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𝐰𝐨𝐫𝐝𝐜𝐨𝐮𝐧𝐭: 𝟑.𝟗𝟎𝟎
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Seit der Pressetour hat sich viel verändert, vor allem an der Fan-Front. Sie scheinen jetzt einen regelrechten Krieg gegeneinander zu führen, weil sich ein Großteil von ihnen jetzt für mich einsetzt, statt mich zu bekriegen. Und heute Abend ist die Premiere von Avengers - Endgame. Und ich werde Robert begleiten. Es ist so ein großer Schritt, aber es fühlt sich richtig an, auch wenn ich Panik habe, wie die Fans und die Presse darauf reagieren werden.

Robert wollte noch kurz etwas besorgen, für seinen Anzug meinte er, deswegen bin ich mit Valiente allein in der großen Wohnung. Während der riesige Muskelprotz den kleinen Kater Henry auf seinem Schoß liegen hat, der wohlig schnurrt, sitze ich in der Küche auf dem Tresen und stopfe händeweise mini-Marshmallows in mich rein. „Wenn du noch mehr von den Dingern isst, passt du gleicht nicht mehr in dein Kleid", ärgert er mich und ich schnappe entsetzt nach Luft.

Mit zu Schlitzen verengten Augen sehe ich ihn an, greife in die Tüte und werfe ihm, ohne eine Miene zu verziehen, einen kleinen, weichen Marshmallow an den Kopf. Henry maunzt verärgert, aber Valiente lacht nur und stopft sich die süße Masse zwischen die Zähne.

Obwohl Valiente einen Scherz gemacht hat, stopfe ich die restlichen Marshmallows nicht in meinen Mund, sondern wieder zurück in die Tüte. Ruhelos springe ich von dem Tresen und laufe im Kreis. Mein Bodyguard beobachtet mich amüsiert, obwohl mir eher danach zumute ist mich zu übergeben, als zu lachen. Ich bin dermaßen aufgeregt, dass mir schwindelig wird und ich am Sofa stehen bleibe und mich am weichen Polster festhalte. „Hey, alles gut?", fragt Valiente sofort alarmiert und hebt den verärgerten Henry von seinem Schoß. Ich nicke, obwohl ich blitzende Sterne vor meinen Augen tanzen sehe und das Gefühl habe, gleich ohnmächtig zu werden.

„Hey, hey! Atmen!", erinnert der ehemalige Seal mich, aber ich kann nicht. Panisch schnappe ich nach Luft, kralle meine Finger in das weiche Polster und Tränen schießen in meine Augen. Ich fühle mich hilflos, wie als die Fans von Robert und mir erfahren haben und mich angriffen. Plötzlich stehe ich nicht mehr in seinem sicheren Wohnzimmer, sondern liege auf der dreckigen Straße, nachdem die Frau mich angriff und mir das blaue Auge verpasst hat. Nachdem sie mich als Hure beschimpfte und mir ungefähr tausend Gründe nannte, wieso ich nicht gut genug für Robert sei. Plötzlich lag ich wieder hilflos und verletzt auf der Straße, blutete und hatte Angst.

Als Valiente seine Arme um meinen Bauch schlingt und mich von hinten an seine stahlharte Brust zieht, ergreift mich die nackte Panik. Ich strample mit den Beinen, wimmere und die Tränen flüchten sich über meine Wangen, bevor sie von meinem Kinn runter tropfen. „Beruhige dich! Ich bin's, Valiente!", versucht er mich zu beruhigen, aber ich versuche immer noch seinem Griff zu bekommen. Seine Worte sickern wie durch Watte in mein Gehirn und ich kann ihre Bedeutung gerade einfach nicht verarbeiten. Ich bin gefangen in dieser schrecklichen Situation, in der ich vollkommen schutzlos war, vollkommen allein, und ich finde einfach nicht wieder da raus.

Robert

Voller Vorfreude auf Taras Gesicht, wenn sie mein kleines Geschenk sieht, schließe ich unsere Wohnungstür auf. Ich halte inne, grinse über die Tatsache, dass ich meine Wohnung schon längst als unsere sehe, auch wenn sie das wahrscheinlich noch nicht tut. Tara ist so selbstverständlich Teil meines Lebens, dass ich immer wieder vergesse, dass wir uns noch nicht so lange kennen, wie ich es mir wünschen würde. Ich betrete die Wohnung und bleibe wie erstarrt stehen. Meine Tara steht verkrampft am Sofa, Valiente hinter ihr hält sie fest umschlungen und redet auf sie ein. Erst jetzt erkenne ich, dass sie vollkommen panisch ist und sich gegen ihn wehrt.

Fluchend lasse ich meine Sachen auf den Boden fallen und renne zu ihr ins Wohnzimmer, laufe um die Couch und stütze mein Knie auf die weiche Sitzfläche, bevor ich ihr Gesicht umfasse. „Sweetheart, beruhige dich, bitte", versuche ich es, streiche ihr verzweifelt die Tränen von den geröteten Wangen und lehne meine Stirn gegen ihre. „Hey mein Sweetheart, ich bin hier. Es ist alles gut, du bist bei mir immer sicher."

𝐇𝐄𝐀𝐓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt