Next Guardian (Hobbit ff)

Chapter 3

Alle wurden mit einem mal still und starten gespannt zur Tür. Lyra hatte schon vorher, aus dem Augenwinkel eine (für einen Hobbit, aber auch für eine Zwerg) hochgewachsene, dunkle Gestalt bemerkt die den Weg heraufkam, doch sie nicht weiter beachtet, bis diese jetzt direkt vor Beutelsend Tür stand. Mit seinem Klopfen verschwand die schimmernde Rune darauf.
"Er ist da", sagte Gandalf ernst, der Spaß war vorbei, jetzt würde sich entscheiden ob sein Hobbit und die Wächterin mit auf diese Reise durften.
Lyra wurde aufgeregt, sie hatte Thorin Eichenschild bis jetzt nur einmal richtig gesehen, damals war er noch ein ziemlich junger Prinz im Erebor gewesen. Ob er sich an sie erinnerte? Wahrscheinlich nicht, sie sind Kinder gewesen...
Doch selbst als die Tür sich für kurze Zeit öffnete und die Nacht erhellte, konnte sie nicht viel von dem großen Zwerg erkennen.
"Gandalf." Hörte sie seine tiefe Stimme. Ein dunkler, sanfter Bariton.
"Hattest du nicht gesagt, dieser Ort sei leicht zu finden?" Er trat ein, doch auch da konnte Lyra nichts sehen, sogar als sie leise ins Wohnzimmer flatterte, versperrten ihr die zusammengedrängten Zwerge die Sicht.
"Ich habe mich verirrt. Zwei mal. Ohne das Zeichen an der Tür hätte ich's überhaupt nicht gefunden." Seine Stimme war melodisch, aber die abschätzigen Worte, erinnerten Lyra sehr an seinen Großvater Thror, was bei ihr eine tief verwurzelte Wut aufkommen ließ.
Aufgebracht drängte sich jetzt Bilbo durch die Zwerge. "Zeichen? Da ist kein Zeichen. Sie wurde erst vor einer Woche frisch gestrichen!"

"Jetzt bist du aufgeflogen alter Mann", sagte Lyra zu Gandalf während dieser sich erklärte, nervös geworden als Bilbo vor getreten war.
"Darf ich dir den Anführer unserer Unternehmung vorstellen? Thorin Eichenschild." Ungeduldig flatterte die junge Frau mit den Flügeln, wieso mussten sich die ganzen Zwerge drumherumstellen als ob sie bei einem spannenden Boxkampf zuschauen würden?
"So, das ist also der Hobbit", erklang wieder der heisere Bariton. "Sagt, seid ihr im Kampf erfahren?"
"Bitte was?" verunsichert starrte Bilbo Eichenschild an. "Axt oder Schwert. Welche Waffe ist die Eure?" Der Hobbit spannte die Schultern an und reckte trotzig das Kinn. "Ich werfe eine ganz elegante Rosskastanie. Wenn Ihr es wissen wollt."
"Oje, falsche Antwort." Unbeabsichtigt hatte Lyra mit Bilbo gesprochen der sich daraufhin verwundert um schaute. "Aber ich weiß nicht inwiefern das von Bedeutung sein sollte."
"Gut gerettet." Wieder sah sich der Hobbit verärgert um. Was war das bloß für eine Stimme? Trieb der Zauberer wieder seine Scherze mit ihm?
Gandalf, der es bemerkte sah den Raben streng über die Köpfe der Zwerge hinweg an. "Bring ihn nicht noch mehr durcheinander!" Vor Schreck viel Lyra fast hinten über von der Sesselkante an der sie sich festgekrallt hatte. "Seit wann kannst du das?"

"Ich hab da so meine Tricks..." Er zwinkerte ihr zu und wandte sich wieder dem eigentlichen Geschehen zu. "Dachte ichs mir. Eher ein Krämer als ein Meisterdieb", spottete Thorin und brachte die anderen Zwerge zum lachen. Lyra plusterte sich nur missbilligend auf. Musste er so auf Bilbo rumhacken?
Selbst als sie sich im Esszimmer niederließen, sah Lyra von dem Prinzen nicht mehr als die langen, welligen schwarzen Haare, durchsetzt von silbernen Strähnen.
" Noch einmal gut gelaufen, Gandalf. Er scheint zwar nicht sehr angetan, aber er hat ihn auch nicht in Grund und Boden gestampft."  "Und hoffentlich bleibt es auch dabei", flüsterte der Alte als er an dem Raben vorbeilief.

" Sie werden nicht kommen." War die niederschmetternde Antwort Thorins, auf die Frage hin was die Zwergen Fürsten in Ered Luin zu ihrem Vorhaben gemeint hatten.
Nach Ered Luin war auch des öfteren Lyras Vater gegangen, um sein kleines Besitztum zu vertreten. Doch seit seinem Tod und ihrer eigenen Herrschaft, wurde sie nicht mehr geladen.
"Sie sagen diese Reise sei unsere Sache. Unsere allein."
"Diese schleimenden Mistkerle, haben doch nur Angst selbst dabei draufzugehen", zischte Lyra erzürnt, wobei Gandalf nur unbestimmt mit dem Kopf wiegte. "Wieso sendest du dann nicht deine eigenen Truppen?"
"Weil ich sie bei uns brauche. Wir haben ein erhebliches Orkproblem."
"Ihr geht auf eine Reise?", mischte sich Bilbo ein.
" Da bist du aber schnell drauf gekommen", spottete wieder die weibliche Stimme in seinem Kopf, die er entschieden hatte zu ignorieren, da sie anscheinend niemand anderes zu hören schien.
"Könnten wir wohl mehr Licht haben?", bat Gandalf und Bilbo kam kurz darauf mit einer Kerze zurück, während der Zauberer eine Karte ausbreitete. "Der einsame Berg", las Bilbo vor.
"Oin hat die Zeichen gedeutet und die Zeichen besagen, die Zeit ist reif", sagte Gloin eindringlich. Lyra reckte sich, doch konnte beim besten Willen immer noch nichts sehen.