8. Nebelverse

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Jeder Schritt schien zu laut in meinen Ohren.
Mein beschleunigter Herzschlag ertränkte fast alle anderen Geräusche der Umgebung.

Statisches Rauschen.

Meine Kehle war zu trocken und es schmerzte als ich zu schlucken versuchte.

Kurz leuchtete in weiteres Augenpaar auf - und verschwand sofort wieder.

Bloß nichts anmerken lassen.

Durchatmen.
Weiterlaufen.

...

Noch mehr statisches Rauschen.

Wie aus dem Nichts kam ein Arm auf mich zu und instinktiv duckte ich unter ihm hinweg und begann verzweifelt zu rennen. Jetzt ging es nur noch darum, ihren Händen (Block-Enden?) zu entgehen.
Sie durften mich nicht bekommen!

Woher wusste ich was passieren würde?

...

Nichts Gutes, da war ich mir sicher, also lauf!

Oh verflucht, noch mehr große Gestalten, noch mehr tiefe Schatten die sie verbargen.
Wenigstens waren wir noch nicht erschöpft. Könnte ich überhaupt noch erschöpft werden?

...zur Seite!

Das war knapp, dem Arm war ich nur um Zentimeter entwichen.
Blödes Ich, denkt über unsere Kondition nach während wir nur um Haaresbreite dem Tod entgehen.

Ich presste mich mit dem Rücken gegen einen Baumstamm, und hoffte dass ich sie irgendwie abgeschüttelt hatte.
Die Dunkelheit vor mir verschwamm zu Grau als unser Kopfweh zurückkehrte. Einen Moment lang war alles klar, dann wieder dunkel, dann grau, grau, grau.

Was war los mit mir?
Hatten die neuen Monster irgendetwas mit mir angestellt das das hier verursacht hatte?

Stechender, beißender Schmerz.
Es wurde schlimmer!
Mir war als während ich plötzlich doppelt, einerseits panisch, andererseits gefasst. Eine Spalte in meinem Ich die brannte.

Vage nahm ich wahr dass ich auf dem Boden lag.
Wann war ich zu Boden gefallen?

Ich glaube ich schrie, doch konnte es selbst nicht wahrnehmen, alles war hell, dunkel, und es war zu viel, zu viel zu viel!

_-°•=•°-_

Uhh...
War ich wieder irgendwo hineingefallen?

Es fühlte sich jedenfalls so an.
Mein gesamter Körper war ein einziger miserabler Ball von verzehrendem Schmerz. Ich lag ziemlich unbequem und seltsam ausgestreckt da, mein Blick auf die dunkle Leider in deren Schatten ich lag gerichtet. Unter mir befand sich Gras, aber kein weiches grünes, sonder vertrocknetes gelbes, das mir in den Rücken stach.

Warte.

Hatte ich nicht glühenden Augen gejagt?
Oder hatten sie mich gejagt?
...meine Erinnerung war zu ungenau, zu stückig um sie vernünftig zu sammeln und dem Mysterium nachgehen zu können.

Also beschloss ich lieber abzuwarten bis der Schmerz abebbte. Erst als nur noch ein dumpfes Pochen übrig war schob ich meine Unterarme nach hinten und winkelte die Beine an. Mühselig kämpfte ich mich hoch, auch wenn mehrere Male meine Knie fast nachgegeben hätten.
Noch... ein Stück...
Geschafft!
Ich stand zwar alles andere als sicher, aber es war ein Anfang.
Schnell lehnte ich mich an den nächstbesten Baum um meinen Beinen die Last zu erleichtern.
Au!
Es tat mir immernoch alles weh. Kurz checkte ich, ob ich irgendwo verwundet war, doch alles schien in Ordnung.
Jedenfalls fast. Da war dieses Tattoo auf meinem Arm, das da noch nie vorher gewesen war.
Ein Erinnerungsfragment kam wieder auf.
Glühende Augen.

Verkehrte Welt (Minecraft ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt