~At the hospital~

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Kaya P.O.V.

Ich fühlte mich so schlecht wie noch nie zuvor. Ich merkte, wie ich langsam zu mir kam und ich hörte lauter Stimmen die besorgt tuschelten. Anscheinend über mich. Dann fiel mir ein was passiert ist. Wie dumm bin ich gewesen, ALLEINE irgendwohin zu gehen? Womit habe ich das verdient? Und hat sie mich verflucht? Ich hoffte so sehr dass sie es nicht getan hatte. Warum kann ich nicht schlafen bis alle Wunden verheilt sind und nicht mehr wehtun?! "Kaya, wach auf, bitte! Bitte!", hörte ich die Stimme von Nea. Sie ist echt die beste. Ich hatte aber keine Kraft um meine Augen zu öffnen oder etwas zu sagen, es war grauenvoll. Ein furchtbares Gefühl. Ich spürte, wie sich jemand zu mir auf das Bett setzte. Wahrscheinlich bin ich im Krankenhaus, dachte ich mir. Ich muss sicher schlimm ausgesehen haben... Ich sah zwar nichts, trotzdem spielte sich dieses Folterszenario von vorhin(?) die ganze Zeit vor meinen Augen ab. Immer und immer wieder. Die Person neben mir strich mir durch die Haare und flüsterte: "Schatz, was ist nur passiert? Was ist passiert? Bitte wach auf! Ich brauche dich! Ohne dich schaffe ich es nicht! Bitte... komm zurück!". Mum! Ich spürte eine nasse Träne auf meinem Gesicht und wollte irgendetwas machen, sie beruhigen, ihr alles erzählen, aber es ging einfach nicht! Ich hörte, wie noch jemand den Raum betrat. "Kaya Schatz!", hörte ich die aufgebrachte Stimme meines Vaters und ich schluckte. Ich liebe sie so sehr! Wegen mir machen sie sich solche Sorgen! "Die Kleine hatte echt Glück. Keine Ahnung was genau ihr da widerfahren ist, aber sie hat definitiv Glück, dass Sie sie so schnell gefunden haben. Sonst wäre sie wahrscheinlich verblutet. Es sieht mir aber sehr danach aus, dass sie vergewaltigt wurde. Geritzt wahrscheinlich auch.", sagte eine fremde Stimme, wahrscheinlich die eines Doktors. Ich hörte wie mehrere Personen im Raum die Luft einzogen, konnte es aber keinem zuordnen. Der Doktor ging dann aus dem Raum. Leise hörte ich Alea sagen: "Nea, probiere nochmal deine neue Kraft aus. Ich denke sie ist nämlich wach und kann sich nicht rühren. Warte. Yep, sie ist wach". Wovon spricht sie? Woher wusste sie, dass ich wach bin? Ich spürte wie jemand, wahrscheinlich Nea, ihre Hände auf meinen Bauch legte. Ich spürte, wie eine Flutwelle an Energie in meinen Körper strömte. Ich fühlte mich plötzlich viel stärker als vorher. Der Schmerz ließ kaum nach, jedoch war es aus irgendeinem Grund erträglicher, sodass ich mich endlich regen konnte und die Augen aufschlagen konnte, was ich natürlich sofort tat. "Kaya!", rief meine Mum erleichtert aus und ich wurde sofort von ihr und Dad in eine heftige Umarmung gezogen. Sofort tat alles noch mehr weh. Alea sagte: "Ihr tut ihr noch mehr weh. Nur so. Ich will nicht stören, ich freue mich ja auch dass sie wach ist, aber ihr bereitet ihr somit noch mehr Schmerzen als sie schon hat." Da hatte sie recht. Meine Eltern entschuldigten sich sofort und ließen mich los. Mum hatte Freudentränen in den Augen und ich nahm die Kraft und umarmte sie fest. Es tat zwar höllisch weh, aber ich brauchte diese Umarmung jetzt sofort. Nea erwiderte: "Ich bin so froh, dass du wieder da bist", ich grinste leicht, auch das tat weh. Nea ist aber echt die beste. Sie und ihre Schwester kamen auf mich zu und umarmten mich auch. Es tat sehr gut. Mit der Hilfe meiner Eltern setzte ich mich bequem im Bett auf. Ich war tatsächlich in irgendeinem Krankenhaus. "Nea, Alea, wie was, was habt ihr gemacht? Hä? Ich check gar nix mehr?!". Sie schauten mich warnend an und nickten mit ihren Köpfen Richtung meiner Eltern. Ich begriff, aber ich wollte echt keine Geheimnisse mehr vor ihnen haben. Nach allem was passiert ist, verdienten sie die ganze Wahrheit. "Sorry Leute, aber ich will echt keine Geheimnisse mehr vor meinen Eltern haben. Diese Geheimniskrämerei hätte fast mein Leben gekostet, und das will ich echt nicht mehr auf's Spiel setzten. Ihr müsst gar nichts sagen, aber ich sage was mit mir los ist". Meine beiden Freundinnen schauten mich verständnisvoll an und nickten. Meine Eltern schauten mich überrascht und abwartend zugleich an. Ich holte tief Luft und es zog in meiner Lunge. Ich fasste an meinen Hals, da er anfing wieder extrem zu brennen. Wahrscheinlich noch von dem Giftzeug, welches sie mir vorhin verabreicht hat. Alle Anwesenden schauten mich besorgt an, doch ich lenkte ab. "Mum, Dad, ich... ich bin... so wie du Mum... eine... Meerjungfrau...", als ich das Wort ~Meerjungfrau~ aussprach, wurde ich plötzlich zu einer. Mum schaute mich entsetzt an und Dad schien komplett verwirrt zu sein und keine Ahnung zu haben, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Ich schaute auf meine Flosse. Ich wusste es. Sie hat mich irgendwie verflucht. Ich atmete tief ein und aus und bekam wieder alle Bilder in den Kopf. "Hey, hey, Kaya, hör auf darüber nachzudenken! Das ist grauenvoll! Du musst es nicht erzählen. Ich tu's", sagte Alea. Ich verstand nur noch Bahnhof. Jetzt sagte Nea: "Kaya, es ist so: Ich hab ne neue Kraft. Ich kann irgendwie heilen und Alea kann mithilfe von Wasser, dass in den Körpern der Menschen ist, fühlen, was du fühlst, und wissen was du denkst und spürst. Aber nicht nur bei dir, bei allen. Also, denke ich jetzt mal." Ich war baff. "Voll cool!", sagte ich und meinen Eltern stand einfach nur der Mund offen. Es klopfte an der Tür und jemand schien reinkommen zu wollen. Ich realisierte, dass ich ja noch eine Meerjungfrau war und bekam Panik. Auf einmal sah ich Mum ihre Kräfte nutzen. Ich hatte total vergessen gerade, dass sie auch welche hatte. Sie nickte zu mir rüber. Teils verständnisvoll, teils total überfordert, enttäuscht und verwirrt. Sorry Mum... "Alea, Nea, macht sie wieder normal!" zischte sie meinen Freundinnen zu und sie halfen, ich weiß nicht wie, mich trocken zu kriegen. Ich bekam nichts mit, da ich zu beschäftigt war, zu schauen ob die Tür aufging oder nicht. "AUFMACHEN!", schrie der Arzt und hämmerte an die Tür. Mein Vater schien wie versteinert und tat rein gar nichts. Mums Kraft schien langsam nachzulassen, schwächer zu werden und ich hoffte sehr, dass ich gleich normal aussehe. Also so normal wie man nach so einem Szenario nur aussehen konnte. "Fertig!", sagte Nea und half mir mit Alea, mich wieder hinzulegen. Mum ließ die Tür jetzt wieder öffnen und der Arzt