5.Kapitel

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5.Kapitel:

 

 

Harrys P.o.v.

 

Ich wachte auf und blinzelte leicht. So gut hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen. Ich schloss meine Augen noch einmal und lag einige Minuten nur so vor mich hindösend da.

Plötzlich zuckte ich zusammen. Ich spürte eine nackte Haut an meiner und ich umarmte jemanden. Auch dieser jemand umarmte mich. Ein Atem kitzelte an meinem Hals. Ich öffnete überrascht meine Augen.

In meinen Armen lag ein noch schlafender Louis. Ich entspannte mich wieder etwas, aber dafür fing alles in mir zu kribbeln an. Warum lag ich in seinen Armen? Ich musste lächeln und ich konnte mein Herz schlagen hören. War ich wirklich in ihn verliebt? Das darf doch nicht sein...

Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und fuhr mit einer Hand über seinen nackten Oberkörper. Er gab ein freundliches Geräusch von sich. Ich zuckte kurz zusammen, als ich merkte, dass seine Hand über meinen Rücken fuhr. Er war schon aufgewacht?! Und ich streichelte seinen Oberkörper?!? Ich riss meine Arme weg und fiel aus dem Bett. Ich stieß mir meinen Kopf an dem Nachtkästchen an und gab ein stöhnendes „Autsch“ von mir. Lou hatte sofort die Augen aufgerissen und sein Kopf tauchte nun über meinem auf.

„Hast du dir wehgetan, Harry?!“, fragte er sofort.

„Nein, geht schon.“, sagte ich. Er hielt mir eine Hand hin und half mir wieder auf das Bett.

„Warum bist du aus dem Bett gefallen? Du liegst immer schon auf meiner Hälfte vom Bett und dann ist es dir noch zu klein?“, fragte Lou lachend.

Ich spürte wie ich rot wurde. Ich blickte verlegen von ihm weg.

„Das braucht dir doch nicht peinlich sein, Hazza! Ich mag es, wenn ich mit meinem besten Freund kuscheln kann.“, sagte er und legte sich näher zu mir und schlang seinen Arm um mich. Er drückte mich ganz nahe an ihn.

In mir fing alles zu kribbeln an. Am liebsten würde ich ihn jetzt küssen und nie mehr loslassen, aber das ging nicht. Er hatte es ja gerade gesagt: ‚sein bester Freund‘. Ich wollte mehr für ihn sein, als nur ein bester Freund. Ich spürte Tränen, die in mir hochstiegen.

Ich riss mich aus seiner Umarmung und lief ins Badezimmer. Schnell schloss ich die Türe zu und schon rannen mir die Tränen über die Wangen. Ich ließ mich auf den Boden fallen und vergrub meinen Kopf in meinen Händen. Ich weinte noch mehr. War ich schwul? War ich in meinen besten Freund verliebt? Ich kannte auf beide Fragen die Antwort, aber ich wollte sie nicht wahr haben. Ja, ich war schwul und ja, ich war in Lou verliebt. Er hatte aber eine Freundin und war eindeutig nicht schwul. Was sollte ich jetzt bloß machen?

Am liebsten würde ich jetzt zu Lou gehen und ihm alles erzählen, aber dann würde er mich sicher nicht mehr mögen. Er würde sagen, dass ich ekelig bin und er nichts mehr mit mir zu tun haben möchte. Vielleicht würde er es auch den anderen sagen und sie würden mich aus der Band schmeißen? Das durfte ich nicht zulassen! Ich musste mich von ihm fern halten. Ich musste nur lange genug Abstand von ihm halten, vielleicht würden meine Gefühle für ihn so verschwinden...? Auch wenn mir dabei das Herz brechen wird. Ich konnte ihm nichts erzählen und musste Abstand von ihm halten.

Plötzlich hörte ich ein Klopfen an der Türe. „Harry?! Bist du da drinnen?“, rief Lou mit seiner fürsorglichen Stimme. Ich sagte nichts darauf.

„Ich weiß, dass du da drin bist. Mach auf und erzähl mir jetzt endlich was los ist!“, sagte er.

„Wenn du weißt, dass ich hier drin bin, warum fragst du dann?“, gab ich schluchzend zurück.

Irresistible (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt