Für einen kurzen Moment taumelte ich Kopf über Fuß, dann traf ich auf. Meine Landung war diesmal überraschend weich... und trotzdem schaffte ich es irgendwie, mir die Stirn anzustoßen.
Stöhnend hielt ich mir den schmerzenden Kopf und war insgesamt sehr erleichtert, dass ich so viel Glück im Unglück haben konnte. Ich meine, ich war schon dreimal ins Unbekannte gefallen und hatte es jedesmal überlebt... Apropos überlebt, die Oberfläche auf der ich gelandet war nicht etwa weiche Pflanzenmasse, sondern eine Person. Diese sah nicht gerade gut aus - aber das könnte auch an der grünen, halb verrotteten Haut liegen. Und was für eine Überraschung, auch diese Person hatte eckige Glieder... mit dazu passender Lederrüstung. Ich war schockiert genug, dass ich erstmal nichts tat während die Person unter mir mich anstarrte. Ich blickte auf - und erhielt den nächsten Schreck meines Lebens. Schnell rappelte ich mich auf und wich zurück, als nicht ein, nicht zwei, sondern ganze sechzehn weitere grüne, menschenähnliche Personen vor mir auftauchten. Obendrein trugen alle Rüstung. Und alle hatten Schwerter, die sie direkt auf mich gerichtet hatten. Verdammt, was war das hier; ein Videospiel?! Wenn, dann eines dieser mit schaurigen Monstern; denn die Ungeheuer vor mir waren ganz sicher keine Menschen und ich bezweifelte, dass Aliens Schwerter benutzen würden.
Und dann spürte ich auch schon eines dieser Schwerter an meine Kehle.
Entsetzen lähmte mich als ich meine Situation realisierte. Es waren also siebzehn Leute gewesen und ich hatte nicht bemerkt als sich jemand von hinten angeschlichen hatte. Wieso hatte ich auch nicht über meine Schulter geschaut! In Rücksicht denke ich mir nur, wie leicht ich für diesen Fehler mit dem Leben hätte zahlen können.Zu meinem (von mir unbemerkten) Glück jedoch hatte man beschlossen, dass man mich befragen wollte, und es trat, wie ich annahm, der Anführer vor. Er hatte jedenfalls als einziger eine Krone, also war ich mir meiner Annahme eingermaßen sicher. Die Kreatur redete in einer Mischung aus Knurren, Röcheln und anderen kehligen Lauten, die ich nicht verstand, auf mich ein. Als ich nicht antwortete schien sie ungeduldig zu werden und deutete mit einer Hand auf mich. Die kühle Klinge an meinem Hals drückte sich daraufhin tiefer in meine Haut, durchdrang sie leicht - ich aber spürte den Schmerz nicht.
Während um mich herum das Geschehen weiter abspielte, ging mein Gehirn wieder in Schockzustand. Es war als ob ich immer tiefer in meinen eigenen Geist sinken würde, bis ich die Außenwelt kaum noch wahrnahm... und statt meines normalen Ichs kam ein neuer, kalkulierender und scharfer Verstand hervor. Die alte Persönlichkeit wurde tief vergraben, denn offensichtlich war sie hier nicht von Nutzen.Im Grunde genommen könnte man die Veränderung mit dem Betätigen eines Schalter vergleichen: In einem Moment ist es noch hell und dann wird man plötzlich in Dunkelheit getaucht.
Hier kam ebenfalls einen andere, gefährlichere Seite von mir zum Vorschein.Innerhalb eines Augenblicks wurde die Umgebung schärfer und ich nahm auch die winzigsten Kleinigkeiten und Bewegungen wahr. Ich konnte plötzlich sehen wie einfach es wäre, alle Gegner vor mir zu besiegen...
Ich grinste. Macht euch auf etwas gefasst, ihr Monster!
Kurz noch sah ich, wie sich die dunklen Augen des Anführers weiteten, als wüsste er dass er es nun mit einem anderen Wesen zu tun hatte...
Doch ich gab ihm keine Chance.Mit Wucht stieß ich meinen Kopf nach hinten und gegen das Gesicht des Gegners der mich festhielt. Überrumpelt stolperte dieser nach hinten und ich nutzte den Moment um unter seinem Schwert wegzutauchen und ihn mit einem gezielten Kick in die Seite auf die Knie zu bringen.
Einem auf meinen Kopf abzielenden Schwertstreich wich ich mit einer eleganten Drehung aus, was mich direkt neben einen neuen Angreifer brachte. Kurzerhand schnappte ich dessen Schwert aus seinem Griff und stieß ihn ebenfalls zu Boden. Die Waffe nutzte ich dann um einen Schlag von der Seite zu parieren und dann die Spitze einem anderen Gegner in die Kehle zu rammen.
Es war unglaublich!
Alles außer mir bewegte sich wie in Zeitlupe. Ich wusste genau wie ich mich bewegen musste um anzugreifen und auszuweichen. Ich fühlte mich unbesiegbar und die Angst, die ich seit dem Erwachen in dieser seltsamen Welt gespürt hatte, war verschwunden. Ich würde es mehr als schaffen. Ich würde hier herauskommen und es All diesen Monstern zeigen!Mit einem unnatürlich hohen Sprung ließ ich noch mehr Klingen ins Leere schwingen und stellte zufrieden fest, wie die ersten Monster zurückwichen als ich auf einem landete and ihn Schultern zuerst in den Boden rammte. Ohne zu zögern setzte ich ihnen nach, und gelangte mit einer Rolle unter die Arme und Schwerter in ihre Mitte. Ein kaltes Lächeln übernahm mein Gesicht, als ich kurz innehielt und mein Schwert zum Schwung ausholte... und ohne Gnade den Anführer enthauptete. In der plötzlichen Stille schepperte die Krone die er getragen hatte auf dem steinernen Untergrund, während sein lebloser Körper sich in Staub auflöste.
An seiner Stelle schwebten einige Zentimeter über dem Boden zwei unappetitliche Fleischstücke.Triumphierend wandte ich mich nun dem nächsten Angriff zu. Doch die grünen Monster schienen allen Kampfgeist verloren zu haben. Sie wichen stattdessen leicht zurück und ich hätte schwören können, dass einer etwas wie "Todesengel" murmelte.
Trotz fehlender Feindseligkeit behielt ich meinen Kampfbereitschaft bei, schließlich könnten sie sich jeden Moment wieder auf mich stürzen.Letztendlich aber kam es zu keinem weiteren Konflikt. Unter meinen wachsamen Augen zogen die Monster sich schon fast hastig zurück. Erst als auch der Allerletzte in einem steinernen Tunnel verschwunden war erlaubte ich mir, mich zu entspannen. Oder versuchte es, zumindest.
Das Problem war nur, dass meine verschärften Sinne nicht abklangen. Im Gegenteil, jetzt da ich mich voll auf sie konzentrieren konnte, merkte ich erst, wie gut sie wirklich waren.
Die zuvor undurchdringliche Dunkelheit war nun nicht mehr als helle Schatten. Formen und sogar Farben waren klar erkennbar. Auch mein Gehör hatte sich verbessert, von meiner übermäßigen Beweglichkeit ganz zu schweigen. Wenn ich einen Schritt tat dann war er fließend und mühelos, und wie ich später herausfand konnte ich Ewigkeiten lang rennen ohne in geringster Weise müde zu werden. Auch mein Hunger plagte mich kaum noch.Soweit zufrieden analysierte ich meine Umgebung. Zum Einen war ich immer noch unter der Oberfläche, kein Schnee in Sicht, zum Anderen befand sich mein Standort am Boden einer wahrhaft massiven Spalte. Über mir war nur Grau und ich war mir nicht sicher, ob das der Himmel oder einfach nur eine steinerne Decke war. Egal, ich brauchte ja nur einen Weg nach draußen.
Die Höhlentunnel um mich herum schienen da schon besser geeignet.
Kurz erwägte ich meine Optionen, dann entschied ich mich für einen Ausgang gegenüber von dem, in den die Monster geflüchtet waren. Ich betrat ihn mit selbstsicheren Schritten und stellte mich schon auf eine lange Wanderung ein. Sorgen machte ich mir nun keine mehr.Schließlich konnte es ab jetzt nur noch bergauf gehen.
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An dieser Stelle möchte ich allen danken, die diesem Buch eine Chance geben und es lesen. Danke an euch alle!
Bitte sagt mir außerdem, wenn ihr Fehler findet oder Verbesserungsvorschläge habt, denn am Ende seid ihr es, die das Buch lesen.
Außerdem ist dies das letzte überarbeitete Kapitel, dass noch noch nah genug am Original ist um nicht zu verwirren. Ab hier jedoch wird sich die Handlung abspalten. Deshalb würde ich alle, die noch die alten Kapitel lesen/gelesen haben bitten, sich später nocheinmal die Geschichte durchzulesen, um wichtige Details und Handlungen nicht zu verpassen. Allerdings werde ich dies noch später wieder in einer Nachricht erwähnen, wenn ich fertig bin. Und ich habe auch schon so viele neue Ideen!
Das Bild ist übrigens von mir. :)
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Verkehrte Welt (Minecraft ff)
FanfictionMinecraft. Das endlose Spiel der Blöcke. Das tückische Spiel von Herobrine. Das Spiel, in dem ich jetzt gefangen bin. Und das Spiel, das so viel mehr verbirgt als es scheint... Mir gehört Minecraft nicht, sehr wohl aber die Charaktere in diesem Buch...