stürzte ins Zimmer. "Nea, deine Hände!", zischte Alea ihrer Schwester zu und ich realisierte weshalb. Ihre Hände waren leuchtend blau. Zum Glück bemerkte der Arzt nichts davon. Er war ziemlich jung (Ungefähr und höchstens 24!) und sah sehr hübsch aus, aber ich nahm mir vor, keinen mehr nah an mich ran zu lassen. Vor allem, wie konnte der schon so früh und so jung Arzt sein? Erschrocken schaute Nea auf sie und versteckte sie rasch in der Tasche ihres Pullis. Durch den sah man zum Glück nichts. "WAS. IST. HIER. LOS?!?", fragte der Arzt laut und empört. Keiner schien gewappnet zu sein gegen diesen Satz, deswegen sagte ich schnell dass, was mir einfiel. "Ich bin aufgewacht und hatte das Gefühl ich muss mich übergeben und dann war hier ein ziemlich großes Tumult, da mir jeder helfen wollte und alle wissen wollten was passiert ist." Es klang nicht ganz überzeugend, und er kaufte mir das nicht ab, ich wusste es. Er zog eine Augenbraue hoch und musterte mich. "Mich würde auch interessieren WAS passiert ist". Stille. Keiner wusste, was man jetzt sagen könnte. Der Arzt ließ locker und schaute mich besorgt an. "Und dir ist schlecht, sagst du?". Ich überlegte kurz und antwortete dann JA. Es war ja auch so. Sein Gesichtsausdruck wurde noch besorgter und er sagte: "Wenn das so ist, wir müssen dir Blut abnehmen Kaya. Wir müssen schauen, ob du durch den großen Blutverlust nicht irgendwelche Schäden hast. Nicht dass irgendeins deiner Organe versagt oder so." Ich schaute ihn geschockt an und er mich auch. "Tut...tut mir leid Kaya. Es ist falsch gewesen, dich direkt damit zu konfrontieren. Aber du hast viel, sogar sehr viel Blut verloren und erstens ist das gefährlich und zweitens wir müssen schauen, wie es dir jetzt geht. Wir müssen dich komplett durchchecken." Er schaute mich entschuldigend an und ich schaute ihn entsetzt an. Nea entgegnete schnell: "Doc, aber wenn sie ihr jetzt noch Blut abnehmen, verliert sie schon wieder ein bisschen." Ich seufzte erleichtert aus, doch der hübsche, junge Arzt duldete keine Widerrede. Er ging um die Sachen zu holen und sagte, er bräuchte etwas länger. "Mum, was soll ich jetzt tun? Er darf mein Blut nicht untersuchen! Sonst findet er heraus dass ich nicht normal bin!", sagte ich panisch zu Mum. Da keiner einen Plan hatte, und mein Vater immer noch neben der Spur war, überließen wir es einfach dem Schicksal. Egal ob man Pläne machte oder nicht, es passiert alles sowieso nicht so, wie man es sich vornimmt. Also war es doch egal. Alea, Nea und meine Eltern schauten sich leise dass Video der Überwachungskamera an, doch ich hörte trotzdem alles und fühlte mich so, als wäre ich wieder dort. Es war grauenvoll. Ich hörte, wie Alea und Nea die Luft einzogen, als Mark erschien. Sie stoppten das Video und kamen auf mich zu und umarmten mich ganz fest voller Mitgefühl und Mitleid. Und ich weinte mich einfach aus. Alea hielt dann kurz inne und sagte, dass der Arzt zurückkomme. "Ich hab es!", rief mein Vater, aus der Schockstarre erwacht, "Alea, du hast doch telepathische Kräfte, halte ihn doch einfach davon ab, ihr Blut abzunehmen. Er wird auf dich hören." Ich klatschte mir mit der Hand auf die Stirn. Brillante Idee! Warum ist mir das nicht eingefallen? Und warum habe ich mir jetzt auf die Stirn geklatscht? Bin ich dumm? Alea nickte zustimmend und sagte, sie tue es. "Hey Kaya, da bin ich wieder. Du musst keine Angst haben. Ich bin ganz vorsichtig und werde dir nicht wehtun. In Ordnung?", sagte der Arzt zu mir. Alea trat vor und sagte: "Doc?", er wandte sich ihr zu und sie drang in seine Gedanken ein. "Sie werden ihr kein Blut abnehmen". Er schien noch bei Verstand zu sein und sagte: "Doch das muss ich um sicherzugehen, dass es deiner Freundin gut geht." Alea seufzte und sagte: "Gut, dann nehmen sie ihr Blut ab, aber Sie untersuchen es und NUR SIE kriegen ihre Werte vor Augen. Verstanden?". Sie schaute ihn mahnend an. Leo M. Lee, der junge Arzt erwiderte: "Alea, oder? Keine Ahnung was das werden soll, aber wenn du versuchst meinen Verstand zu kontrollieren, es klappt nicht. Leider ein erbärmlicher Versuch." Warte. WAS? Doktor Lee grinste und sagte: "Dachtet ihr ernsthaft, ich würde alleine hier reinkommen, wenn ich nicht wüsste, dass ihr nicht normal seid? Nichst für ungut. Das, was dir diese zwei angetan haben, dass ist nicht normal. Ihr seid nicht normal. Ich auch nicht. Ich hätte NIEMALS, niemals irgendwem von deinem kleinen Geheimnis erzählt Kaya. Glaub mir". Ich wollte zwar nicht, denn es war krank, aber ich mochte diesen Arzt jetzt schon. "Aber woher? Woher wissen Sie das alles?", fragte ich total verwirrt und überfordert. Leo M. Lee beantwortete es mir so: "Erstens, um das klar zu stellen, ich verwandle mich bei Kontakt mit Wasser nicht. Zweitens, ich kann Gedanken lesen, meine Gestalt verändern und meine Seele kann quasi meinen Körper verlassen. So habe ich euch die ganze Zeit gesehen und weiß über euch Bescheid. Oh man, das klang gerade komisch, Entschuldigung". Er lächelte. Niemand sagten ein Wort. "Kaya, hör zu, ich verspreche dir, dass niemand deine Werte zu sehen bekommt außer mir, okay? Aber ich will wirklich sicherstellen, dass es dir gut geht, damit ich weiß, wie ich dich weiter behandeln soll. Also, kann ich dir bitte Blut abnehmen? Und Alea, wenn du möchtest, dann zeige ich dir später mal, wie du andere richtig beeinflussen und manipulieren kannst." Ich war nun einverstanden und Alea stimmte auch zu. Nachdem Leo mir Blut abgenommen hatte, hoffte ich, dass alles in Ordnung war, ich ihm hoffentlich wirklich vertrauen kann und dass meine Schmerzen besser werden und nicht mehr so weh tun. Meine Mom und mein Dad mussten das Zimmer leider verlassen und wurden über Nacht in einem anderen Zimmer untergebracht. Alea und Nea schliefen bei mir ihm Zimmer. Kurz bevor ich einschlief, schaute ich mich nochmal an. Das Wort Schla*** zierte mich und ich schwörte Rache. Luna wird dafür leiden. Mächtig leiden. Und Mark... Mein Herz krampfte mich zusammen. Ich muss erstmal herausfinden, warum er das gemacht hat, obwohl das wahrscheinlich die dümmste Idee aller Zeiten ist, und dann urteilen, wie ich ihm gegenüber handeln soll. Aber er hat mir wehgetan, also tue ich ihm auch weh. Das auf jeden Fall. Leo brachte mir einen Schmerzsaft und somit konnte ich wenigstens die Nacht durchschlafen.

Mermaids and Creatures of Mako IslandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt