Stille trat ein, die Zwerge starrten entgeistert auf die plötzlich aufgetauchte, unglaublich schöne Frau, noch nie hatten sie etwas dergleichen gesehen. Nur durch Geschichten von Reisenden, hatten sie von Shatûr Gathol erfahren, einem Paradies hoch im Norden, auf Bergen die das ganze Jahr über mit blau schimmerndem Schnee bedeckt waren. Unter dem es eine Herrscherin gab, eine Zwergin, mit der Schönheit einer Elbin. Man sagte ihr nach sie wäre eine Zauberin, da sie sich in Tiere verwandeln könne und lobte ihre Silberzunge, die ganze Heere, egal ob Mensch, Elb oder Zwerg beruhigen oder aufwühlen konnte. Keiner könne sich ihrer Anziehungskraft entziehen.
Aufgeregtes Flüstern vibrierte in der Luft, als die Zwerge wispernd diskutierten und der Dame unverhohlen interessierte Blicke zu warfen.
Diese selbst war genauso still wie Balin, Gandalf und Bilbo, der überhaupt nichts mehr verstand und von einem Bein aufs andere hüpfte. Sie erwiderte standhaft den grimmigen Blick des Zwergenprinzen , aus Augen so blau wie die Berge ihres Zuhauses..."Was tut Ihr hier Lady Raven? So nennt man Euch doch auch, nicht wahr?" Lyra zog die Augenbrauen zusammen, ja so nannte sie das Gesinde ab und zu und des öfteren, die, die sich eine großen Spaß daraus machten hinter ihrem Rücken über sie herzuziehen (insbesondere die Zwergenfürsten).
"Ich möchte Euch helfen.""Ihr? und uns helfen?" Ein verächtliches Schnauben entrang sich Thorin, der das schmale, dünne Mädchen betrachtete, und die Arme verschränkte, den Gedanken an den beeindruckend großen Wolf verdrängend. Es war wahrscheinlich sowieso nur ein läppisches Trugbild, ein Trick, wie Gandalf sie oft zu gebrauchen pflegte, nichts besonderes.
Ihr Gesicht verdunkelte sich, als hätte sie seine abwärtenden Gedanken erraten.
"Ohne mich, werdet ihr nicht einen Fuß in diesen Berg setzten können", zischte sie.
" Hmm, wirklich? Kennt Ihr etwa Wege von denen ich nichts weiß?"
Oh, Ihr wisst gar nicht wie viel ich weiß, soviel passt gar nicht in Euren kleinen, arroganten, störrischen Zwergenschädel; hätte sie ihm am liebsten gegen den Kopf geworfen, doch hielt sich im letzten Moment zurück. Das würde ihr jetzt auch nicht gerade weiter helfen.Sogleich warf sie das letzte bisschen Hoffnung über Bord, dieser Zwerg könne anders sein als die restlichen Zwergenfürsten, die ihr auch nur Verachtung entegenbrachten und dieser Frau nur die kalte Schulter zeigten.
Mit zu Schlitzen verengte Augen, reckte sie das Kinn. "Nein, einen geheimen Weg kenne ich nicht hinein. Doch ich habe das hier."Und sie zog, an einer langen silbernen Kette um ihren Hals, einen Schlüssel hervor. Klein und alt, zu wuchtig und dick um ein Schlüssel der Menschen oder gar Elben zu sein.
Gebannt starrte Thorin Eichenschild auf den zwergischen Silberschlüssel. Er kam ihm irgendwie bekannt vor. Unbewusst streckte er seine Hand danach aus, doch Lyra zog ihn schützend an ihre Brust.
"Wie seid Ihr an ihn gekommen?", fragte er, den Blick immer noch am Schlüssel klebend. Die restliche Truppe, kam interessiert näher.
"Euer Vater hat ihn mit anvertraut." Thorins Kopf wandte sich abrupt wieder Lyra zu, Unglaube spiegelte sich in seinen Augen.
"Thrain. Ich sollte ihn verwahren. Bis die Zeit gekommen sei, ihn Euch anzuvertrauen." Dann fuchtelte sie kurz mit der Hand "Soviel habe ich jedenfalls aus seinem geistesgestörten Gebrabbel verstanden." Lachend bei der Errinerung daran, zerstörte sie den ganzen ehrfürchtigen Moment."Er gehört Euch." Zögerlich streckte sie die Hand aus. Zweifel nagten an ihr, war er schon bereit? War die Zeit wirklich schon reif?
Der Prinz schaute auf die zarte Hand mit dem Schlüssel darin.
"Was ist der Hacken? Ich bin nicht dumm, ihr könnt doch nicht einfach den Schlüssel hergeben, ohne etwas zu verlangen."
Sie lächelte verschmitzt und sah ihm fest in die Augen. "Ich möchte mit auf Eure Reise."Wieder war sein Blick kurz abschätzig. "Ich werde Euch ganz bestimmt nicht zur Last fallen. Ich kann allemal so gut Kämpfen und Jagen, wie die Besten von euch. Wenn nicht besser." Erhitzt sah sie ihn an, er musste sie einfach mitnehmen.
"Außerdem seid Ihr nicht der Einzige, der den Drachen fallen sehen will. Auch ich habe in den Feuern Erebors verloren. Es wäre eine Erlösung, diesen elendigen Wurm endlich Tod zu wissen."
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Next Guardian (Hobbit ff)
FanfictionLyra ist Wächterin über Mittelerde, hoch Angesehen und wunderschön, doch hat ein anstrengendes Leben. Als die Vision, von Thorin Eichenschild und seiner Gemeinschaft sie eines Tages überrascht, beschließt sie diese zu begleiten. Es ist schließlich...