kleinen Gläsern zu trinken, die hier angeboten wurden. Ein Zischen lenkte meine Aufmerksamkeit an die Decke. Ich musste mich beherrschen, um nicht zu kreischen wie ein kleines Mädchen. Mehrere schwarze Spinnen, kaum kleiner als ich selbst, hingen an der Decke und schienen in eine lebhafte Diskussion verwickelt. Ich verstand noch Fetzen wie "Gift, diese gemeinen..." und "...können wir nicht so bleiben lassen...", aber mehr wollte ich auch nicht wissen. Eigentlich kam ich ja generell mit allen Tieren klar, aber Spinnen, die fast so groß waren wie ich, waren schon schwer zu verkraften. Ich hoffte nur, dass es keine Ameisen in derselben Größenklasse gab. Fragt mich nicht, aber ich hab seit meiner Kindheit panische Angst vor Ameisen.
Schaudernd konzentrierte ich mich wieder auf die Bar. Hinter dem Thresen stand ein etwas älteres Skelett, sofern ein Skelett alt aussehen kann.
Es schien gerade damit beschäftigt, einen Packen Steaks in einen Ofen zu legen. Ich beobachtete es dabei, wie es Kohle ins Feuer gab und vorsichtig die Fleischstücke oberhalb davon in eine Art integrierten Grill schob. Strom und neuartige Maschienen waren hier wohl nicht bekannt.
Sobald dass Skelett fertig war, nahm ich all meinen Mut zusammen und setzte zum Sprechen an, doch das Skelett kam mir zuvor:
" Du bist wohl neu hier, was?"--------
So, ein neues Kap. Ich hoffe, es gefällt euch! ;)
Und Leute! Danke für ÜBER TAUSEND READS! ICH FREU MICH SO! Ihr seid die besten!Anyway, ich habe es es jetzt erst verlinkt, also könnten ein paar es nicht gesehen haben, aber im fünften Kapitel (Todesengel) habe ich ein Bild verlinkt, das ich selbst gemalt habe. Da Wattpad nicht wollte, dass ich das Bild sonst irgendwie hinzufügen (ehrlich mal, wie geht das ._.), habe ich es auf DeviantArt hochgeladen. Ihr wisst sicher, wer es ist ;)
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Verkehrte Welt (Minecraft ff)
FanfictionMinecraft. Das endlose Spiel der Blöcke. Das tückische Spiel von Herobrine. Das Spiel, in dem ich jetzt gefangen bin. Und das Spiel, das so viel mehr verbirgt als es scheint... Mir gehört Minecraft nicht, sehr wohl aber die Charaktere in diesem Buch...