Blinder Ansturm (Inosuke FF)

Kapitel 1 Bruder und Schwester

Das Zwitschern der Vögel, die warme Sonne, welche mich vor Dämonen beschützte, die tanzenden Kirschblüten, welche vom sanften Wind geleitet wurden, der Frühling, welcher vom Winter aufgeweckt wurde, damit dieser schlafen gehen konnte...

All dies, konnte ich ruhig beobachten. Doch, wo war ich?

Ich atmete den Geruch frisch erblühter Blumen ein und genoss die Ruhe. Friedlich, es war so ruhig und friedlich. Nun schloss ich meine Augen und seufzte. Wieso war es hier so ruhig? Es war eine nette Abwechslung. Gerne, könnte ich für immer hier bleiben.

Als ich meine Augen wieder öffnete, stand jemand vor mir. Ich schrie auf, hatte mich erschreckt. Wer war er? Er trug etwas auf dem Kopf, sodass ich sein Gesicht nicht sehen konnte. Leider konnte ich nicht sehen was genau es war, da ich von den durchdringenden Sonnenstrahlen geblendet wurde, sodass ich meine Hand vor mein Gesicht halten musste. Ich blinzelte, doch konnte immer noch nicht mein Gegenüber erkennen.

"HEY! LASS UNS KÄMPFEN!" schrie dieser jemand mich auf einmal an und ich schrak zurück. Wieso schrie er mich an? "Ähm...äh... Nein! D das ist gegen die Regeln." stotterte ich in dem Wissen, wieder zu schüchtern rüber zu kommen. Wieso war ich immer so schüchtern gegenüber anderen?

"REGELN? PAH! DIE SIND MIR SCHEISS EGAL! ICH WILL GEGEN DICH KÄMPFEN WEIB!" schrie mein Gegenüber weiter. Wieso schrie er nur? Wieso konnte ich nicht erkennen wer vor mir stand?

Plötzlich wurde alles dunkel und mir wurde der Boden unter den Füßen weg gerissen. Ich spürte wie etwas an mir rüttelte und ich schlug die Augen auf.

"Aufstehen Schlafmütze. Du und ich haben einen Auftrag bekommen und ich will so schnell wie möglich los." erklärte mir mein Bruder und ging aus meinem Zimmer. Ich hatte nur geträumt? Komisch... Es fühlte sich so echt an.

"Beeil dich!" rief er noch und ich seufzte: " Ja Giyu. Ich beeile mich." Schnell schlüpfte ich in meine Uniform, schnappte mir mein Katana und eilte zu Giyu, meinem Bruder. "Yonaka komm mit. Unser Auftrag ist südlich in einem Wald." klärte mein Bruder mich schnell auf und zog mich schon die Tür hinaus.

Er rannte vor und ich hinterher. " Um welchen Dämon handelt es sich Giyu?" fragte ich ihn und sah hinauf zum Himmel. Die Sterne leuchteten heute besonders schön was bedeutete, dass meine Atmung mir auch etwas leichter fallen könnte.

"Keine Ahnung aber es scheint ein nicht besonders starker zu sein, also keiner der Dämonenmonde." antwortete er und bog ab. Schade, denn ich hätte wirklich gerne einen weiteren Dämonenmond erlegt, damit wenigstens die stärksten der Dämonen von der Bildfläche verschwinden würden.

"Aber ich denke du als die Sternensäule und ich als die Wassersäule sollten schon damit zurecht kommen." redete er weiter und blieb auf einmal stehen.

Schnell nahm ich mein Katana in die Hand. Bereit, wenn nötig anzugreifen. Ich lauschte um ein Geräusch des Dämonen zu vernehmen, doch konnte nichts wahrnehmen. Nichts, außer dem rauschenden Wind, der über die Bäume fegte um diese zum Rascheln zu bringen. Es war kalt und Schnee rieselte in kleinen, unterschiedlich geformten Schneeflöckchen auf die Erde herab und legte sich wie ein hauchdünner Schleier auf meine Uniform und meinen blauen Umhang sowie auf den weichen Erdboden.

Auch Giyu zog nun sein Katana und stellte sich in Kampfposition. Sein Katana war blau, genauso wie meins. Nur meins war ein schönes Mitternachtsblau. Wie aus dem Nichts hörte ich ein Geräusch, welches nicht menschlich klang.

"Giyu! Rechts!" warnte ich ihn und schon schossen wir in atemberaubender Geschwindigkeit auf unseren Feind. Nun konnte ich den Dämon auch sehen. Da saß er nun, sich seine blutigen Finger ableckend und wohl sehr glücklich aussehend. Ich sah die Leiche einer toten Frau, welche mich mit weit offen gerissenen Augen anstarrte und von Bluttropfen durch offene Wunden bespritzt war, die der Dämon seinem Opfer kurz vor ihrem Tod zugefügt hatte. Das Blut benetzte auch seine Lippen, nein, sein ganzes Gesicht. Es beschmutzte den weißen, unberührten Schnee und hinterließ hässliche Flecken. Der Geruch von Eisen des Blutes hing in der Luft und mir wurde leicht übel.